Tag 696
23.08.2013

Wir sind in der Türkei. Viele, die sich bisher die Mühe gemacht haben unseren Blog zu lesen, waren bereits hier. Wir wollen keinen Reiseführer schreiben und auch die Aufzählung unserer täglichen Speisen und Getränke (Bier) wäre doch recht langweilig. Ich werde mich ab jetzt beschränken auf Beschreibungen von Begebenheiten, die nicht auch jeder andere lowbudget Tourist erlebt. Die Koordinaten von Campingplätzen oder Buschplätzen gebe ich weiter an.
Meine paar Brocken Türkisch, die ich über 40 Jahre bis jetzt gerettet habe, helfen uns gut weiter. Erstaunlich, dass die Türken mich hier verstehen, während die Deutschtürken fragen: „Was Sprache sprechen Mensch“

Himmel und Hölle zwei Lächer im Boden in der Hitze, der Himmel war die Hölle.
Camping in Kizkalesi „Duvat“ N 36.48930 E 034.18079
Ein Stellplatz, Bar und Moschee mit Allahu Ekbert. Ekbert brüllt nachts um vier.

 

Tag 697
24.08.2013

Besichtigungstour, Silifke, Göksu.
Bleiben auf dem Duvat-Platz mit Ekbert nachts um vier.

 

 

Tag 698

25.08.2013

Nach Kapadozien zum Dilek Camping in Göreme.
N 38.64493 E 034.83419
Kleines Restaurant, Bierkneipe.
Der Touristenrummel erschlägt mich. Ich war das letzte Mal 1982 hier. Sigrid ist das erste Mal hier.
An den Straßenlaternen hängen Lautsprecher, über die Ekbert auch den letzten Schläfer morgens um vier weckt. Allahu Ekbert.

 

Tag 699
26.08.2013

Bleiben trotz des morgendlichen Lärms, auf dem Platz.
Nach dem Ekbert werden in der kühlen Luft die Heißluftballons klargemacht. An Schlaf ist ab vier nicht mehr zu denken. Die Hunde finden das Fauchen der Gasbrenner unter den Ballons lustig und bellen wie verrückt.
Rundfahrt Kapadozien speziell Ürgüp.

 

Tag 700
27.08.2013

Freilichtmuseum, das sind die Felsenkirchen in Göreme, jetzt erschlossen auch für Rollstuhlfahrer und mit Spritzbeton renoviert.
Unterirdische Stadt Derinkuyu gemeinsam mit etwa 3000 Japanern, da bleibt da unten die Luft weg.
Wir ziehen um, auf den Göreme Camping, in der Hoffnung auf etwas mehr Nachtruhe.
N 38.64725 E 034.83912

 

Tag 701
28.08.2013

Ekbert weckt uns auch hier. Wir sind extra weg von der Stadt gezogen, um jetzt direkt an den Startplätzen der Heißluftballons zu stehen. Sofort nach Ekbert geht der Krach los. Die Dinger werden aufgeblasen, dann faucht der Brenner, sechs kläffende Hunde finden das aufregend, wenn sechs Ballons gleichzeitig starten und nicht mehr als 10m in der aufgehenden Sonne über den Toyo hinwegschnauben, in dem wir doch nur noch ein bisschen schlafen wollen.
Nix wie weg hier.
Auffallend in Kapadozien sind die vielen Kopftuchträgerinnen. Vor 40 Jahren, als ich das erste Mal hier war, habe ich weniger offensichtlich muslimische Damen gesehen.
Weil ich die Südküste in so angenehmer Erinnerung habe und Sigrid sie nicht kennt, beschließen wir nicht an die Schwarzmeerküste zu fahren, sonder ans Mittelmeer. Ein Fehler, wie sich bald herausstellt.

Es gibt erstaunlicherweise eine Campmöglichkeit in Sultanhani. (Kervan Pansionu ve Camping) Der Besitzer spricht Deutsch und Französisch und versucht Teppiche zu verkaufen.
N 38.24903 E 033.55742
Drei Ekberts brüllen nebenan.

 

Tag 702
29.08.2013

Die Karawanserei in Sultanhani ist jetzt ein Touristenmagnet.
Endlich keine Autobahn.
Eine kleine Straße, führt durch das Gebirge nach Anamur. Man muss dem Navi sagen, dass es Autobahnen vermeiden soll. Kurvenreich, eng geht es durch kleine Dörfer.
Wir finden einen steinigen Buschplatz im Wald. Kein Ekbert, keine Ballons, Grillen und elendig viele Wespen, die das Wohlgefühl stören.


 

Tag 703
30.08.2013

Ein Schäfer mit 10 Schafen neugiert an unserem Buschplatz morgens. Er sagt noch nicht einmal Guten Tag und verschwindet im Wald.

Nationalfeiertag: Bettuchgroße Türkische Fahnen hängen aus den Fenstern.
Wir finden den wohl einzigen Campingplatz in erreichbarer Nähe zu Alanya. „Perl“ Restaurant und Camping. N 36.45941 E 032.12297 (evtl. ungenau)
Direkt am Meer, von der benachbarten Livedisco wummern die Bässe, dass die Plomben vibrieren.
Wir stehen auf einem Hühnerhof mit Pfauen und Tantenhühnern, die Hähne konkurrieren mit Ekbert, nicht empfehlenswert.
Das Ganzkörperkondom als Damenbadeanzug hat sich hier an der Küste durchgesetzt. Damit die muslimisch orientierte Gläubige sich auch den Freuden des Badens im warmen Meer hingeben kann, trägt sie hierzu einen vornehmlich in der Farbe Pink gehaltenen lockeren Anzug, mit kleinem Röckchen und gleichfarbenes Kopftuch. Der Stoff aus dem dieser Badeanzug geschneidert ist, erinnert fatal an schlaffen Billiboy. Die männlich Begleitung zu dieser Erscheinung trägt knappe Badehose
.
 

Tag 704
31.08.2013

Die Küste ist zugebaut. Meine Ehemalige Lieblingsstadt Alanya ein einziger Touristenmoloch mit Verkehrsstau. Die Straße auf die Burg ausgebaut. Überall wird Eintritt verlangt. „Piratenschiffe“ umkreuzen den Burgfelsen. Nichts wie weg hier.
Kurz vor Manavgat finden wir einen Campground mit eigenem Strand direkt neben einem neuen Luxushotel.
N 36.70891 E 031.56820


 

Tag 705
01.09.2013

In der Touristenstadt Side sehen wir uns einige Ausgrabungen an, gehen ins Museum (schön) und kaufen den von Robert sehnsüchtig erwarteten Apfeltee. Löslicher, soll von der Schwester des Ladenganoven selber hergestellt worden sein und kommt wahrscheinlich von Aldi.
Wie bei Disneyworld gibt es abends ein Feuerwerk. Wir erinnern uns an die Ruhe und die Schönheit des aufgehenden Vollmonds in Gabuns Regenwälder.

 

Tag 706
02.09.2013 (Heute hat mein Bruder Peter, der Seefahrer, Geburtstag, ohne ihn hätten wir kein Angolavisum bekommen. Von seinem Krankheitsverlauf und der Amputation seines Beines hören wir nur schlechte Nachrichten)

Über Aspendos (Amphitheater) geht es nach der Großstadt Antalya. Sie ist gerammelt voll mit Touristen. Wir suchen verzweifelt einen Campingplatz und werden erst hinter Kemer in Richtung Kas fündig. Wir werden nicht wieder nach Antalya zurückfahren, um die überquillende Stadt zu besichtigen. Camping Cerali:
N 36.42143 E 030.48264
Beim Aufstellen des Daches, müssen wir voller Entsetzen feststellen, dass die rechte Hubstange schon wieder im Eimer ist. Wir stützen das Dach wieder mit unseren Vierkanthölzern aus Matadi (Zaire) ab.


 

Tag 707
03.09.2013

Die Lykiergräber in Demre schauen wir uns an, nachdem uns die Hähne auf dem Camping rechtzeitig mit Ekbert gemeinsam um 4 Uhr früh geweckt haben. Die Kirche des Nikolausim Stadtzentrum sparen wir uns sie kostet zu viel Eintritt.
Das Handy mit der türkischen Sim-Karte funktioniert nicht mehr. Im Vodafonladen wird mir irgendwie erklärt, dass ich für das aus dem Ausland mitgebrachte Handy 70 Eus Steuern zahlen soll, bei der Polizei, sonst wird das Handy von der Telefongesellschaft abgeschaltet. Sigrids Handy funktioniert sowieso nur noch, wenn es selber Lust dazu hat, als kaufen wir ein Samsung S4in einem Ramschladen ohne Quittung. Es funktioniert, aber auch nur wenn es Lust hat und stürzt laufend ab.
In Kas campieren wir auf dem Terrassenplatz am Meer mit Blick auf die kleine Stadt, die noch nicht so sehr überlaufen ist, obwohl sich die Bebauung auch schon die Berghänge hochzieht. Die erste Stadt, die ich wiedererkenne –nach 40 Jahren.
N 36.19825 E 029.63244

 

Tag 708
04.09.2013

Wir bleiben hier. Lernen Erol und Martina kennen, die eine Tauchschule betreiben und Bernd kennen, der mit einem Jeep Wrangler unterwegs ist, der für die Türkei etwas overdressed wirkt. Bernd macht Offroadsport. Den genauso martialisch am Fahrzeug angebrachte HiLift, wie beim Toyo, braucht er, um die hochbeinige Kiste im Falle eines Platten, überhaupt vom Boden zu bekommen.
Es gibt WiFi und ich versuche Sigrids S4 Leben einzuhauchen. Gottvater hatte es mit Adam leichter.

 

Tag 709
05.09.2013

Selbst Sigrid springt ins Meer.
Mit Bernd essen wir abends in der Stadt.

 

Tag 710
06.09.2013

Wir genießen Kas.

 

Tag 711
07.09.2013

Die Traumstraße an der Küste, noch nicht 6spurig ausgebaut – aber sie sind dabei- führt zum Ölüdeniz, einer tiefen Bucht. Wir versuchen im Busch zu verschwinden, nehmen Wasser für unsere Tanks an einer „afrikanischen“ Toilette und finden doch noch den  Sugar Campground. N 36.55329 E 029.11545
Es reißt uns hier nicht vom Hocker.

 

Tag 712
08.09.2013

In Gökovar, immer die Küste weiterfahren, gibt es einen großen Parkunter Pinien, sehr romantisch, mit Piknickplätzen, einem steilen Zugang hinab zum Meer und der Möglichkeit zu campieren. Der Wärter wird bewacht von einem deutschen Schäferhund und einem Kangal, weder Hunde noch Wärter verstehen mein Türkisch. Der Wärter hält einen Campbewohner des Platzes an, der englisch übersetzen soll. Der ist völlig baff, dass ich mit ihm türkisch spreche, während er englisch mit mir spricht. Der Wärter und die Hunde weigern sich nach wie vor, mein türkisch zu akzeptieren.
Wir etablieren uns hier auf dem kleinstadtgroßen Gelände und suchen Toiletten und Duschen. Toiletten, zu wenige für die Menge Menschen, finden wir, Duschen gibt es nicht. Die Toiletten sind so weit von unserem Platz entfernt, dass schon eine genaue Zeitplanung notwendig ist, sollte der Besuch nicht in die Hose gehen.
Spät abends kommen zwei junge Männer an, die beginnen ihr Kuppel-Zelt aufzubauen. Nach 2 Stunden vergeblicher Mühe, regt sich mein Helfersyndrom. Sigrid therapiert es, so dass wir eine weitere Stunde dem mühseligen Treiben der beiden zusehen dürfen, ehe die sich erschöpft in ihr aufrechtstehendes Zelt und wir uns in unser vierkantgestütztes Zelt legen können.

N 37.05058 E 028.31590
 

Tag 713
09.09.2013

Pamukkale, das Baumwollschloss steht auf dem Programm. Schon von weitem sieht Sigrid das erste Mal das Baumwollschloss als weißer Flecken am Berghang.
Im Dorf Pamukkale springen die Schlepper der Hotels und Tourenanbieter vors Auto. Ich mussaufpassen, dass ich sie nicht umfahre. Eine sehr sehr steile Straße führt hinauf zu einem phantastisch gelegenen „Tepe“ Campingplatz mit Restaurant.
N 37.94099 O 029.13948
Von dort sieht man weit ins Land und die Stadt Denizli liegt nachts wie ein glühender Kohlehaufen zu Füßen.
Auf dem Platz steht bereits ein Wohnwagen, den eine deutsche Familie aus Kassel den Berg hochgeschleppt hat. Mit zwei Kindern wollen sie in den Iran fahren. Wir wünschen ihnen alles Gute.

 

Tag 714
10.09.2013

Das Dorf Pamukkale am Fuße der Baumwollburg hat sich nicht sehr verändert. Aber oben wird jetzt ein horrender Eintritt verlangt. Die Parkplätze sind überfüll, ständig rollen Busse heran, die frische Touristen ausspucken, vorwiegend Russen.
Die Hotels, die hier oben gebaut worden waren, mussten wieder abgerissen werden, als Pamukkale den Staus des Weltkulturerbes bekam. Nur die Swimmingpools sind manchmal noch erhalten.
Über die alte Straße fließt das Wasser, in den künstlichen Terrassen, die jetzt bereits wie natürliche aussehen, darf geplanscht werden. Die Ruinen des antiken Hierapolis sind erschlossen. Alles in allem eine schöne Anlage. Für den Quellteich wird noch einmal kräftig Eintritt verlangt. Das Hotel hier existiert nicht mehr. Im Quellteich ist kaum noch Platz. Russisch ist hier im warmen Wasser die gebräuchlichste Sprache. 

 

Tag 715
11.09.2013

Wir fahren zurück in Richtung Ägäisches Meer auf den „Garden“ Campingplatz, einem schönen Platz unter hohen Bäumen direkt hinter der berühmten Isabey Moschee mit vielen Lautsprechern an den Minaretten.
N37.95510 O27.36556

 

Tag 716
12.09.2013

Ephesus, wir absolvieren das übliche Besichtigungsprogramm bei einer Affenhitze. Die neu ausgegrabenen Hanghäuser sind überdacht und unbedingt sehenswert, auch wenn sie extra Eintritt kosten.

 

Tag 717
13.09.2013

Das Museum von Ephesus ist geschlossen. Hier drin steht die große Statue der Artemis, deren Tempel, eines der sieben Weltwunder, von dem eitlen Herostratos angezündet wurde, am Geburtstag von Alexander dem späteren Großen. Artemis, die Neugierige wollte bei der Geburt dabei sein und konnte deshalb ihren Tempel nicht schützen. (Entschuldigung, ich will keinen Reiseführer schreiben.) Es ist schade, dass Sigrid die Artemis nicht kennen lernen kann.
Wir fahren weiter nach Bergama auf den Campingplatz, auf dem bereits ein Monsterwohnmobil aus Neuss steht.
N 39.10009 E 027.15564

 

Tag 718
14.09.2013

Die Akropolis von Bergama ist jetzt mit einer Seilbahn zu erreichen. Das Ruinenfeld ist erschlossen, gepflasterte Wege führen hindurch.
Der Sockel, auf dem hoch über der Stadt Bergama der wunderschöne Altar stand, jetzt steht er im gleichnamigen Museum in Berlin, wird romantisch von den Bäumen beschattet.
Im Restaurant des Campingplatzes werden heute Abend 200 Leute einer Hochzeitsgesellschaft erwartet. Grund genug für uns hier zu verschwinden.
Wir kommen in Erdek auf einem Campingplatz unter.
N 40.38843 E 027.85268

 

Tag 718
14.09.2013

Die Akropolis von Bergama ist jetzt mit einer Seilbahn zu erreichen. Das Ruinenfeld ist erschlossen, gepflasterte Wege führen hindurch.
Der Sockel, auf dem hoch über der Stadt Bergama der wunderschöne Altar stand, jetzt steht er im gleichnamigen Museum in Berlin, wird romantisch von den Bäumen beschattet.
Im Restaurant des Campingplatzes werden heute Abend 200 Leute einer Hochzeitsgesellschaft erwartet. Grund genug für uns hier zu verschwinden.
Wir kommen in Erdek auf einem Campingplatz unter.
N 40.38843 E 027.85268

 

Tag 719
15.09.2013

Es ist kalt geworden. Wir verlassen den Campground und mieten uns im Mer Tour Hotel im Wald kurz vor Yalova ein. Ein schönes Hotel mit gutem Restaurant. Das Zimmer ohne Ekbert und ohne warmes Wasser, was zu einem Preisrabatt führte.
N 40.68254 E 029.35672

 

Tag 720
16.09.2013

Mit der Fähre fahren wir über das Marmarameer nach Istanbul. Gänsehäute bekomme ich, als wir über die „alte“ Bosporusbrücke mit dem herrlichen Blick auf den Jungfernturm und den Fenahbace-Palast im Staun in eine meiner Lieblingsstädte Istanbul schleichen. Sigrids Rückenschmerzen machen es notwendig das Deutsche Krankenhaus in der Nähe des Taksim-Platzes zu suchen. Wir quälen uns durch den Verkehr und durch die engen steilen Straßen des Genueserviertels und Beyoglus. Nur gut, dass das Krankenhaus einen eigenen Parkplatz hat, aber leider keinen deutschen Arzt. Die Parkwächter lassen es sich nicht nehmen, den vollausgerüsteten Toyo hin und her zu manövrieren. Der nette Arzt schreibt Sigrid problemlos ein Rezept aus, die Suche nach einer Apotheke mit nahem Parkplatz beginnt. Endlich, in der dritten angefahrenen Apotheke bekommt Sigrid, nach Vorlage des Personalausweises, ihr Tabletten und das Rezept wird nicht einbehalten. Die Touristeninformation am Taksim empfiehlt, ein Hotel auf der anderen Seite des Goldenen Horns zu suchen. Wir machen uns auf den Weg durch die engen Gassen, hinab zur „neuen“ Galatabrücke, hinauf zum Hippodrom und hinab zum Bosporus und finden unterwegs das „Rose Bukett Hotel“ mit einem Parkplatz vor der Tür. (Kücük Ayasofya Cad Aksakal Sok 20 Sultanahmet) Das Zimmer kostet 50,- € und wir wohnen im Souterrain mit Blick auf die Zisterne. Am nächsten Tag sollen wir ein besseres bekommen zum selben Preis. Wir bekommen ein Zimmer mit kleinem Balkon und Blick auf den Bosporus.
In einem netten kleinen Restaurant sitzen wir auf der Terrasse mit Blick auf den Bosporus, trinken Bier vom Fass und genießen das „Urlaubsleben“.

 

Tag 721 bis Tag 724
17.09.2013 bis 20.9.2013

Nach dem türkischen Frühstück besichtigen wir Istanbul. Vom Hotel aus sind alle Touristen - Attraktionen zu Fuß zu erreichen.
Um in die blaue, die Sultan Ahmet-Moschee zu gelangen müssen wir uns in der etwa 100m langen Menschenschlange einreihen. In der Moschee ist eine Besucherabteilung abgetrennt, in der sich die Touristen mit ihren in Plastikbeuteln verpackten Schuhen und in blauen Kitteln drängeln. Die Blaukittel waren zu unzüchtig gekleidet, um das Gotteshaus zu betreten.
Zu unserem Bedauern steht in der Hagia Sofia ein Gerüst zur Renovierung, dafür ist die Zisterne auf Stegen bis in den hinteren Winkel, wo die Säulen mit Medusenhäuptern stehen, zu besichtigen. Zum Fenahbace Palast gelangen wir mit dem Sightseeing-Bus. Er ist geschlossen, unsere Museumskarte würde. Wie auch in der Zisterne nicht anerkannt – also nicht kaufen! Mit einem Fischbrötchen, Sigrid mit einem Maiskolben, überqueren wir die Galatabrücke, fahren im Tunnel nach oben, gehen zum Galata Turm und essen in der Fressgasse, der Cicek-Passaj, die nichts mehr von ihrem alten Charme besitzt. Mit dem Taxi geht es zurück.
Zum Großen Basar gehen wir den interessanten Weg durch den Ägyptischen Basar, in dem nur noch wenige Stände Gewürze anbieten. Der Große Basar ist geprägt von Touristenläden und Juwelieren. Erstaunlicherweise kenne ich mich hier noch ganz gut aus.
Am letzten Tag suchen wir mit dem Toyo einen Autoservice, der einen Ölwechsel machen kann und die Reifen auswuchten kann; denn nach wie vor schlackern die Vorderreifen so stark, dass ich den Toyo bei 72 km/h kaum auf der Straße halten kann.
Wir finden eine kleine Werkstatt, die den Ölwechsel macht, unsere Reservehubstange fürs Zelt einbaut, aber keinen Reifendienst, der die Reifen des Toyo auswuchten kann oder will. Wir beschließen, 72 km/h so weit wie möglich zu meiden und weiter zu fahren.

 

Tag 725
21.9.2013

Beim Frühstück erhalten wir eine SMS von meiner Nichte Frauke.
Mein Bruder Peter ist heute Morgen gestorben.
Er, der uns und unserem Freund Paul das Angolavisum in Berlin besorgt hat, der Marathonläufer und Seemann, der unsere Reise als Ansporn nahm, noch einmal über die Nordsee nach Schottland zu segeln, ist nach etlichen Operationen und der Amputation des rechten Beines wegen einer simplen Thrombose im Krankenhaus verblutet.
Wir wollen nach Hause und fahren in die Nähe der bulgarischen Grenze nach Kirklareli in ein kleines Hotel „Taskin“ N41.73479 E 027.22744.
Mein Erkältung verschlimmert sich und ich bekomme Fieber.