Tag 226

10.05.2012 Donnerstag

Zum Sonnenaufgang um 6:00 Uhr stehen wir auf und kochen Kaffee. Immer noch hat uns keiner gefunden.
Aber dann: auf den aufgeschütteten Hügeln um unseren Steinbruch tauchen Kinder auf. Erst vereinzelt, dann immer mehr, sammeln sich auf den Hügeln und blicken auf uns hinab. Es sieht aus wie in einem Wildwestfilm, in dem sich die Indianer zum Angriff versammeln. Dann traut sich das erste Mädchen und rutscht und klettert den Abhang zu uns herunter, die anderen folgen. Kurz darauf sind wir von 23 Kindern umringt, die uns so dicht auf die Pelle rücken, dass wir bei jedem Schritt, den wir machen auf Kinderfüße treten. Es ist nicht mehr möglich sich zu waschen oder gar im Busch zu größeren Geschäften zu verschwinden. Doch plötzlich findet eine unsere Mülltüte, schnappt sie sich und rennt weg. Die anderen hinterher. Sie versuchen teilzuhaben an der vermeintlichen Beute. Wir haben Glück sie kommen nicht wieder. Später finden wir unseren Müll überall verteilt, nur die leere Konservendose fehlt.
Wir kommen nach M´Banza Congo, einer größeren Stadt und werden an der ersten Kreuzung von der Polizei angehalten. Sie nehmen uns den internationalen Führerschein und die internationale Zulassung weg und lassen uns warten. Auf meine Frage, was das denn soll, bekomme ich die Antwort, dass der Chef kommen muss. Wir sind stinksauer und holen die Stühle aus dem Auto und setzen uns auf die Straße. Nach 45 Minuten kommt ein Landcruiser-Pritsche, besetzt mit 6 Polizisten, alle schwer bewaffnet. Der Chef gibt uns unsere Papiere zurück und bedeutet uns, dass er für unsere Sicherheit verantwortlich ist und uns beschützen wird. Ich erkläre ihm, dass wir zur Bank wollen, um Geld zu tauschen. Die Polizisten fahren vor uns zur Bank. Der Geldautomat funktioniert nicht, also gehe ich in die Bank. Der Polizeichef gibt seinen Revolver beim Sicherheitsdienst der Bank ab und kommt mit. Ich werde bevorzugt bedient. Nun denke ich, dass ich die Typen los bin. Weit gefehlt. Sie fahren vor uns aus der Stadt und lassen uns überholen. Dann fahren sie hinterher, überholen uns etwas später und bedeuten, wir sollen schneller fahren. Tun wir nicht. Sie lassen uns wieder vorbei und bleiben weit hinter uns. Wir hoffen, dass wir sie los sind. Bei der nächsten Pinkelpause sind sie wieder da. Nun frage ich, ob wir verhaftet seien, ich dachte Angola sei ein freies Land, wir seien Touristen und wollten fotografieren und das Land sehen. Das sei kein Problem, wir könnten alles machen unter Polizeischutz. Sie machen mir klar, dass wir jetzt von zu Polizeidistrikt weiter gereicht würden, bis Luanda. Irgendwann überholen sie uns wieder. An der nächsten Kontrolle werden wir gestoppt. Der Chef kommt und sagt, hier ende sein Bezirk und wir müssten nun alleine klarkommen. Wir sind heilfroh, dass jetzt die Überwachung offensichtlich vorbei ist.
Auf einer guten Asphaltstraße kommen wir bis N´Zeto. Ein elendes Nest am Meer, staubig, keine Einkaufsmöglichkeiten. Einige zerschossene Häuser sind noch vorhanden. Wir finden die katholische Mission. Die Gebäude stehen unter alten Baobabbäumen. Der Vater ist zurzeit in der Schule bedeuten mir zwei Schnösel. Ich mache den Jungens klar, dass wir in 2 Stunden wiederkämen. Die Verständigung ohne jegliche portugiesische Sprachkenntnisse sind mühselig.


In der Kneipe trinken wir ein teures Bier und schon ist die Polizei wieder da, die uns beschützen will. Mit Händen und Füßen mache ich denen klar, dass wir in der katholischen Mission übernachten werden und morgen nach Lobito fahren. So richtig zufrieden sind sie nicht, ziehen aber ab. Wir fahren die staubigen Straßen mit den elendigen Hütten entlang und wieder ist ein Polizist da, der uns beschützen will.
Zurück auf der Mission treffen wir einen ausgesprochen freundlichen und netten „Vater“, der uns Toiletten und Duschen zeigt und uns zu sich ins Haus holt. Er lädt uns zum Bier ein uns erzählt auf Englisch von seinem Ausflug zu den Wasserfällen und nach Kenia. Es wird dunkel und als wir zum Auto gehen, ist es verschlossen und beide Schlüssel liegen im Auto. Die nächste Katastrophe. Ich bitte den Vater, einen Mechaniker zu rufen. Er selber versucht das Auto mit einem Schweißdraht zu knacken und nach einigen Versuchen klappt es.
Heute Abend gibt es nichts mehr zu essen. Wir haben das Gefühl, dass unser Glück uns verlassen hat. Es sind zu viele Katastrophen eingetreten.

 

 

Tag 227

11.05.2012 Freitag (heute hat mein Freund Winni Geburtstag, herzlichen Glückwunsch.)

Das Auto ist zu klein

Wir verabschieden uns von dem freundlichen Pfarrer und fahren auf die Piste, die in Richtung Namibe führt und sehenswert sein soll. Es ist eine üble Wellblechpiste und wir holpern durch eine Steppenlandschaft, die an den Sahel erinnert. Auch hier sind Bauarbeiten in Gang, teilweise sind die Trassen für die neue Straße schon vorhanden.


In Portas Freitas ist eine Polizeikontrolle, die diesmal ohne Probleme abläuft. Allerdings werden unsere Daten penibel abgeschrieben und der eine Polizist bewundert meine Uhr und bittet dringlich sie mit seiner zu tauschen. Ich verstehe Bahnhof. Hinter dem Kontrollposten gibt es eine Kneipe. Kaum halten wir an, kommt bereits ein Schnösel um zu betteln. Er zeigt irgendwo unter das Auto, ich verstehe wieder nichts.
Nachdem wir unser kleines, teures Bier in der Bretterbude getrunken haben, trifft uns der Schlag. Die linke Halterung des Zusatztanks hat sich losgerüttelt. Der Tank hängt nur noch an einem Befestigungsband.
Wir klettern unter das Auto und besichtigen den Schaden. Am Befestigungsband ist ein Gewinde geschweißt. Von oben muss durch die Halterung eine Schraube in das Gewinde geschraubt werden. Die Schraube ist noch vorhanden. Die Befestigung sitzt so zwischen Tank und Karosserie, dass nur Sigrid mit ihren schlanken Fingern sie überhaupt erreichen kann. Ein Schlüssel kann nicht angesetzt werden. Wahrscheinich wurde der Tank vor dem Ausbau des Toyos eingebaut und es gibt im Boden des Toyos ein Loch, welches jetzt durch die Bodenplatte verdeckt ist. Ich finde in meinem Ersatzteillager eine Schraube, die länger ist, als die Originale. Die versuchen wir in das Gewinde zu schrauben. Dazu müssen wir den hängenden Tank mit dem Wagenheber anheben. Unsere Stützen für das Dach müssen wir unterlegen, weil der Wagenheber zu kurz ist. Es ist eine elende Würgerei und wir haben keinen Erfolg. Allerdings amüsieren sich die Typen in der Kneipe köstlich. Nach 2 Stunden kommt ein Helfer, dem es unter dem Auto tatsächlich gelingt, die Schraube am Gewinde anzufassen und ein wenig in das Gewinde der Halterung zu schrauben und eine Mutter anzubringen. Er will kein Geld, ich muss ihm ein Trinkgeld in die Tasche stecken.
Wir beschließen sofort einen Schlafplatz zu suchen, um am nächsten Tag zu versuchen, den Schaden zu beheben. Bis Luanda kommen wir nicht mehr ohne den Tank zu verlieren.
Kurz hinter dem Dorf finden wir in der Nähe eines Straßenbaucamps eine Übernachtungsmöglichkeit. Wir kochen und gehen früh ins Bett, in der Absicht, notfalls den ganzen nächsten Tag zu reparieren.
S 07.73557 E 013.33515

 

 

Tag 228

 

 

12.05.2012 Samstag

So richtig gut geschlafen haben wir nicht. Der mögliche Verlust des Tanks macht schlechte Träume.
Nach dem frühen Frühstück bereiten wir die Reparatur vor. Wir spannen den Sonnenschutz auf, legen eine Plane unter das Auto und packen alles Werkzeug aus. Ich stelle fest, dass ich nur eine Schraube in der Länge, die wir benötigen, dabei habe. Unter dem Auto beginne ich eine Nut für den Schraubendreher in den Schraubenfuß zu sägen, der durch die Sicherungsmutter gehalten wird. Es klappt erstaunlich gut. Nur, die Nut ist zu eng für einen kräftige Schraubenzieher. Ich versuche sie ein wenig aufzufeilen. Keine gute Idee, denn sie wird zu flach. Also wieder sägen. Der mistigste und älteste Schraubenzieher passt in meine gesägte Nut. Ich schraube die Sicherungsmutter ab, wir heben den Tank wieder mit dem Wagenheber an, der jetzt auf dem Reserverad steht, weil er sonst zu kurz ist. Die Schraube lässt sich jetzt von unten in das Gewinde drehen, so dass der Schraubenkopf auf seinem angestammten Platz zu liegen kommt. Festziehen kann man sie nicht. Ich schraube nun eine Sicherungsmutter mit Springringring von unten auf die Schraube. Auch hier ist kein Platz, einen Schlüssel anzusetzen, so dass ein Maulschlüssel die Mutter von unten packt, der dann mit einer Zange gedreht werden kann. Irgendwann erscheint die Mutter festgedreht, zumindest lässt sich die Mutter mit den vorhandenen Hilfsmitteln nicht mehr bewegen. Und siehe, sie hält den Tank die nächsten 800km und fällt auch nicht bei Wellblechpisten ab. Selbst 150 Liter Diesel im Tank hält sie aus.
Wir haben 5 Stunden gearbeitet, und fahren nun auf der Rüttelpiste weiter bis zu einem Buschcamp in der Nähe von Barro do Dande, wo wir auf einem völlig freien Feld übernachten. Nur ein Besucher kommt vorbei, will Geld, Wasser und Brot. Die Nacht ist eiskalt, wir messen morgens 12°.

 


Tag 229

13.05.2012 Sonntag

Wir stehen um 6:00 Uhr auf, es ist zu kalt, um im Bett zu bleiben. Um 6:15 Uhr ist der erste Besucher da, der allerdings schnell wieder verschwindet. Er geht zurück zur Piste, die immerhin 1 km entfernt ist, von der aber der Toyo zu sehen ist.
Auf guter Asphaltstraße fahren wir Richtung Luanda. Wir haben so viel Schlechtes über Luanda gehört, dass wir beschließen die Hauptstadt nicht zu besuchen und um Luanda herumzufahren.


Es gibt eine Autobahn, die um Luanda herumführt. Ein großes Gelände ist dort eingezäunt und wird bewacht. Es gibt dort Banken mit funktionierenden Bankautomaten, und einen Markt. Wir kaufen neue Sandalen für Sigrid, Bier und Wasser, alles richtig teuer. Dafür macht das Tanken Spaß. 100 Liter Diesel kosten 40 US$.
Ab Luanda führt die Straße erst am Meer entlang, das man selten sieht und klettert dann in die Berge. Die Hochebene ist recht langweilig. Bei Pinda finden wir ein Buschcamp auf der Versorgungspiste der Hochspannungsleitung.
S11.00364 E 013.88694

In einer Bretterbudenkneipe


Wir bleiben ungestört und sind erstaunt, dass heute keine neue Katastrophe eingetreten ist.
Zu unserem Bedauern ändert sich der Charakter unserer Fahrt. Wir sind nur noch bemüht das Auto voranzubringen und die Schäden zu beheben und neue zu vermeiden und haben kein Interesse mehr an Land und Leuten. Jedes ungewohnte oder neue Geräusch schreckt uns auf und wir kontrollieren die Teile des Toyos. Jede Polizeikontrolle nervt. Jeder Besucher am Auto ist lästig. Wir hoffen, dass sich unsere Stimmung wieder bessern wird, wenn keine weiteren Schäden eintreten.

Tag 230

14.05.2012 Montag

Von unserem Buschcamp aus fahren wir in Richtung Lobito. Als wir Handyempfang haben, rufen wir Barbara und Vincent an, die uns mit dem Einladungsschreiben die Einreise nach Angola ermöglicht haben. Kurz vor Lobito kommen wir in eine Wüstenlandschaft. Tiefe Erosionseinschnitte prägen das Bild. Trotzdem ist diese Gegend stark besiedelt. Die Straße schlängelt sich auf aufregenden Kämmen an den Einschnitten vorbei. Irgendwie ist die Gegend surreal.

Vororte von Lobito


An einem Kreisel versuchen wir Barbara noch einmal zu erreichen, was nicht gelingt. Wir fahren weiter in Richtung Innenstadt. Die Landschaft ändert sich, Lobito liegt zum größten Teil auf einer Halbinsel. Die Straßen sind sauber und gepflegt, die Straßenkehrer im Einsatz. Durch Zufall finden wir die Firma Cymot von Barbara und Vincent in einem neuen Einkaufsviertel. Sie sind dabei den Laden neu einzurichten, morgen soll Eröffnung sein. Sie sind beide im Stress. Die Firma Cymot betreibt zahlreiche Läden im Süden Afrikas. Sie bieten Ersatzteile aber vor allem Outdoorequipment an, vom Kompressor bis zur Stirnlampe. Wir kaufen eine neue Lampe und versprechen morgen wieder zu kommen.
Barbara rät uns zum Restaurant „Zulu“ zu fahren, dort könne man am Strand preiswert übernachten. Es koste nur 50 US$. Wir glauben es nicht, was hier in Angola preiswert sein soll.
Wir fahren zum „Zulu“ nachdem wir wieder Geld aus dem Automaten gezogen haben. Das Restaurant steht am Ende der Halbinsel direkt am Sandstrand in der besten Gegend Lobitos. Es ist geschlossen, doch ein Wärter zeigt uns den Platz, auf dem wir am Strand stehen können.
S 12.31758 E 013.58020
Ein wahnsinnig hässlicher Hund begrüßt uns dort. Wir richten uns ein. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite beginnt die Disco los zu lärmen. Wir ahnen Schlimmes, doch um 22:00 Uhr ist Ruhe mit der Musik. Der hässliche Hund verbellt einen späten Spaziergänger und noch einen und noch einen. Der Scheißköter liegt unter unserem Auto und bellt die ganze Nacht. Ich überlege aufzustehen und ihn mit der Machete zu erschlagen. Wir schlafen diese Nacht nicht.
Beim Morgengrauen stehen wir auf. Der Köter ist erschöpft und still
.

 

Tag 231

15.05.2012 Dienstag

Wir verlassen unseren Stellplatz hinter dem „Zulu“ ohne etwas zu bezahlen. Es hat uns auch kein Mensch um Bezahlung gebeten. Wir fahren in das Einkaufszentrum und wundern uns wieder über die horrenden Preise. Dann besuchen wir noch einmal Barbara und Vincent und kaufen bei ihnen ein. Ich bekomme eine neue kurze Hose und eine Stirnlampe. Auch hier sind die Preise gepfeffert. Leider haben die beiden zu viel zu tun, als dass wir uns noch unterhalten können. So brechen wir auf nach Benguela, was nur ein paar Kilometer entfernt ist.
Benguela ist noch schöner als Lobito. Es war die Sommerfrische der Portugiesen. Die alte Bausubstanz ist erhalten und wird erhalten. Nach langem Suchen finden wir Nancys School und Guesthouse. Auch Nancy hatte ich in Yaounde per mail um ein Einladungsschreiben gebeten und keine Antwort erhalten.


Wir sind wegen des nächtlich kläffenden Köters fix und fertig und nehmen um 14:00 Uhr ein Zimmer ohne Fenster, mit Klo und Dusche auf dem Flur. Es war das preiswerteste für nur 75 US$ inklusive Frühstück. Wir schlafen sofort tief und fest bis zum Abendessen, das wir uns auch noch in einem Restaurant leisten. Wir essen eine Familienpizza, die das beste Preis-Leistungsverhältnis bot.
In Nancys School tauchen die Studenten auf, die in der Abendschule Englisch lernen wollen.


 


Tag 232
16.05.2012 Mittwoch

In Nancys School gibt es einen Internetanschluss. Wir versuchen erfolglos ins Internet zu kommen.
Wir vergammeln den Tag, haben aber das Glück, dass unsere Wäsche hier preiswert gewaschen wird.
Grade, als wir in die Stadt fahren wollen, streikt Nancys Auto. Mit dem Überbrückungskabel geben wir Starthilfe und bekommen dafür einen USB-Stick fürs Internet.
Abends gehen wir wieder Essen. Teuer!
Unser Schlaf wird gestört durch ein Rockkonzert, das kilometerweit entfernt auf einem Platz stattfindet. Wir hören die Musik in unserem fensterlosen Zimmer in Zimmerlautstärke. Was für ein Krach muss dort erst vor Ort herrschen. Irgendwann fällt der Strom in der ganzen Stadt aus, welch himmlische Ruhe!

Nancys Guesthouse

Tag 232

16.05.2012 Mittwoch

In Nancys School gibt es einen Internetanschluss. Wir versuchen erfolglos ins Internet zu kommen.
Wir vergammeln den Tag, haben aber das Glück, dass unsere Wäsche hier preiswert gewaschen wird.
Grade, als wir in die Stadt fahren wollen, streikt Nancys Auto. Mit dem Überbrückungskabel geben wir Starthilfe und bekommen dafür einen USB-Stick fürs Internet.
Abends gehen wir wieder Essen. Teuer!
Unser Schlaf wird gestört durch ein Rockkonzert, das kilometerweit entfernt auf einem Platz stattfindet. Wir hören die Musik in unserem fensterlosen Zimmer in Zimmerlautstärke. Was für ein Krach muss dort erst vor Ort herrschen. Irgendwann fällt der Strom in der ganzen Stadt aus, welch himmlische Ruhe!

Tag 233

17.05.2012 Donnerstag (Christi Himmelfahrt)

Wir stehen früh auf und verlassen Nancys Guesthouse.
Bis Dombe Grande fahren wir auf der Asphaltstraße, dann geht es auf einer guten Piste in Richtung Namibie durch die Berge. Teilweise sind Trassierungsarbeiten in Gang, die Chinesen sind eifrig dabei die Bauarbeiten zu überwachen. Die Steigungen sind aufregend und nur im ersten Gang zu bewältigen. Die Landschaft ist aride und völlig trocken. Wir werden von Polizei und anderen Wegelagerern in Ruhe gelassen.


Bei Lucira finden wir ein Buschcamp und schlafen ungestört. Die Gegend ist mit Büschen bewachsen, teilweise sind Parzellen mit Dornenbüschen abgegrenzt. Unser Platz wird von Kindern gefunden, die uns zufriedenlassen und nur von der Ferne neugieren.
S 13.90736 R 12.56935

 

 

 

Tag 234

18.05.2012 Freitag

Wir sind wieder früh unterwegs und fahren auf der guten Piste ohne Schwierigkeiten bis zum Lebapass 1883 Meter hoch. Die Strecke ist asphaltiert. Der Lebapass ist eine Passstraße, die in aufregenden Steigungen und Serpentinen auf die Hochebene führt. Die Strecke braucht einen Vergleich mit dem Timmelsjoch oder dem Glacier Pass in den USA nicht zu scheuen. Es ist wunderschön. Oben gibt es einen Aussichtspunkt mit Restaurant, von dem man 600m tief ins Tal blicken kann und die bunten Felswände und Wasserfälle bewundern kann. Natürlich sind die Schnösel dort und versuchen Zigaretten abzustauben und gefangene Vögel zu verkaufen.


Wir fahren zu einem Buschcamp bei Humpata.
S 15.08846 E 013.31706
Wir kriechen unters Auto, um zu kontrollieren, ob noch alles dort ist, wo es hingehört. Einige Schrauben müssen nachgezogen werden, die Manschette des Lenkungsdämpfers ist eingerissen. Wir schmieren den Lenkungsdämpfer ab.
Es ist unglaublich: Es ist kein Dorf zu sehen doch pünktlich zu Sonnenuntergang ertönt aus dem Busch Discomusik. Natürlich afrikanisch laut. Irgendwann gegen 24:00 Uhr geht dem Musikmacher die Puste aus.
Obwohl einige Leute dicht am Auto vorbeilaufen, besucht uns keiner.
Es wird eisigkalt. Wir ziehen unsere Thermounterwäsche an und machen die Standheizung an. Erstaunlich, sie jault und funktioniert, so dass wir kuschlig warm im Zelt liegen. Es ist Winter!


Tag 235

19.05.2012 Samstag

Pünktlich um 6:30 Uhr schmeißt der Discjockey seine Musikmaschine wieder an und es erschallt aus dem unsichtbaren Dorf im Busch ohrenbetäubender Krach.
Wir fahren nach Lubango, wo eine Jesusstatue wie in Rio de Janeiro und in Lissabon steht. Auf der Zufahrtsstraße nach Lubango findet ein Marathonlauf statt. Die Polizei fährt neben dem letzten Betreuerauto, welches hinter dem letzten Läufer fährt und blockiert die Straße. Der Stau ist unbeschreiblich lang. Auch wir überholen im Straßengraben das Polizeiauto wir etliche andere auch. Wir fahren zum Jesus, der auf einem Berg über der Stadt steht und von bewaffneten Securityleuten bewacht wird. Der Nazarener hat einen schönen Blick über die Stadt.


Unsere Telefone haben keinen Empfang und wir versuchen in Lubango das Büro der Telefongesellschaft zu finden. Wir kurven durch die engen Einbahnstraßen, finden einen Supermarkt, in dem es kein Bier gibt und stehen wieder im Stau. Endlich nimmt mich ein Polizeioffizier an die Hand, geht mit mir um die nächste Ecke und dort ist das Büro der Telefongesellschaft, die pünktlich um 12:00 Uhr die Pforten geschlossen haben. Es ist 12:15 Uhr. Also gibt es übers Wochenende kein Telefon für uns.
Auf dem Campingplatz von Lubango ist ein Hotelkomplex gebaut worden, so dass wir Lubango verlassen und im Busch bei Cahama schlafen.

Besucher an unserem Camp

Transport mit dem Schlitten


S 16.33429 E 014.40353 Wir stehen in einem ziemlich dichten Wald, dicht an der Piste, die hier trassiert wird. Es war schwierig, die Trasse zu verlassen und in den Wald zu fahren.
Es kommen Leute vorbei, die uns zufriedenlassen. In dieser Hinsicht ist Angola ein angenehmes Land. Man wird selten belästigt.


Tag 236

20.05.2012 Sonntag

Zum Frühstück besuchen uns zwei Jungen, die auf einem Esel sitzen. Nach einiger Zeit sind wir langweilig und sie verschwinden wieder. Der eine hat große Schwierigkeiten wieder den Esel zu erklimmen, der gar keine Lust hatte uns zu verlassen.
Bis Humbe fahren wir auf einer üblen Piste. Wir kommen an einem Panzerwrack (Russisch T 54) vorbei. Auch etliche ausgebrannte Mannschaftstransportpanzer (BTR) stehen am Straßenrand. Hier ist der 30jährige angolanische Krieg noch greifbar.


Ab Ondjiva (N`Giva) geht es wieder über eine üble Piste. Wir finden ein Buschcamp im Gebüsch. S 17.15377 E 015.76890. Ein Dorf ist ganz in der Nähe, doch die Kinder trauen sich nicht zu uns. Die Nacht ist kalt, wir schlafen in Thermowäsche.
Sigrid befürchtet einen Schnupfen zu bekommen, sie röchelt entsetzlich.

 

Tag 236

20.05.2012 Sonntag

Zum Frühstück besuchen uns zwei Jungen, die auf einem Esel sitzen. Nach einiger Zeit sind wir langweilig und sie verschwinden wieder. Der eine hat große Schwierigkeiten wieder den Esel zu erklimmen, der gar keine Lust hatte uns zu verlassen.
Bis Humbe fahren wir auf einer üblen Piste. Wir kommen an einem Panzerwrack (Russisch T 54) vorbei. Auch etliche ausgebrannte Mannschaftstransportpanzer (BTR) stehen am Straßenrand. Hier ist der 30jährige angolanische Krieg noch greifbar.
Ab Ondjiva (N`Giva) geht es wieder über eine üble Piste. Wir finden ein Buschcamp im Gebüsch. S 17.15377 E 015.76890. Ein Dorf ist ganz in der Nähe, doch die Kinder trauen sich nicht zu uns. Die Nacht ist kalt, wir schlafen in Thermowäsche.
Sigrid befürchtet einen Schnupfen zu bekommen, sie röchelt entsetzlich.

 


Tag 237

21.05.2012 Montag

Die Temperatur ist auf 12 Grad gefallen, wir frieren.
Im Grenzort zu Namibia in Santa Clara tanken wir den Toyo voll mit dem billigen Angoladiesel. Das einzige, was wirklich preiswert ist in Angola, etwa 35 € cent pro Liter.
Die Ausreise aus Angola gestaltet sich problemlos. Innerhalb von 10 Minuten sind wir draußen.
Dann kommt die Einreise nach Namibia – LINKS fahren!!
Es ist unglaublich wie viele Leute nach Namibia wollen. Die Grenzabfertigung ist gut organisiert, die Beamten sitzen an den Schaltern und arbeiten schnell. Es sind nur zu wenige Schalter geöffnet für den Andrang. Wir benutzen unseren Zweitpass, ohne Ausreisestempel von Angola, der allerdings nicht akzeptiert wird. Aber es wird nicht gemeckert, die Visa werden in den „Angolapass“ gestempelt. Die Straßenbenutzungsgebühr muss bezahlt werden: 220 N$, etwa 22€.


In 1 ½ Stunden sind wir in Namibia nach 29500km Fahrt. Hinter der Grenze in Omafo tobt der Bär. Als erstes fällt uns das KFC-Restaurant auf, in dem wir sofort einkehren. Supermarkt reiht sich an Supermarkt. Jede Bank, und es gibt viele, hat einen funktionierenden ATM. Wir sind zurück in der Zivilisation.
In Odangwo fahren wir ins Restcamp, das wegen Straßenbauarbeiten schwierig zu finden ist. S 17.91155 E 015.97547. Die Zeiten des Buschcampings sind vorbei. In Namibia gibt es an jeder Ecke einen Campinplatz. Im Restcamp stehen wir an einem Teich mit Gänsen und Enten. Die Gänse beginnen wir zu hassen. Sie haben schließlich schon Rom gerettet mit dem Geschnatter, das sie die ganze Nacht über abziehen.
Wir trinken Bier vom Fass und ich gehe zum Friseur, der mir zu Sigrids Entsetzen die Haare 3mm kurz schneidet.