Tag 481
20.01.2013

Wir fahren zur Grenze. An der letzten Süd Afrikanischen Tankstelle, tanken wir den Toyo voll und wechseln die verbliebenen Rand bei Frauen am Straßenrand.
Den Ausreisestempel aus Süd Afrika bekommen wir problemlos. Der Ausreisestempel im Carnet de Passages macht erwartungsgemäß Schwierigkeiten; denn dort, wo der Süd Afrikanische hin muss, prangt bereits ein Lesothostempel, den die dusselige Kuh in Lesotho dort hingeklatscht hat. Meine Erklärungsversuche werden überhört, man könne nicht einen Stempel überstempeln. Doch kann man, und weil wir den Schalter blockieren und nicht Willens sind den Platz zu räumen, ehe nicht ein Zoll-Stempel an der richtigen Stelle ist, hat irgendwann eine Zolltante die Nase voll und überstempelt den Lesothostempel. Ich bin gespannt, was Frau Stephanie vom ADAC dazu sagt. Jetzt wollen wir aber auch noch die Steuer für die Kamera, das Objektiv und die Reifen zurück haben. Das sollen wir in Mozambique machen. Ich versuche denen zu erklären, dass ich die Steuern in Süd Afrika bezahlt habe und nicht in Mozambique. Sie bleiben dabei: Mozambique.
Auf unseren Weg durch das Fahrzeug- und Menschgewühl finden wir einen Container, an dem groß steht, dass es hier die Steuern zurückgibt. Drinnen hocken Frauen, die gerade zu Mittag essen. Der Schalter sei geschlossen und werde vielleicht im nächsten Jahr wieder geöffnet bekomme ich mit vollem Mund als Antwort. Ich denke an einen Scherz, doch eine Dicke in Zolluniform kommt und klärt uns auf. Also: die gekauften Gegenstände in Mozambique deklarieren, die Rechnungen beim Zoll in Mozambique abstempeln lassen und dann per Post an das Hauptzollamt nach Johannesburg in Süd Afrika schicken und dann bekäme man vielleicht einmal einen Scheck nach Hause geschickt. Ganz einfach, wir schreiben die Steuern ab.
Im Regen fahren wir nach Maputo zu dem im Reiseführer empfohlenen Backpacker, Camping gibt es in Maputo nicht.
Dieser Backpacker ist doch ziemlich heruntergekommen. Wir bekommen das einzige Doppelzimmer im Keller, nur über eine verschimmelte schmale Treppe zu erreichen. In der Küche gibt es keinen Topf mehr, der noch intakt ist. Der Toyo steht in einer engen Einfahrt am Berg, die erst von der Hundescheiße befreit werden musste. Und es regnet und ist warm. Wir holen die Klamotten aus dem Toyo und sind klitschnass vom Regen und Schweiß.
S 25.97371 E 032.58269
In der Küche sitzt ein Mädchen, das in Johannesburg ein Studiensemester gemacht hat und flirtet mit einem frankophonen Schweizer. Immer mehr Deutsche treffen ein. Junge Männer, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch Ostafrika gefahren sind und von Süd Afrika weiter wollen nach Indien. Sie sind gut drauf, der eine sieht aus wie Jesus, der andere wie Karl Marx, der dritte wie Jedermann.
Das Mädchen hat Ohrenschmerzen und Antibiotika bekommen, ich gebe ihr noch ein Corticosteroid gegen die Entzündung des äußeren Gehörganges. Sie sitzt den ganzen Abend mit schiefem Kopf, damit ihr die Suppe nicht wieder aus dem Ohr läuft und ist glücklich, als das Mittel wirkt. Sie will nach Johannesburg mit dem Bus, der kommt aber um 4:00 Uhr morgens am Busbahnhof an. Wir raten ihr ab, das sei doch reichlich gefährlich. Sie soll sich besser eine andere Verbindung suchen.
Eigentlich wollten wir in Maputo in einem Lokal etwas essen, doch im Regen wollen wir nicht durch die Straßen laufen. So bruzzeln wir in der schmutzigen Küche. Hinter uns läuft eine Ratte durch den Raum. Wir überlegen, ob wir unseren gefüllten Fresskorb im Kellerzimmer doch wieder in den rattensicheren Toyo schaffen. Wir sind wieder in Afrika!
Wir schlafen gut in dem miefigen Zimmer.

 

Tag 482
21.01.2013 (Mein Vater hätte Geburtstag)

Es nieselt in Maputo. Maputo ist im Regen nicht der Hit, so dass wir zwar ein wenig durch Maputo fahren, doch dann raus aus der Stadt und auf der guten Asphaltstraße nach Bilene zum Complex Palmeiras. Wir sind die einzigen Gäste auf dem Campground und bleiben es auch. Es regnet mal stärker, mal weniger und abends kommt noch Wind auf.
Zum Park Flores, einem anderen Campground können wir nicht fahren, die Zufahrt ist überschwemmt. Complex Palmeiras macht einen sehr teuren Eindruck, der nicht trügt. Wir stehen vor der Überdachung der Geschirrabwaschmöglichkeiten und sind froh, dass wir dort trocken vor den Waschbecken sitzen können.
Etwas weiter entfernt ist eine Baustelle. Der Krach hält sich in Grenzen. Von der Lagune sehen wir nichts. Wir haben keine Lust im Regen zum Strand zu laufen.
S 25.28190 E 33.26075

Tag 483
22.01.2013

Wir verlassen Bilene und fahren an den von uns enttäuschten Souvenirverkäufern doch noch zu einem Aussichtspunkt über die Lagune. Es ist wieder ein Mozambiquischer Traumstrand mit Sturm. Aber es regnet nicht.
Wir fahren auf der Asphaltstraße nach Xai Xai und hinunter zum Strand zum Chogoene Holiday Ressort. Um dorthin zu gelangen haben wir kleine Teiche zu durchfahren. Von einem Süd Afrikaner werden wir bei Ankunft gefragt, ob wir nicht sein Nummernschild in einer dieser Pfützen gefunden hätten, er hat es irgendwo verloren. Haben wir nicht.
Diese kleine Lodge hat Stellplätze mit überdachten Sitzplätzen. Sie wird von Süd Afrikanern geführt, ist aber trotzdem ziemlich vergammelt. 80 Rand wollen sie pro Person haben. Teuer !
S 25.10497 E 033.76870
Neben einem Kurzhaardackel und einem 5 Monate alten türkischen Kara Bas, läuft hier auch noch ein zahmer Serval umher.
Das Meer ist so aufgewühlt, dass ich mir den Sprung ist das 28° warme Wasser spare.
(zwei Tage später wird der Limpopo in Xai Xai über die Ufer treten und 150000 Menschen obdachlos machen)


 

Tag 484
23.01.2013

Von Xai Xai fahren wir weiter die Asphaltstraße nach Norden nach Quissico. Die Gegend ist grün und es werden Kokosnüsse angebaut. Wir fahren durch Palmenwälder und ab und an Maisfelder vorbei. Die Landschaft ist stark zersiedelt, die Hütten stehen zwischen den Palmen. Zahlreiche Menschen laufen auf der Straße umher und das Hauptverkehrsmittel ist das Fahrrad, das wenigstens mit 2 Menschen besetzt ist und ebenso zum Transport von allen Gütern verwendet wird.
Von dem ohrenkranken Mädchen in Maputo, wurde uns in Quissico eine Lodge empfohlen. Die Lodges und Campgrounds liegen am See, der durch ein paar hohe Dünen vom Meer getrennt ist. Der Weg dorthin ist schmal und sandig und ausgewaschen. Er führt durch Buschdörfer, die Leute winken freundlich und betteln nicht. Wir finden die Lodge, direkt am See, die aber keine Campingmöglichkeit bietet und fahren zum Campground „Funky Coconut“, der romantisch unter Gesträuch in den Dünen liegt, aber leider verlassen wurde. Wir stellen uns auf den Platz der Blue Lake Lodge. Dort können wir die Küche benutzen, die afrikanisch ist. Der Gasherd kocht ein Liter Wasser in etwa 30 Minuten, das Wasser ist braun, kommt direkt aus dem See, aber wir haben mal wieder ein Dach, das uns vor dem Regen schützt. S 24.72689 E 034.80186

 

Tag 485
24.01.2013

So richtig gemütlich ist es nicht an der Blue Lake Lodge, so dass wir auch hier morgens abfahren.
Wir kommen in die große Stadt Inhambane und werden von einem türkischen Motorradfahrer und seinem Begleitfahrzeug überholt. Leider treffen wir die Leute nicht wieder. Inhambane hat den Reiz einer etwas runtergekommenen portugiesischen Stadt. Es wirkt lange nicht so vergammelt, wie Beira. Kleine Gassen und Plätze gibt es, alleswirkt recht nett. In einem grünen Innenhof trinken wir ein Bier. Wir finden den chinesischen Supermarkt, der zwar nicht die Auswahl bietet, wie die Süd Afrikanischen, aber hier kann man wenigstens das Notwendigste einkaufen. Wir kurven noch ein wenig durch die Stadt, werden von einer „offiziellen“ Autokolonne an den Straßenrand gescheucht und beschließen an den Strand von Beira zu fahren, wo es einen Campground gibt.
Der Lighthouse Campgound ist verwahrlost, obwohl er von einem weißen Süd Afrikaner geleitet wird. Dafür ist er teuer, wir bezahlen 330 MET pro Nacht, pro Person.
S 23.79332 E 035.53690
Wir sind die einzigen Gäste.
Der Platz liegt etwas über dem Meer, so dass man über den Traumstrand blicken kann. Am Strand stehen herrliche Häuser, die man mieten kann. Erreichbar ist die Gegend nur mit Allradfahrzeugen, die Sandpiste ist an einigen Stellen doch zu tief.
Unser Stellplatz besitzt einen Unterstand, so dass wir vor Regen geschützt sitzen können und wir beschließen hier zwei Tage zu bleiben.
Unsere Ankunft scheint sich rumgesprochen zu haben, denn es kommen die unvermeidlichen Souvenirverkäufer, die allerdings in uns keine Kundschaft finden. Auch der Besitzer des Platzes taucht auf, erzählt, dass er am Leuchtturm wohnt und wir uns an ihn wenden sollen, falls wir etwas brauchen.

 

 

Tag 486
25.01.2013

Am nächsten Morgen erscheint pünktlich, als wir frühstücken, eine hübsche junge Frau, die in einer Plastikwanne, die sie auf dem Kopf schleppt, auch Brot anbietet. Wir kaufen ihr Brot ab, natürlich kann sie nicht wechseln, so dass wir ihr anbieten, dass sie uns am nächsten Morgen wieder frisches Brot bringen soll, welches wir dann verrechnen können. Später erfahren wir, dass sie jeden Tag 6 km läuft, um dort am Strand und am Campground Brot zu verkaufen.
Wir waschen mal wieder unsere Wäsche und gehen dann zum Strand. Weißer Sandstrand, keine Steine oder Seeigel, es geht flach ins Wasser, das etwa 28° warm ist. Sigrid ist das immer noch zu kalt und sie beschließt, überhaupt nie mehr im Meer zu schwimmen.
Es kommen einige Jungens vorbei, die mit Harpunen bewaffnet sind. Dort, wo der Felsen, auf dem der Campground liegt, ins Meer fällt, jagen sie Fische mit ihren Harpunen.
Wir verbringen dort einen schönen Tag. Später sehen wir von unserer Anhöhe noch einige andere Weiße am Strand, ohne zu wissen, wo die eigentlich herkommen.

 

Tag 487
26.01.2013

Wir frühstücken noch, als zwei Männer eine Kühlbox anschleppen und uns eine tolle Languste anbieten. Leider weiß ich nicht, wie ich die auf unserem Kocher zubereiten soll und leider isst Sigrid keine Meeresgetier.
Unsere Brotfrau kommt erst, als wir bereits fertig sind und zusammenpacken. Aber sie ist wenigstens gekommen und hat das Wechselgeld des vergangenen Tages nicht einfach behalten.
Der Toyo springt ganz schlecht an. Beim letzten Mucken des Anlassers läuft endlich der Motor. Ich habe keine Ahnung, was das soll. Die Batterien sind in Ordnung, der Anlasser dreht, doch der Motor springt nicht an.
Wir überqueren heut mal wieder den Wendekreis des Steinbocks. Ein Schild, das darauf hinweist, steht bei
S 23.50029 E 035.38741
An dieser Stelle hat sich ein niedlicher etwa 5 Jahre alter Junge platziert, der weiß, dass hier manchmal Leute anhalten, um zu fotografieren. Hier kann er „Sweeties“ Süßigkeiten abstauben. Er bettelt uns auch sofort darum an. Als er sieht, dass ich das Schild fotografieren will, springt er darunter, damit er mit auf dem Bild ist. Sigrid, die ich vor dem Schild fotografieren will, versucht ihn zu verscheuchen, ohne Erfolg. Er versteht die Welt nicht mehr. Alle anderen wollten ihn doch mit aufs Foto haben. Mit einem herzzerreißenden  „swiitiis, pliiiis“ verabschiedet er sich. Hätten wir Süßigkeiten an Bord gehabt, diesem kleinen Gauner hätte ich sogar etwas gegeben.
Wir fahren zum Murungulo Beach Ressort, wo wir übernachten. S 23.159892, E 35.477064
Es ist eine Luxusanlage mit Hütten und Chalets direkt am Strand und einem Restaurant am Haupthaus. Alles sehr gepflegt. Wir stehen und Palmen und anderen Bäumen in gepflegter, sauberer Umgebung.
Nachdem wir uns dort etabliert haben, gehen wir zu Strand und während ich schwimme, findet Sigrid eine wunderschöne große Kaurimuschel.
Auch hier haben wir einen Unterstand, der uns vor dem Regen schützen würde, doch es bleibt trocken.


 

Tag 488
27.01.2013

Obwohl es her sehr schön ist, fahren wir weiter. Nach Vilanculo. Die Stadt ist auf Tourismus eingestellt, liegt doch vor der Haustür das Bazaruto Archipel, Nationalpark auch als Paradies Inseln bekannt. Von hier kann man, wenn man genügend Geld hat, mit der Dhau zu den Inseln segeln, schnorcheln und am Strand spazieren gehen. Wir können nicht schnorcheln und werden schon auf der Rheinbrücke seekrank, also sparen wir uns die paradiesischen Inseln.
Der städtische Campingplatz ist eine Katastrophe, so dass wir im Gästehaus Josef und Tina zwischen den Hütten campen. Wir benutzen Dusche und Toilette in einer Hütte, können die Küche benutzen, es ist sehr nett dort und sauber. S 21.997608, E 35.324386 Nebenan ist die Lodge Zombie Cucumber mit Swimmingpool und allem drum und dran.
Wir gehen die Strand-sand-piste entlang. Es ist Sonntag und das Volk tummelt sich am Strand. Kalte Getränke werden aus Kühlboxen verkauft, die Autoradios sind volle Pulle aufgedreht, es tobt das Leben.
Wir beschließen, abends in der Zombie-Lodge zu essen. Der belgische Besitzer begrüßt uns. Er ist erst seit zwei Jahren hier und erzählt uns, dass Xai Xai, wo wir vor einigen Tagen noch waren, überflutet sei, 150000 Obdachlose. Wir hatten bisher mit dem Wetter Glück, doch er warnt uns, im Norden soll es auch stark regnen.

 

Tag 489
28.01.2013

Es ist 4:30 Uhr! Die Sonne ist noch nicht aufgegangen, aber direkt vor dem Toyo sitzen Leute, die sich lauthals unterhalten. Afrika wird wach. Wir hoffen darauf, dass die Typen sich verpissen. Tun sie nicht. Um kurz vor 6 Uhr stehen wir auf. Kurz darauf verschwinden sie, der Zwerg, in dem viel zu großen T-Shirt, der den Portier macht, legt sich wieder auf seine Bastmatte.
Schluss: eigentlich wollten wir hier 2 Tage bleiben. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch am nächsten Morgen hier so früh Theater gemacht wird, ist zu groß. Wir fahren weiter. Durch ein Schwemmgebiet, indem ganze Dörfer abgesoffen sind fahren wir auf einem Damm nach Beira.
Beira ist die zweitgrößte Stadt Mozambiques und total vergammelt. Häuserruinen stehen neben Neubauten, die Fassaden sind schwarz, nicht vom Rauch, aber vom Schimmel, die Straßen sind Schlaglochpisten und es nieselt und ist schwül warm.
Hier soll es den einzigen Campingplatz direkt am Strand geben, das „Biques“ mit Restaurant und Bar. Gibt es auch, aber leider hat der Chef die Schlüssel für die Toiletten und Duschen mitgenommen und der Chef ist nicht zu erreichen. Klar, wir können hierbleiben, haben aber dann keine Toiletten.
Ich bin über 500km hierher gefahren und müde. Ich habe keine Lust mehr in der Stadt nach einem Quartier zu suchen, also fahren wir zum Jardim de Velas. Einer Luxusanlage mit Zimmern im mediterranen Stil.
S 19.84577 E 034.89460
Ein Restaurant gibt es nicht. Kochen könnten wir am Grillplatz, der ist belegt von Typen, die dort ihre Papiere und Computer ausgebreitet haben. Wir haben vor unserem Luxuszimmer (85 Eur. die Nacht) einen Balkon, auf dem wir kochen können. Also holen wir unsere Küche aus dem Toyo.
Im Fernsehen sehen wir später die Überflutung im Limpopogebiet.

 

Tag 490
29.01.2013

Es gießt in Strömen, als wir in Beira tanken und einen funktionierenden Geldautomaten suchen. Dabei machen wir eine Stadtrundfahrt und kommen zu dem zentralen Platz, der auch so in portugiesischen Städten zu finden ist. Im Regen sieht die ganze Stadt noch gammliger aus. Es gibt einige schöne Alleen, die ich allerdings wegen des Verkehrs, des Regens und der Schlaglöcher nicht bewundern kann. Endlich ein Geldautomat, der was ausspuckt. (Für alle, die mal nach Moz fahren: die Milleniumbank, die überall vertreten ist, rückt nichts raus, nehmt die Standardbank) Hier werde ich, während ich in der Schlange vor dem Automaten warte, von Juma auf Deutsch angesprochen. Er ist einer der 26000 Mozambiquaner gewesen, der in der deutschen Ostzone gearbeitet hat. Mopeds hat er in Suhl zusammengeschraubt. Ich bitte Juma, mir einen Friseur zu zeigen, damit ich endlich den Haarschnitt des Transvestiten aus Oudtshoorn loswerde. Im Regen führt er mich zum Friseur, dem er erklärt, dass ich einen Kurzhaarschnitt möchte. Dann geht er zu Sigrid, die immer noch im Auto wartet und erzählt ihr, wo ich bin. Er holt mich auch vom Friseur wieder ab, damit ich mich nicht verlaufe.
Wir wollen in den Gorongoza Nationalpark, der uns wegen der schönen Landschaft empfohlen wurde. Tiere gäbe es hier kaum, die sind alle während des Bürgerkrieges im Kochtopf gelandet. (Tatsächlich sind in Mozambique 30000 Elefanten in den 17 Jahren Bürgerkrieg umgebracht worden.)
Ganz klein steht am Schild, das zum Nationalpark führt, „geschlossen“. Ich sehe es nicht und quäle den Toyo über eine üble Piste zum Nationalparktor, wo uns der Wächter verkündet, dass geschlossen sei. Aber nebenan sei ein Campingplatz, wo wir übernachten könnten. Wir gondeln erst einmal in ein Forschungscamp der Universität von Edinburgh, wo uns der Weg zum Camping gezeigt wird.
Dort finden wir einen Mann, der uns einen Stellplatz vor einem eingerichteten Zelt zuweist, von denen es hier mehrere gibt, alle mit eigener Dusche und Toilette. Sein Englisch ist so mies, wie unser Portugiesisch, deshalb sind Missverständnisse vorprogrammiert.
Gerade habe ich das Dach aufgeklappt, als eine Hundemeute die Ankunft eines Weißen ankündigt. Der junge Besitzer der Anlage zeigt uns den richtigen Platz zum Campen, mit Küche und Elektrizitätsanschluss.
Wir ziehen um und sind zufrieden.
S 18.98145 E034.17759
Wir stehen hier mitten im Wald und sind wieder die einzigen Gäste.
Unser Kocher hat seit einiger Zeit so gerußt, dass das Kochen kein Vergnügen mehr war. Ich probiere ihn noch einmal aus, wechsele noch einmal den Generator und wir beschließen, ihn hier im Gorongosa einsam auszusetzen und den neuen von Gabi und Achim nach Namibia gebrachten in Betrieb zu nehmen. Der Abschied ist kurz und schmerzlos.
Hier im Wad gibt es eigentlich nichts zu tun. Man könnte durch das Gebüsch wandern, was jedoch wegen der Minengefahr aus dem Bürgerkriegt nicht so einladend ist, also bleiben wir auch hier nur eine Nacht und beginnen uns nach einer Entschleunigung zu sehnen.

 

Tag 491
30.01.2013

Der Besitzer kommt morgens mit dem Gästebuch, in das wir Nettes über sein Camp schreiben. Er vergisst zu kassieren, ich laufe ihm hinterher und gebe ihm die 500 Met. Es regnet, als wir den Wald verlassen und wieder auf die Asphaltstraße kommen. Die Asphaltdecke ist immer häufiger von 30-50m breiten Abschnitten unterbrochen, auf denen es keinen Asphalt mehr gibt, dafür aber tiefste Schlaglöcher, in denen sich Giraffen verstecken könnten. Wir werden von einem Auto überholt, aus dem gewunken wird, wir überholen es wieder, das Spiel geht so eine ganze Zeit, bis ich neben dem Auto anhalte und der schwarze Fahrer ins auf Deutsch begrüßt. Wir verabreden uns in der Kneipe vor der Brücke über den Sambesi in Caia.
Andreas aus Thüringen ist mit seinem Freund und Mitarbeiter A…… unterwegs, der vor 26 Jahren aus Moz in die deutsche Ostzone (DDR) kam und dort hängenblieb. Andreas findet das ganz toll, hier mit landeskundlicher Begleitung unterwegs zu sein. Besondere Bewunderung hegt er für die modernen Kalaschnikows, die das Militär hier mit sich schleppt. Sie wollen den Sambesi hinabfahren, um ein paar Hippos zu sehen. Wir erklären, dass wir in die CuaCua-Lodge fahren, um dort zu campieren. Nacheinigen Bieren ist A…… so hungrig, dass er aufbrechen muss, um Krokodilfleisch zu suchen. Wir haben die beiden leider nicht mehr wiedergesehen.
Wir fahren über die kostenpflichtige Sambesibrücke. Unser geliebter Fluss ist hier versumpft und fließt nur noch träge.
Der Campground der CuaCua-Lodge ist eine Enttäuschung. Ein junger Mann fährt etwa einen Kilometer mit dem Fahrrad vor weg, um uns dann einen weiteren Kilometer in die Wildnis zu schicken, wo wir auf einem völlig kahlen Platz stehen können. Die Toilettenanlagen sind in Ordnung, es wird sogar Feuer unter dem Badeofen angezündet, auf dass wir heißes Wasser haben. Nach langem Suchen finde ich eine funktionierende Steckdose. Mit allen zur Verfügung stehenden Verlängerungskabeln schaffen wir es eine Verbindung zur Kühlbox herzustellen.
S 17.79471 E 035.41756
Es ist auch kein Platz, um hier länger zu bleiben.

 

Tag 491
30.01.2013

Der Besitzer kommt morgens mit dem Gästebuch, in das wir Nettes über sein Camp schreiben. Er vergisst zu kassieren, ich laufe ihm hinterher und gebe ihm die 500 Met. Es regnet, als wir den Wald verlassen und wieder auf die Asphaltstraße kommen. Die Asphaltdecke ist immer häufiger von 30-50m breiten Abschnitten unterbrochen, auf denen es keinen Asphalt mehr gibt, dafür aber tiefste Schlaglöcher, in denen sich Giraffen verstecken könnten. Wir werden von einem Auto überholt, aus dem gewunken wird, wir überholen es wieder, das Spiel geht so eine ganze Zeit, bis ich neben dem Auto anhalte und der schwarze Fahrer ins auf Deutsch begrüßt. Wir verabreden uns in der Kneipe vor der Brücke über den Sambesi in Caia.
Andreas aus Thüringen ist mit seinem Freund und Mitarbeiter A…… unterwegs, der vor 26 Jahren aus Moz in die deutsche Ostzone (DDR) kam und dort hängenblieb. Andreas findet das ganz toll, hier mit landeskundlicher Begleitung unterwegs zu sein. Besondere Bewunderung hegt er für die modernen Kalaschnikows, die das Militär hier mit sich schleppt. Sie wollen den Sambesi hinabfahren, um ein paar Hippos zu sehen. Wir erklären, dass wir in die CuaCua-Lodge fahren, um dort zu campieren. Nacheinigen Bieren ist A…… so hungrig, dass er aufbrechen muss, um Krokodilfleisch zu suchen. Wir haben die beiden leider nicht mehr wiedergesehen.
Wir fahren über die kostenpflichtige Sambesibrücke. Unser geliebter Fluss ist hier versumpft und fließt nur noch träge.
Der Campground der CuaCua-Lodge ist eine Enttäuschung. Ein junger Mann fährt etwa einen Kilometer mit dem Fahrrad vor weg, um uns dann einen weiteren Kilometer in die Wildnis zu schicken, wo wir auf einem völlig kahlen Platz stehen können. Die Toilettenanlagen sind in Ordnung, es wird sogar Feuer unter dem Badeofen angezündet, auf dass wir heißes Wasser haben. Nach langem Suchen finde ich eine funktionierende Steckdose. Mit allen zur Verfügung stehenden Verlängerungskabeln schaffen wir es eine Verbindung zur Kühlbox herzustellen.
S 17.79471 E 035.41756
Es ist auch kein Platz, um hier länger zu bleiben.

 

Tag 493
01.02.2013

Wir stehen früh auf, nicht so früh, wie die Afrikaner, die bereits abreisen, als wir frühstücken.
Wir wollen in Quelimane das Öl des Toyos wechseln lassen und finden einen Expressdienst, der aber leider nicht in der Lage ist, das Auto auch abzuschmieren. Das werden wir dann später alleine erledigen. Wir trinken noch ein Bier in einer Bar am Meer und beschließen weiterzufahren in Richtung Malawi.
Wir fahren nur ein kurzes Stück bis Mocuba, dort zweigt die Straße nach Malawi ab. Hier gibt es eine Missionsstation, wo man campieren kann. Auf dem Weg dorthin stoppt uns ein Deutscher, der hier wohnt und bietet uns an, auch bei ihm auf seiner Baustelle zu campen. Er ist gerade dabei, sich ein Haus zu bauen. Wir sagen, wir kämen auf das Angebot zurück, sollten wir nichts finden.
Wir finden die Missionsstation, aber keinen Menschen, den wir ansprechen können. Es hängt Wäsche auf der Leine, eine Schlafstelle in einem Saal scheint benutzt. An einem Haus finden wir eine junge Frau mit einem Baby, die uns anstrahlt, uns aber leider nicht versteht. Gerade, als wir abfahren wollen, sehe ich eine Frau hinter einem Haus verschwinden, die ich einhole. Sie spricht sehr gut Englisch. Ja, wir können hier stehen, wo wir wollen und bei ihr im Haus Duschen, allerdings gäbe es kein fließendes Wasser.
Wir stellen uns vor ein Haus mit Vordach, so dass wir bei Regen einen Unterschlupf haben.
„Dusche und Toilette“ sind im Haus der Frau, die dort mit einer anderen zusammenlebt, die wir aber kaum sehen. (Als sie Sigrid sieht, benimmt sie sich, als wenn sie einen Kotzreiz bekommt, wendet sich ab und verschwindet)
Das Haus der beiden Frauen ist afrikanisch. Vor dem Haus unter einem Dach wird gekocht, Wasser wird von einem Bohrloch herangeschleppt. Wir haben Skrupel, das von den Frauen geschleppte Wasser uns über den Kopf zu kippen und uns zu duschen.
Es schüttet mal wieder. Wir sitzen erst unter dem Dach, müssen uns aber in ein Klassenzimmer verziehen, um nicht nass zu werden. Unsere Zeltplane ist dicht !

 

 

Tag 494
02.02.2013

Wir fahren noch durch Mocuba auf der Suche nach frischem Gemüse. Fehlanzeige. Das erste Mal, dass wir kein Gemüse oder Obst von den Frauen am Straßenrand kaufen konnten. Wir hoffen, dass wir welches unterwegs finden; denn nach unseren Informationen soll die Versorgungslage in Malawi noch schlechter sein.
Auf der nagelneuen Asphaltstraße dürfen wir nur kurz fahren. Dann quälen wir uns über die Piste, die Straße in Blick- und Reichweite. Die Trassierung der Straße ist irgendwann zu Ende und es beginnt wieder eine echte afrikanische Piste, auf der sich auch die 40 Tonner entlang quälen. Kommt ein solches Monstrum entgegen, müssen wir in den Busch zu Ausweichen. An einer Steigung steckt so ein LKW fest. Der Fahrer schafft es, seinen Truck frei zu bekommen. Er hat meine Bewunderung. Hätte er es nicht geschafft, wäre die Piste blockiert gewesen. An derselben Stelle bleibt ein Kleinlaster mit vielen Menschen auf der Ladefläche stecken. Mit Hilfe der Dorfbewohner und der Fahrgäste bekommen sie auch das Auto frei.
Im darauffolgenden Dorf werden wir das erste Mal von der Polizei kontrolliert. Die Versicherung will er sehen und ist mit unserem Versicherungsschein zufrieden.
Im Navi hatte ich die Lucieri-Lodge als Ziel eingegeben, nicht wissend, dass die bereits in Malawi liegt. Über die Grenze wollen wir so spät am Tag nicht mehr, also suchen wir im Grenzort Milange eine Unterkunft. Wir finden nur eine nagelneue Lodge, bestehend aus 5 Hütten, die anderen waren noch in Bau. Wir mieten uns in der Tumbine Lodge für 1200Mets ein. (30 Eus) Die Zimmer sind sauber, es gibt Klimaanlage und Satelliten-Fernseher. S 16.105471, E 35.774487
Im Restaurant, wo wir essen wollen gibt es keinen Alkohol. Der Besitzer sei Muslim. Nein, unseren Wein dürfen wir hier auch nicht trinken, nur in unserem Zimmer. Ich versuche dem Kellner zu erklären, dass wir jetzt 5 Tische „Hallal“ machen und nur unseren „Haram“, dann dürfen wir hier etwas trinken. Er lacht lauthals und freut sich, aber das ginge leider auch nicht. Na gut, trinken wir eben Saft-light zum Essen und trinken unser Bier vorm Fernseher.
Wir vertelefonieren unser Guthaben der pre Paid-Karte und Christiane, der ich vorab schon mal zum Geburtstag gratuliere, erzählt, dass die Kreuzfahrtschiffe Ägypten wegen der Unruhen, nicht mehr anlaufen. Die Straßenschlachten in Ägypten sehen wir, als der Strom wieder da ist, im Fernseher. Na bis Ägypten haben wir noch Zeit.

 


 

 

Tag 495
03.02.2013

Es gibt in der Tumbine-Lodge auch ein Frühstück. Ein Spiegelei, Pommes und Krautsalat. Der Speck zum Ei wurde wegmuslimiert.
Wir tanken noch einmal an der einzigen Tankstelle, bewundern von unten ein Monument am Berge, umfahren eine Militärveranstaltung und tauschen unsere Meticals in Kwachas. Für 10 Mets bekommen wir 100 Kwachas.
Grenze: Wir geben das Zollpapier ab, bekommen unseren Stempel in den Pass und ich dachte, das wär´s. Da wollen doch tatsächlich die Mozer bei der Ausreise unser Auto kontrollieren. Der Zöllner lässt jede Kiste im Toyo öffnen und lässt sich auch nicht irritieren, als ich mit Sigrids BHs rumwedele.
Die Einreise nach Malawi gestaltet sich problemlos. Das Carnet wird nicht abgestempelt, man bekommt ein Zollpapier für 5000 Kwatschas.
Wir suchen die Lujeri Lodge. Das ist ein Gästehaus einer Teegesellschaft mitten in den endlosen Teefeldern. Große Schilder weisen darauf hin, dass dies eine kinderarbeitsfreie Gegend sei.
Die Lodge ist sehr luxeriös, hat aber keinen Campingplatz. Wir fahren weiter nach Mulanje. Dort finden wir einen Geldautomaten, den ich ausprobiere. Und siehe, er funktioniert. Sigrid wird währenddessen von einem weißen Typen auf Mountainbike auf deutsch angequatscht. Thomas, lebt mit seiner Frau Ruth in Blantyre. Sie machen eine Mountainbiketour in den kleinen Mulanye Nationalpark und empfehlen uns, etwas in der Pizzeria nebenan zu essen. Wir würden uns dann an der Hütte des Campgrounds wiedersehen.
Das bisschen, das wir essen können wir auch trinken. Unterwegs treffen wir Ruth wieder. Ihr Kraftpaket von Mann ist schon vorausgeradelt. Ruth beschwatzt den Schrankenwärter am Eingang des Nationalparkes so lange, bis der uns umsonst reinlässt.
Der Campground ist eigentlich ein Stellplatz mit einem Häuschen, in dem Dusche und Toilette untergebracht sind. Er kostet 500 Kwachas, etwa 1,20 Euros. (Die nächste Nacht vergessen die Typen zu kassieren)
S15.93784° E35.50115°
Ruth und Thomas lagern malerisch auf Felsen am Fluss, der dort tiefe Löcher in den Felsen gespült hat, in denen man baden kann. Die Felsen sind so schlidderig, dass ich ein solches Loch nicht erreiche.
Die beiden laden uns spontan ein, bei ihnen in Blantyre zu wohnen und geben uns ihre Telefonnummer.
Kaum sind sie fortgeradelt, beginnt es in Strömen zu gießen. Wir sind froh, dass wir vor dem Häuschen stehen, das auch noch eine Abwaschküche hat, in der wir uns unterstellen können.
Der Regen hört des nachts auf und wir schlafen gut.