26.10.2012 Freitag
Tag 395

Anne und Wilfried brechen bereits auf, als wir noch frühstücken. Wir lassen uns Zeit und quälen dann den Toyo wieder über die elendsschlechten Pisten durch die Geröllberge. Es gibt eine Piste, die direkt am Oranje zum Richtersbergcampground führen soll. Alleine der Einstieg in die Piste ist eine einzige Kletterei über Geröll. Die Piste selber soll tiefsandig sein. Wir fahren den 40km langen Umweg. Bald bereue ich diesen Entschluss. Die Piste ist so schlecht, dass wir mit
20 km/h dahin kriechen. Sigrid findet die Geröllberge langweilig. Außer 2 Klippspringern gibt es keine Tiere zu sehen. Ich sehe von der Landschaft wenig, weil die Fahrerei ziemliche Aufmerksamkeit verlangt. Und dann klappert etwas im Auto. Es macht mich wahnsinnig. Sigrid klettert hinten in die Kiste und versucht das Geräusch zu orten, während ich fahre. Nichts: es klappert!
Wir kommen an den Oranje zurück, an dem der Campground liegt. Ich finde den Platz noch schöner, als den anderen. Wir haben Zeit, und da unser CarPC verreckt ist, versuche ich die Daten auf den Garmin zu spielen. Etliche Tracs sind nicht gespeichert, ich hoffe, dass der CarPC reanimiert werden kann. Die Speicherkapazität des Garmins ist doch zu begrenzt und die Sicherung auf das Laptop ist mehr als benutzerunfreundlich.
Und dann kommen sie: Meerkatzen, sie sickern immer näher an das Auto, so dass ich mich, während Sigrid duscht, direkt vor den Eingang setzen muss. Sie versuchen unter dem Auto an mir vorbei zu schleichen. Dieses Primatenpack ist genauso lausig, listig und lästig wie Paviane. Wenn man die beobachtet, kann man sich vorstellen, wie lästig erst homo sapiens ist.

27.10.2012 Samstag
Tag 396

Die Meerkatzen wecken mich, als sie beginnen, um 6:30 Uhr den Müllbeutel zu untersuchen. Mistpack!
Die Männer der Viecher sitzen im Baum und präsentieren einen leuchtend roten Penis umrahmt von türkisfarbenen Schamhaar. Man könnte neidisch werden. Ein Weib, mit einem Frischling unter dem Bauch, ist besonders frech. Sie lässt sich durch Handbewegungen gar nicht verscheuchen und kommt, mit Baby doch sehr nahe an den Frühstückstisch, um unser Brot zu stehlen. Später, als ich im Auto werkele und Sigrid duscht, nutzt sie den Moment und leckt die Brotkrümel von den Frühstückstellern. Das Baby immer unterm Bauch, unverantwortlich diese Mutter.
Über nach wie vor schlechte Pisten, Gröll, Wellblech, quälen wir uns zum Helskloft Gate, zum Ausgang aus dem Park.
In Kuboes gibt es ein Kloster. Weißgetünschte Kirche und einige Gebäude. Sonst bietet Kuboes nicht viel. Im „Restaurant“ wollen wir ein Bier trinken. Ein Schnösel telefoniert sofort mit irgendjemanden, der uns zu der einzigen Kneipe im Ort bringen soll. Es kommt ein Auto, dem wir hinterher fahren. Quer durch den Ort, bis an den Ortsrand. Aus einem halbfertigen Haus dringt ohrenbetäubender Lärm. Die Kneipe! Wir bestellen in Zeichensprache zwei Bier, eine verbale Verständigung ist wegen des Krachs nicht möglich. Die Musikboxen geben ihr bestes, sie quietschen und knirschen und versuchen eine Melodie wiederzugeben. Schnell hat es sich rumgesprochen, dass zwei Weiße dort Bier trinken. Die Kneipe füllt sich. Es erscheint einer mit einer Guitarre im Anschlag und fragt uns, die wir draußen stehen, um dem Lärm zu entkommen, allen Ernstes, ob wir einen „Sound“ haben wollen, den er uns auf seiner Guitarre zupfen will. Wir wollen keinen Sound, trinken unser Bier und verschwinden.
Hinter Kuboes finden wir einen Campground in einem Einschnitt in den roten Granitbergen. Leider isz die Aussicht in die Ebene durch zwei Betonwassertanks versperrt. Der Stellplatz ist herrlich.
S 28.63348 E 017.01162 (Tierkloof)
Der fast volle Mond gehr über den Felsen auf, so dass wir noch lange draußen sitzen ohne Beleuchtung und das unwirkliche Licht über den Felsen genießen.

 

Tag 397
28.10.2012 Sonntag

Wir verfahren uns. Eigentlich wollten wir nach Kotzehoop, doch das Navi führt uns in Eksefontein auf die falsche Piste miese Wellblechpiste, die zu einer Asphaltstraße führt, so dass wir an die Küste nach Port Nolloth fahren. Es ist als Nebelloch verschrien. Richtig, der kalte Nebel liegt über der Stadt, wir frieren. Port Nolloth ist hübsch, mit vielen schönen Häusern an der Waterkant. Wir essen etwas in einem Restaurant, wo sich weiße Bewohner des Ortes zum späten Frühschoppen getroffen haben.
Der Campground ist außerhalb im Stadtteil McDougalls. Der Caravanpark dehnt sich wenigstens einen Kilometer weit direkt am Meer aus. S 29.28297 E 016.87996
Wir gehen am Strand spazieren, gehen durch den Ort, auf der Suche nach einer Kneipe, es gibt keine. Zurück am Auto, kommt ein Herr Heinemann, uns zu begrüßen. Er ist Süd Afrikaner, spricht kein Wort Deutsch, meint aber, dass er deutsche Wurzeln hat. Er ist begeister, als ich ihm erzähle, dass wir mal einen Bundespräsidenten namens Heinemann hatten.
Die Flamingos kommen und staken im Watt rum. Sie trampeln ganz schnell auf der Stelle, wohl um irgendwelches Kleingetier aus dem Ufersand zu scheuchen. Sieht ziemlich blöde aus. Wir wussten gar nicht, dass sie außerdem auch wie Enten auf dem Wasser schwimmen können.
Es ist kalt und windig und neblig. Das grillen wird zu Problem, der Wind bläst die Flamme aus. Endlich brennt das Holz, doch die Flammen werden vom Wind in alle Richtungen geblasen, so dass die Steaks heute Abend „englisch“ werden. Wir hocken hinter dem Auto und versuchen uns vor dem eisigen Wind zu schützen und klettern früh ins Bett. Die Standheizung funktioniert!

 

Tag 398
29.10.2012 Montag

Morgens ist es noch kälter in dem Nebelloch
Es führt eine direkte Asphaltstraße nach Springbok, doch, wir wollen nach Kleinsee. Kleinsee war ein Tipp der Süd Afrikaner aus George. Wieder schüttelt uns das elende Wellblech durch. Vor Kleinsee ist ein Schlagbaum. Kleinsee ist Diamantensperrgebiet und die Fa. De Beers lässt nicht jeden rein. Man benötigt eine Erlaubnis. Wir haben absolut keine Lust die Formulare auszufüllen und das ganze Tralala zu durchlaufen und kehren um und fahren nach Sprinbok.50 km vor Springbok beginnt die Asphaltstraße, die über den sektakulären Spektakelpass führt.
Wir essen etwas in einem hochmodernen Schnellimbiss. Springbok bietet alle Geschäfte und Supermärkte. Es ist sauber, wie geleckt, selbst der afrikanische Kleidermarkt könnte auch so in Berlin bestehen. Ich kaufe eine neue Sim-Karte für das Handy. Die Registrierung allerdings, erinnert an Nigeria. Es wird die Passnummer verlangt und die Heimatadresse. Fingerabdrücke werden nicht abgenommen (Nigeria).Wir wollen auf dem Campground eines kleinen Nationalparks (Goegab) in der Nähe von Springbok unterkommen und kommen um 15:30 dort an. Die Damen an der Rezeption wundern sich, dass noch jemand kommt; denn um 16:Uhr machen sie die Schotten dicht. Unsere teure Wildcard, die für alle Nationalparks gelten soll, wird nicht akzeptiert, so dass wir den Caravan Park etwas außerhalb Springboks ansteuern.
S 29.67258 E 017.90039
Es gibt dort, zu Sigrids Freude Waschmaschinen und nicht zu unserer Freude viel Wind.
Sigrid wäscht. Der Wind wird stärker und es wird elendig kalt. Zeit für die Standheizung, die funktioniert!


 

Tag 399
30.10.2012 Dienstag

Wir haben wegen des Windes sehr schlecht geschlafen. Ich hatte Angst, dass die Zeltplane reißt.
Es ist unmöglich den Kocher am Auto anzuzünden. Ich versuche auf den Kochplatten, die es in einem kleinen Raum auf dem Campground gibt, Kaffe zu kochen. Nach 10 Minuten ist das Wasser, das ich aufgesetzt habe, lauwarm. Also hole ich unseren Benzinkocher, in den Raum und bereite unseren köstlichen Melita-Filterkaffee. Draußen können wir nicht frühstücken. Es ist zu windig und zu kalt. Wir sitzen im Toyo und mampfen Müsli, das wir vor 9 Monaten in Nigeria gekauft hatten. Es schmeckt etwas ranzig. Es gibt eine „Wildblumen-Route“, die wir fahren wollen. Ein Blütenparadies verspricht der Reiseführer. Wir fahren auf „naja“-Pisten über den Messelspass, den Wildeperdhoeke-Pass, in den Namakwa Nationalpark nach Soebatsfontein und Kamolskroon und sehen auch ein paar Blüten. Wir sind einen Monat zu spät!
Auf der Asphaltstraße fahren wir nach Garies, einer kleinen Stadt mit guter Infrastruktur.
Der kommunale Campground wird nicht verwaltet. Es gibt aber Elektrizität, heißes Wasser, aber keinen, der kassiert. S 30.55515 E 017.99083
Nach wie vor hat der Wind Orkanstärke. Ich drehe den Toyo mit der Nase in den Wind. Eine Fehlentscheidung, denn sowie die Sonne untergegangen war, dreht der Wind und knallt wieder auf die Breitseite des Toyos, so dass die Zeltplane wieder die ganze Nacht klappert und schlägt.

 

Tag 400
31.10.2012 Mittwoch

Übermüdet brechen wir auf und fahren durch die Weingegend.
In Klawer kaufen wir auf einem Weingut ein. Der Wein ist preiswert, für 35 Rand bekommt man hier einen guten Roten. Oft sind die Weine geblendet, aus verschiedenen Trauben zusammengemischt.
Der Campground von Clanwilliam liegt direkt am Stausee. Hier treffen sich auch andere Wassersportler.
S 32.19506 E 018.88642
Ulla und Klaus kommen auch hier an, mit einem zum Wohnmobil umgebauten Toyota HDJ 105. Klaus mag nicht in einemZelt schlafen, deshalb hat diese Kiste ein Aufstelldach aus Alu. Ullas erster Mann hat bei Berger in Nigeria, Abuja, gearbeitet. Sie kennt das Livecamp, in dem wir 10 Tage gewohnt haben. Wir sitzen zusammen und trinken unseren Wein aus Klawer.

 

Tag 401
01.11.2012 Donnerstag

Ulla und Klaus wollen noch in Clanwilliam bleiben. Sie haben vor, ihr Auto nach Deutschland zu verschiffen und beschenken uns mit einem Off Road Atlas und vielen Prospekten. Sie geben uns Tipps, wo man den besten Kuchen bekommt und am besten übernachtet.
Wir fahren nach Wuppertal. In den Cederbergen, nur über eine Piste zu erreichen liegt die Missionsstation Wuppertal am Tra Tra River und Eselbank, gegründet 1830 von Gottlieb Leipold, dessen Grab wir nicht gefunden haben, und Theobold von Wurmb. Das Haus des Missionars ist jetzt die Dorfschenke, in der es kein Bier gibt. Wuppertal besteht aus einer handvoll weißer Häuser mit Strohdach und einer verschlossenen Kirche.
Über eine sehr schmale, steinige und sehr steile Piste, ein Schild weist daraufhin, dass nur 4X4 Autos hier fahren sollten, fahren wir an Steilabhängen vorbei, klettern über Felsen und quetschen uns durch Serpentinen. Die Landschaft ist grandios, ein Felsenzirkus, dazwischen Pflanzen, die es nur hier und sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Die hier lebenden Bergleoparden verstecken sich wieder erfolgreich.
Wir erreichen die Hauptpiste, die von jedem Auto befahren werden kann und kommen zum Campingplatz des Weingutes Sanddrif. S 32.48845 E 019.27013
Leider ist das Weingut einige Kilometer weit entfernt, so dass wir dort nur zwei Flaschen kaufen und keine Weinprobe machen können.
Hier treffen wir zwei deutsche Paare, die wir schon in Clanwilliam begrüßt hatten. Mit großen Fotoapparaten knipsen sie Pflanzen und fangen mit Netzen Fliegen. Sie sind nicht die schwierige Bergstrecke hierher gefahren.
Der Platz ist herrlich am Fluss und am Berghang gelegen, leider ist es wieder windig und kalt.

 

Tag 402
02.11.2012 Freitag

Der eifrige Angestellte beginnt um 6 Uhr den Rasen zu mähen, die eifrigen Arbeiter beginnen um 6 Uhr den Flusssand auszubaggern. Die Nacht ist vorbei. Auch hier in der Zivilisation erwacht Afrika um 6. Wir werden uns nie daran gewöhnen.
Wir sollen nach Paternoster fahren, so ein Tipp von Ulla und Klaus. Doch vorher wollen wir in die heißen Quellen von „The Baths“ springen. Die Strecke führt am Olifant-Fluss entlang, durch Citrusplantagen und hübschen Dörfern mit weißen Häusern nach Citrusdale und von dort nach „The Baths“. Eine enge Piste führt an Stellplätzen vorbei. Wer hier sein Zelt aufbaut, muss das Gefühl haben, dass die Autos durch sein Schlafzimmer fahren. An der Rezeption wird uns gesagt, dass nur noch ein Stellplatz frei sei, den sollen wir aber vorher ansehen. Der Platz ist etwa 2 Kilometer vom kleinen Swimmingpool, in dem das heiße Wasser ist, entfernt und ebenso weit von den Toilettenanlagen. Wir verzichten auf die heißen Quellen und fahren im Eilmarsch nach Paternoster.
Paternoster ist ein wirkliches Schmuckstück. Kleine weiße Häuser stehen an einer Bucht mit weißem Sand. Es gibt Gästehäuser ohne Ende und es ist kalt und uselig.
Der Campingplatz ist laut Reiseführer urig. Er liegt im Columbine Nationalpark, unsere Wildcard, die uns freien Eintritt in die Nationalparks gewähren soll, wird akzeptiert. Ein Typ fährt vor uns her zum Campingplatz, der sehr weit entfernt ist. S 32.83870 E 017.86135
Dort stehen am Strand und in den Felsen eine Unmenge von Zelten, Wohnmobilen usw. Wir stehen auf einem Platz, der keinerlei Schutz bietet und frieren. Die Waschräume sind für hiesige Verhältnisse verwahrlost, im Congo hätten wir uns über solche Waschräume gefreut.
Wir machen noch einen Spaziergang und staunen über die Kinder, die in Neoprenanzügen im Meer baden. Die anderen Camper hüpfen in kurzer Hose und barfuß durch den Sand und wir schlottern vor Kälte, bis es Zeit ist ins Bett zu gehen.
Standheizung und Warmzeug ist für die Nacht angesagt.

Tag 403
03.11.2012 Samstag

Wir verlassen den eisigen Strand mit den vielen Campern, die sich hier zum Wochenende niedergelassen haben und halbnackt, oder im Neoprenanzug fröhlich im Nieselnebel durch den Sand hüpfen. Wir fahren auf die Halbinsel in Richtung Langebaan in den West Coast Nationalpark. Eine enge Asphaltstraße führt durch ein Gebiet mit bewachsenen Dünen. Es gibt Sträucher, Strauße und viele Schildkröten, die sich auf dem Asphalt aufwärmen und es gibt Schlangen. Wir sehen eine Puffotter und eine braune Hausschlange. An den Infotafeln wird darauf hingewiesen, dass man Puffottern tunlichst nicht aufheben sollte und dass man bei einem Biss einer solchen Schlange doch möglichst bald einen Arzt konsultieren sollte.
Wir übernachten in Yzerfontein auf dem Campground. Unsere Nachbarn zelten dort mit vier Kindern, was uns befürchten lässt, dass es wieder eine kurze Nacht wird.
S 33.3738 E 018.16203

 

Tag 404
04.11.2012 Sonntag

Kurz vor 6 Uhr geht das Geschnattere bei unseren Campnachbarn los, deshalb sind wir früh unterwegs. In Darling (der Ort heißt wirklich so) schauen wir uns das „Museum“ von Piter Dirk Uys an, der unter dem Pseudonym Evita große Erfolge als Kabarettist feiert und die Apartheid verspottete. Sein Museum ist der alte Bahnhof, weshalb es auch „Evita`s Peron heißt.
Wir fahren an der Küste entlang, die Bebauung wird immer dichter, ebenso wie der Verkehr. Und dann sehen wir ihn in der Ferne im Dunst, den Tafelberg. Wir halten am Melkbosstrand an und schauen über die Bucht. . Der Berg ist nur zu erahnen. Wir haben nach ziemlich genau 50100 km Kapstadt erreicht und haben dafür 1 Jahr und etwas mehr als einen Monat gebraucht.
Kapstadt erstreckt sich an der Bucht und wir vom Tafelberg überragt. Der Signal Hill und der Lion`s Head teilen die Stadt und sind nicht bebaut. Es ist eine moderne Großstadt, sehr amerikanisch mit 6spurigen Autobahnen und einem rücksichtslosen Verkehr. Allerdings wird an Zebrastreifen angehalten.
Wir bewundern die Wolken, die über den Tafelberg in Richtung Stadt fließen und sich dann auf halber Höhe auflösen. Es sieht aus, wie ein Wasserfall, der nicht unten ankommt.
Wir suchen einen Campingplatz und kommen in den Sonntagsausflugverkehr. An dem Campingplatz, den wir ausgeguckt hatten, findet eine Drachenschau statt. Große bunte Drachen fliegen im Wind. Es ist ein Verkehrsstau, alle wollen zu den Drachen, nur wir nicht, wir suchen einen Campingplatz. Dieser hier wird von Drachen bevölkert und ist nicht zu erreichen. In St. James geht gar nichts mehr. In diesem mondänen Urlaubsort gibt es eine Baustelle und wir stehen eine Stunde im Stau. Endlich erreichen wir den Campingplatz der Immhoff-Farm in Kommetjie.
S 34.13276 E 018.33897, südlich von Kapstadt.
Die Stellplätze liegen hinter Gartenhäusern,die bewohnt sind. Man schaut bei den Leuten ins Wohnzimmer.
Hier ist es nicht mehr so kalt, der Platz liegt auch nicht direkt am Meer.

 

Tag 405
05.11.2012 Montag

Wir schlafen bis 8 Uhr. Endlich mal wieder, obwohl die Bewohner der Gartenhäuser zur Arbeit fahren.
Die Stadtbesichtigung kann warten, wir wollen erst einmal zwei neue Reifen kaufen. Maxxis, Big Horn, 255-85 R16!
Ziemlich in der Stadtmitte finden wir einen großen Reifendienst. Einen Parkplatz zu finden ist unmöglich, ich stelle den Toyo vor eines der Tore, was eine bevorzugte Bedienung indizierte. Sofort kommt hektisch eine Frau angerannt, die mich wegjagen will. Ich gebe mich als möglicher Kunde zu erkennen. Mein Reifenwunsch wird notiert, auch die neue Süd Afrika Telefonnummer, man wird mich anrufen.
Wir fahren zu einer Tankstelle, wo der Toyo gewaschen wird, während wir in einem Designer Cafe noch etwas frühstücken.
Der Toyo ist sauber, der Kaffee getrunken, ein Anruf des Reifendienstes kam nicht. Wir fahren wieder dorthin zurück. Parkplatz suchen. Die Dame erkennt mich wieder und sagt, diese Reifen habe sie nicht, ich soll mal bei der Konkurrenz einen Kilometer weiter fragen. Also zur Konkurrenz, Parkplatz suchen.
Die beiden jungen Damen dort geben mir nach langem Suchen eine Telefonnummer in Johannesburg, dort sei die Maxxis-Vertretung.
Wir widmen uns dem zweiten Problem, Computerreparatur. Mitten im Hauptgeschäftsviertel finden wir ein Schild, auf dem Computerreparaturen angepriesen werden. Nach 30 Minuten um den Block kurven finden wir einen Parkplatz. Der Parkmarshall ist ein Kongolese und freut sich, dass ich Französisch mit ihm spreche. Die Marshalls sind eigentlich wandelnde Parkuhren. Man sagt ihnen, wie lange man parken will und bezahlt. Der Kongolese ist ein Flüchtling aus dem Osten und findet es in Kapstadt gar nicht lustig. Er muss Steuern bezahlen und viel zu viel arbeiten.
Der Computerreparaturdienst ist ein Internetcafe. Ein Typ soll Computer reparieren können. Ich soll den Computer herbringen. Mein Einwand, dass dies ein CarPC sei, der mit 12 Volt betrieben wird, gilt nicht. Also rennen wir zurück zum Auto und ich baue den PC aus. Zurück im Laden, wird das Ding betrachtet und festgestellt, dass es ein CarPC ist, der mit 12 Volt läuft. Nach einiger Diskussion mit seinem Chef, darf er mit zum Auto kommen. Ich laufe vor und baue den PC wieder ein. Sigrid kommt mit dem Computerreparateur. Der ist in Zimbabwe zu Hause, hat Heimweh und meckert über zu viel Arbeit.
Er versucht Windows XP neu aufzuspielen, dann Windows 7. Der PC findet seine eigene Festplatte nicht. Es muss eine neue Festplatte eingebaut werden. Das ist so ziemlich der Gau. Ich hoffe, dass die Daten auf der Festplatte zu Hause von Christian oder Oliver gerettet werden können.
Wir sollen morgen wiederkommen, dann wüsste er, welche Festplatte er einbauen kann.
Wir fahren zu der Touristenattraktion von Kapstadt, der Waterfront. Die zahlreichen Parkhäuser sind zu niedrig für den Toyo. Weit hinten finden wir einen Parkplatz, der pro Tag nur 10 Rand kostet.
Viktoria und Albert Waterfront: Hier gibt es ein Riesenrad, zahlreiche Restaurants, eine kleine Brauerei - dort trinken wir unser Bier, hier gibt es 10 Sorten vom Fass - und Einkaufspassagen, so große Malls haben wir in Deutschland nicht. Man kann von hier Hafenrundfahren machen, Hubschrauberflüge usw. Die Waterfront ist nach dem Vorbild von Sydney und San Francisco gebaut. Wir staunen und müssen uns daran erinnern, dass wir in Afrika sind.
Im Berufsverkehr fahren wir 40km zurück zu unserem Campingplatz in Kommetjie und brauchen eine sehr lange Zeit.

 

Tag 406
06.11.2012 Dienstag

Wir fahren wieder zu unserem Computerfritzen, der uns eine SSD Festplatte mit 120 GB verkauft. Die alte sei im Eimer, hoffentlich kann Christian oder Oliver zu Hause die Daten retten. Wir sollen am Nachmittag wieder kommen, dann sei alles fertig.
Wir suchen Reifen und fahren in Richtung Flughafen, dort hat unser Navi einen Reifendienst gefunden. Der Weg geht über die Autobahn N2, an den Elendsvierteln von Kapstadt vorbei. Bis zum Horizont stehen die Wellblechhütten im Dreck. Die Polizei empfiehlt, diese Autobahn nicht nachts zu befahren.
Der Reifendienst verkauft hauptsächlich Continentalreifen. Der Chef beginnt zu telefonieren und findet einen 4X4 Ausrüster in Brakerveld, der Maxxis-Reifen verkauft. Er gibt uns die Adresse und wir fahren dorthin. Es ist ein kleiner Ausrüster. Vor der Halle stehen etliche Geländewagen, die umgebaut werden. Johann hört sich unser Problem an und telefoniert, um die Reifen zu bestellen. Er will uns anrufen, wenn sie geliefert worden sind.
Wir fahren zurück nach Kapstadt und finden nach 30 Minuten Suche einen Parkplatz in der Nähe des Computerfritzen. Der Computer ist noch nicht fertig, er will uns anrufen. Ich sage ihm, dass wir am nächsten Tag kommen, um den PC abzuholen. Nach unserer Erfahrung wird immer ein Anruf versprochen, der meistens nicht erfolgt. Wir besuchen wieder die Waterfront und finden einen Campingladen. Dort können wir endlich zwei neue Aluflaschen kaufen.
Wir essen in der Brauerei und fahren wieder im Berufsverkehr über einen steilen Pass nach Kommetjie.

 

Tag 407
07.11.2012 Mittwoch

Der Computer ist fertig. Am Motherboard hat der PC-Fritze eine Möglichkeit gefunden, das Ding auch mit 22 Volt zu betreiben. Er hat uns Windows XP aufgespielt und noch allerlei Kram, den ich später deinstalliere. Ich baue ihn ein und der Kasten läuft.
Wir fahren zur Waterfront, stellen den Toyo auf den bereits bekannten Parkplatz, schnappen den Rucksack mit den wichtigsten Dokumenten und machen eine Stadtrundfahrt mit einem Doppeldeckerbus, der an bestimmten Stellen anhält, wo man ihn verlassen kann und auf den nächsten der kommt, wieder aufspringen kann. „Stop and Hop“
Am jüdischen Museum steigen wir aus. Es ist ein großer Komplex mit allerlei Häusern. Die Sicherheitsvorkehrungen, um hineinzukommen sind wie bei allen jüdischen Einrichtungen streng.
Es gibt hier ein Holocaustmuseum, das wir besichtigen. Wir erfahren u.a., dass Süd Afrika viele jüdische Flüchtlinge aus Deutschland aufgenommen hat. Es werden in der Ausstellung auch immer wieder Parallelen zur Apartheid aufgezeigt. Die ausgestellten Fotos sind bekannt, nur einige, die Progrome in der Ukraine dokumentieren, kennen wir nicht.
Wir unterhalten uns noch lange mit der Dame an der Information, deren Eltern aus Deutschland geflohen sind.
Draußen warten wir auf den Bus, der kommen soll und nicht kommt. Wir machen uns auf den Weg zu der vorherigen Haltestelle. Da kommt er und wir stoppen ihn. Er hält tatsächlich an und lässt uns rein.
Die Stadtrundfahrt dauert länger als wir dachten. Sie führt durch alle Stadtteile, auch durch den District 6. Weil hier sich die Schwarzen nicht von den Weißen trennen lassen wollten, wurde kurzerhand der ganze District 6 mit Bulldozern niedergemacht und die Häuser von Schwarz und Weiß abgerissen. 60000 Menschen waren obdachlos und mitten in der Stadt klafft immer noch eine Lücke. Der Wiederaufbau klappt nicht so recht.
Es geht eine steile Straße hoch zur Seilbahnstation, die auf den Tafelberg führt. Der Wind hat langsam Orkanstärke erreicht. Es ist unmöglich auf dem offenen Deck des Doppeldeckerbusses zu sitzen. Weiter geht es durch die Nobelviertel der Stadt und vorbei am Fußballstadion, eine beeindruckende Schüssel, die anlässlich der Fußballweltmeisterschaft an den Strand gebaut wurde.
Wir haben Hunger und essen in einem Restaurant in der Waterfront. Es ist kalt, so dass Heizpilze aufgestellt werden, die vom Wind umgeblasen werden. Glücklicherweise wird kein Gast von den Dingern erschlagen.
Im Dunkeln fahren wir zurück, etwas, was ich hasse. Fahre ich doch hier auf der verkehrten Straßenseite.
Auch auf dem Campingplatz weht der Wind so stark, dass er das aufgestellte Dach niederdrückt. Wir versuchen mit unseren kongolesischen Holzstützen das Dach abzustützen, doch der Wind haut die Dinger immer wieder raus. Nach etlichen Versuchen klappt es und die Stützen halten unser Dach oben.
Es wird eine unruhige Nacht.

 

Tag 408
08.11.2012 Donnerstag

Heute fahren wir nach Süden!
Auf einer breiten Asphaltstraße geht es zum Abzweig in den Nationalpark, in dem das Kap der guten Hoffnung liegt. Vor dem Abzweig hält ein Deutscher mit deutscher Nummer an, der in einem Sprinter unterwegs ist. Er will nach Namibia. Wir schenken ihm spontan unsere namibische SIM-Karte und den Internetstick.
Eine Straußenfarm verleitet uns zum Mittagessen. Es gibt eine „Jausenplatte“ vom Strauß. Lecker!
Im Nationalpark wird die Straße eng. Wir fahren zum Diaz- und da Gama-Kreuz. Die Steinkreuze sind nicht mehr original. Sie dienten auch der Orientierung.
Schon von einer kleinen Höhe sehen wir den Parkplatz voller Autos unterhalb eines steilen Felsberges. Das Kap der guten Hoffnung ist nicht sehr spektakulär, aber sehr stürmisch. Wir staunen, wie Bartholomäus Diaz es geschafft hat, diese Sturmecke in seiner Nussschale vor fast 500 Jahren zu umrunden.
S 34.20473 E 018.47383. Das Kap ist nicht der südlichste Punkt Afrikas! Den werden wir noch besuchen. Hier treffen nur die beiden Ozeane aufeinander, der indische mit einer warmen Strömung und der Atlantik mit dem elendskalten Benguelastrom.
Neben dem Kap führt eine Kabelbahn zum Leuchtturm hinauf. Wir fahren nach oben und werden fast weggepustet. Einer Dame hat der Sturm die Sonnenbrille von der Nase gerissen. Unsere Brillen stecken vorsichtshalber in der Tasche. Ich rufe meinen Bruder an. Als Seefahrer weiß er es zu würdigen, dass wir nach 50600 km das Kap der Guten Hoffnung erreicht haben.
Wir fahren auf die andere Seite der Halbinsel nach Simon´s Town. Der Campingplatz (Oatlands Holliday Village) dort ist terrassenförmig angelegt und bietet wunderschöne Ausblicke auf die False Bucht und auf das Gebirgsmassiv der Halbinsel. S 34.20473 E 018.45500
Die Toiletten sind für Süd Afrika dreckig, dafür kostet der Platz auch nur 100 Rand. Hier haben sich auch Petra und Pablo aus Köln niedergelassen, die von dem Ausblick begeistert sind.
Ich checke den neuen Computer und stelle fest, dass der PCFritze nur den Servicepack 2 aufgespielt hat. Ich versuche den SP 3 aus dem Internet zu laden, denn die Navigationssoftware verlangt den Servicpack 3. Macht ja nix, denn den SP 3 habe ich auf einer meiner austauschbaren Festplatten. Ich installier ihn und der unhöfliche PC meint, dass der SP 3 in einer anderen Sprache sei, als das Programm und deshalb will er es nicht. Klar, der PCFritze hat Windows XP in Englisch installiert und mein Pack ist in Deutsch. Wir beschließen morgen beim PCFritzen nach dem SP3 zu fragen.

 

Tag 409
09.11.2012 Freitag

Wir fahren nach dem Frühstück zur Pinguinkolonie, die es in der Nähe von Simon`s Town gibt. Am Straßenrand warnen Schilder vor herumlaufende Pinguine und ein Mensch im Pinguinkostüm hüpft am Straßenrand.
Unsere Wildcard wird an der Kasse akzeptiert und auf einem Knüppeldamm kommen wir an einen Strand mit Klippen. Hunderte von kleinen, etwa 40cm großen Pinguinen sonnen sich. Einige sind in Felsspalten geklettert und sitzen dort wie eingeklemmt. Einige kommen aber auch aus dem Wasser. Es sieht etwas unbeholfen aus, wenn sie sich von der Brandung an den Strand spülen lassen und dann auf die Beine kommen. Manche fallen dabei erst einmal auf den Schnabel.
Auf einer gebührenpflichtigen sehr schmalen Straße fahren wir am steilen Berghang direkt am Meer nach Kapstadt zurück und kommen in die mondänen Stadtviertel der Reichen. Die Straße ist in den Felsen gesprengt und bietet tolle Ausblicke aufs Meer.
Nach nur 15 Minuten haben wir einen Parkplatz beim PCFritzen gefunden. Er spielt uns den Servicepack 3 auf unseren USB-Stick.
Da wir (natürlich) keinen Anruf des Reifenhändlers bekommen haben, fahren wir nach Brakerveld. Die Reifen, so meint er, sollen am Mittwoch bei ihm sein. Er ruft uns an, na ja, das kennen wir.
Da wir in der Nähe von Stellenbosch sind, fahren wir auf den dortigen Campingplatz „Mountain Breeze“, der leider weit außerhalb der Stadt ist.
S 33.99129 E 018.83039
Der Platz in einem Kiefernwald ist schon ziemlich voll und wird immer voller. Es wird eng.
Es ist immer noch kalt und windig und wir sitzen im Windbreaker vor dem Toyo und schlafen im Warmzeug.

 

Tag 410
10.11.2012 Samstag

Ab 6 Uhr, die übliche Zeit, wecken uns kleine einmotorige Flugzeuge, die vom nahegelegenen Platz starten und wie die Hummeln durch die Luft fliegen.
Wir fahren in die Stadt, die nach Kapstadt älteste holländische Ansiedlung. Bei der Touristeninfo gibt es einen Führer zu kaufen, der einen Spaziergang durch die Stadt beschreibt. Es gibt hier wirklich interessante historische Häuser, die gepflegt werden. Einige kann man besichtigen und die viktorianischen Möbel bestaunen.
Die Nikon, gerade mal ein halbes Jahr alt, macht „knipps“, zeigt aber keine Bilder mehr. Sie ist im Eimer. Irgendwie scheint uns Kapstadt nicht zu mögen. Wir fotografieren mit der kleinen Canon, die wir in Pointe Noire gekauft hatten.
Am Platz lernen wir Axel aus Lübeck kennen, der wissen will, wer das Hubdach des Toyos gebaut hat. Er ist mit einem G-Mercedes unterwegs und findet sein Dachzelt unbequem. Muss er doch jedes Mal aufs Dach klettern, um es aufzubauen. Mit seiner Frau Steffi und seinen Freunden Lydia und Gert kommen sie abends zu uns. Wir erzählen bis spät.

 

Tag 411
11.11.2012 Sonntag (Natalie, ich denk an Dich! Der Hoppediz erwacht, die schreckliche Zeit ist vorbei)

Ein Schreivogel kreischt! Erstaunlicherweise erst um 7:30 Uhr. Die Nacht ist vorbei.
Wir wollen noch eine weitere Nacht auf diesem Platz bleiben. Hier gibt es Waschmaschinen und ich will versuchen, auf den CarPC die TTQV-Software aufzuspielen.
Der PCFritze hat irgendetwas auf meinen Stick gezogen, aber bestimmt nicht den Servicepack 3 für Windows XP. Ich könnte schreien. Jedes Mal beim Start des PCs erhaltte ich eine Meldung, wo ich den Servicepack runterladen kann. Die Schrift ist so klein, dass ich sie nicht entziffern kann. Der Link selber funktioniert nicht, weil der Internetstick noch keine Verbindung hergestellt hat. Das tut er erst dann, wenn ich die Meldung geschlossen habe. Noch einmal suche ich den SP 3 im Internet. Der Stick, den ich gekauft habe, lässt das Geld nur noch so durchtickern. Ich finde den SP 3 für Entwickler und den für Server, aber nicht den für einen einzelnen PC. Ich habe keine Aufladung mehr für den elenden Internetstick und muss die Suche aufgeben.
Ich installiere die Navigationssoftware Quo Vadis 6. Es funktioniert. Nun will die Software die Seriennummer haben. Ich habe eine, schließlich habe ich die Software gekauft. Nach der Eingabe benötige ich einen Aktivierungscode, den ich per Mail anfordere und der mir per Mail geschickt werden soll. Das war´s dann erst einmal. Die Software funktioniert zum Ausprobieren 25 Tage lang.
Sigrid hat gewaschen und meinen vor einem Monat verschwundenen Socken gefunden. Der Toyo verliert nichts.
Der Campingplatz leert sich zunehmend. Das Wochenende ist vorbei, die Leute reisen ab, wir bleiben hier ziemlich alleine.

 

Tag 412
12.11.2012 Montag

Mit Hilfe des Internets habe ich die Adresse des Nikonservice in Kapstadt gefunden. Dort fahren wir mit Hilfe des Garmins hin. Im Stadteil Gardens ist das Wembley Centrum gebaut worden, mit Parkhäusern, die für Minis ausreichen aber nicht für den Toyo. Wir kurven durch engste Straßen auf der Suche nach einem Parkplatz.
Das Nikoncentrum entspricht dem in Ratingen. Wahrscheinlich richten die Nikonleute die Servicecentren in der ganzen Welt gleich ein. Die schwangere Jenifer bedient uns, nimmt die Kamera, holt Speicherkarte und Akku raus und beginnt die Formulare auszufüllen. Ich erkläre, dass ich gerne die Kamera bis Mittwoch repariert haben möchte. Sie will mich anrufen, das kenne ich!
Wir fahren zur Basisstation der Seilbahn am Tafelberg. Der Tafelberg ist in dichte Wolken gehüllt. Die Seilbahngondeln verschwinden auf ihrem Weg nach oben im Nebel. Es macht keinen Sinn, da hoch zu gondeln, wenn man von oben nichts sieht. Also ab zur Waterfront, in die Brauerei, wo wir etwas essen. Von dort können wir den Tafelberg sehen - eigentlich kann man ihn von überall in Kapstadt sehen.
Als die Wolken verschwinden, fahren wir zurück und gondeln hoch. Es sind große Gondeln, die sich während der Fahrt nach oben um die eigene Achse drehen. Die Anlage ist von Schweizern erbaut, das beruhigt uns.
1600m höher ist es kalt. Das war zu erwarten. Der Blick auf Kapstadt und die False Bucht auf der anderen Seite der Halbinsel ist phantastisch. Man kann ihn bei einem Bier vom Fass genießen.
Es gibt einige Wanderwege, wir wandern den kürzesten von 500m, und nachdem wir uns sattgesehen haben, geht es wieder abwärts in der Drehgondel. Der Toyo steht noch an derselben Stelle und alle Scheiben sind heil.
Wir fahren zu einer Mall in Belleville zum Einkaufen. Wieder ein Einkaufscentrum so groß, dass man sich verlaufen kann. Der Supermarkt ist überdimensional mit Warmtheken, Bäckereien, Käseladen und Weinboutique, Metzgereiabteilung. Das Fleischangebot ist überwältigend, die Fleischqualität auch. Ich bin begeistert von den marmorierten Steaks zu kleinen Preisen und muss aufpassen, dass ich den Einkaufswagen nicht überlade.
Wir fahren zu dem Campingplatz Hardekraaltjie zwischen der Eisenbahn und der Autobahn und der Hauptverkehrsstraße in der Einflugschneise des internationalen Flughafens gelegen.
S33.90275 E 018.61333
Hier bekommen wir doch tatsächlich eine Seniorenermäßigung! Üblicherweise wird sie sonst nur Süd Afrikaner gewährt.
Auf dem Platz steht ein deutscher Ifa-LKW aus Braunschweig mit Bodo und Udo. Beide wollen das Auto hier stehen lassen und übermorgen nach Hause fliegen. Und wieder beginnt die Diskussion um das Carnet de passages. Der ADAC will das verbrauchte Carnet zurückhaben und eine Fotokopie des Einreisestempels im neuen. Wir verstehen den Sinn nicht, geben aber Bodo, der in Berlin wohnt, unser Carnet mit, mit der Bitte es in Berlin beim ADAC abzugeben. (Eine Woche später schickt er uns die Quittung über das abgegeben Carnet per Mail).
Der Platz ist kalt und laut, wir frieren mal wieder. Der Rotwein in bester Qualität zu kleinen Preisen schmeckt bei der Kälte besser als Bier.
Es beginnt stark zu regnen, ein Gewitter zieht vorbei. Wir flüchten unter eine Sonnenplane, die allerdings den Regen nicht abhält. Wir ziehen um und sitzen im Toyo. Er ist einfach zu klein, um sich dort drinnen länger aufzuhalten.

 

Tag 413
13.11.2012 Dienstag

Wir haben eine SMS bekommen von Nikon, dass sie uns per Mail den Kostenvoranschlag geschickt haben. Ich rufe die Schwangere an und sage, dass ich keine Mail bekommen habe, sie soll die Kamera reparieren lassen, ich bezahle. Sie benötigt eine Kostenübernahmebescheinigung, sonst bekommt sie Schwierigkeiten. Ich verspreche, dass wir zu ihr ins Nikoncentrum kommen. Über die volle Autobahn, vorbei an den Slums fahren wir zu Nikon. Parkplatzsuche.
Ich unterschreibe den Kostenvoranschlag, die Schwangere bedankt sich herzlich. Morgen zur Lunchtime sei die Kamera fertig repariert.
Es ist noch früh am Tage und wir fahren zur Waterfront, um die Gefängnisinsel Robben Island zu besichtigen, wo Nelson Mandela 27 Jahre lang eingekerkert war. Eine große Schnellfähre bringt uns in 30 Minuten dorthin. Robben Island liegt vor Kapstadt im Atlantik. Die Insel erinnert stark an Alcatraz. Am Landesteg warten Omnibusse, die die Touristen über die Insel fahren. Alle Busse sind brechendvoll. Der Bus fährt an der Küste entlang, durch das Dorf der Bewacher und zum alten Gefängnis, wo Kriminelle einsaßen. Der Komplex besteht aus einem vergitterten Hof mit davon abgehenden Zellen. Die Reiseleiterin ist stark engagiert. Am Steinbruch hält sie eine ergreifende Rede mit Tränen in den Augen und beschwört die Einheit der menschlichen Rassen, die in Frieden gemeinsam miteinander leben sollen. Sie endet mit „Amen“.
Am Hauptgefängnis erwartet uns ein ehemaliger Häftling, der hier 6 Jahre gesessen hat. Er erklärt den Widerstandskampf des ANCs und die Repressionen, die die Appartheidsregierung ausübte. Wir erfahren, dass auf Robbenisland nur schwarze Männer gefangen gehalten wurden, viele in Zellen, die mit 40 Leuten belegt waren. An der Wand hängt der Speiseplan mit den Kalorienangaben. Die „Bantus“ erhielten weniger Kalorien, als die "Coulored“.
Mandela hatte eine Einzelzelle, die so klein war, dass er sich nicht ausgestreckt hinlegen konnte.
Wir erfahren, dass sich die Gefangenen selber unterrichteten und sogar studierten, wurden hier doch auch Professoren gefangen gehalten.
Die ganze Besichtigung dauert länger als erwartet, nämlich 4 Stunden.
Zurück am Platz sitzen wir noch mit Udo und Bodo zusammen, die morgen nach Deutschland fliegen werden


 

Tag 414
14.11.2012 Mittwoch

Ich versuche, die GPS-Maus am CarPC zum Leben zu erwecken. Sie ist tot. Klar ich habe keinen Treiber und da das eine No Name Maus ist, kann ich keinen Treiber im Internet finden.
Pünktlich mittags sind wir bei Nikon, denn die Kamera sollte zur „Lunchtime“ repariert worden sein.
Die Schwangere ist tief traurig. Die Kamera ist nicht fertig, wir sollen um 16 Uhr wiederkommen, wir sind langsam auch tieftraurig.
Wir suchen die Zufahrt zum Signal Hill, dem Berg der dem Tafelberg vorgelagert ist und um den sich die Stadt windet. Wir kommen an bunten Häusern vorbei, die von ehemaligen Sklaven erbaut wurden. Ihnen war es verboten bunte Kleidung zu tragen, deshalb bauten sie bunte Häuser. Die Straßen sind unglaublich steil. Wir sind verkehrt, ich muss wenden auf diesen Straßen und habe Angst, dass der Toyo in zu große Schräglage kommt.
Wir finden endlich den richtigen Weg zum Signal Hill. Dort oben gibt es einen bewachten Parkplatz und den Abflugpunkt der Tandemdrachenflieger. Die schweben mit ihren Passagieren hinab an den Strand von Kapstadt.
Wir fahren zum Reifendienst. Die Reifen sollen heute ankommen. Sind sie nicht, der Courier ist unterwegs. Langsam kriegen wir die Pocken. Die Reifen sollen morgen kommen. Keiner weiß im Moment, wo der Courier ist. So etwas erinnert uns daran, dass wir in Afrika sind.
Wir rasen auf der Autobahn zurück zu Nikon. Die Schwangere kassiert 1200 Rand und gibt mir freudig die Kamera und die ausgebauten und erneuerten Teile.
Udo mottet auf dem Campingplatz seinen LKW ein und beide verschwinden zum Flughafen. Es geht alles so schnell, dass wir uns nur noch zuwinken können.
Die GPS-Maus funktioniert nicht und das TTQV-Programm lässt sich nur als Demoversion aktivieren. Die Version, die ich gekauft habe, sei schon auf zu vielen Computern installiert. Jetzt reicht´s wirklich. Ich muss eine neue Nummer für 170 EUR kaufen, damit ich das Programm nutzen kann. Wir resignieren und kaufen auch das noch, in der Hoffnung, dass wir mit der Software wieder nach Hause finden. Wir fragen uns, wie wir das eigentlich vor 30 Jahren in der Sahara gemacht haben, mit Karte und Kompass.

 

Tag 415
15.11.2012 Donnerstag

Wir versuchen in Belleville in verschiedenen Computerläden eine GPS-Maus zu kaufen. Die Typen wissen gar nicht, was das ist. Ohne Maus ist unsere ganze Navisoftware wertlos.
Also erst einmal zum Reifendienst. Die Reifen sind nicht da, sie müssen jeden Moment kommen.
Ich erkläre dem Reifenmenschen mein Problem mit der Maus. Er versucht im Internet rauszubekommen, wo man ein solches Gerät kaufen kann. Er kann es bestellen, Lieferzeit drei Wochen. Während wir auf die Reifen warten, surfe ich selber nach einem Treiber für die Maus und, heureka, werde fündig. Der Treiber funktioniert! Wir wissen endlich wieder, wo wir sind, haben aber immer noch keine Reifen.
Warten macht hungrig und wir fahren in eine Fischbratküche, wo es fettige Fish und Chips gibt. Ich nehme den Fisch „Snook“. Er schmeckt hervorragend, hat aber so viele Gräten, dass man sich hungrig an dem Tier isst.
Ein Anruf des Reifenmenschen. Die Reifen sind da! Na bitte, geht doch.
Wir fahren zurück und finden am Eingang der Werkstatt zwei gelieferte Reifen mit der Größe 235R16. Bestellt hatten wir 255R16. Die Reifen passen nicht. Der Reifenmensch schaut in sein Auftragsbuch, dort steht es richtig drin 255. Er telefoniert und erklärt freudig, die Reifengröße, die wir haben wollen, seien in Jo`burg vorhanden und könnten in einer Woche hier sein. Uns reicht´s.
Wir sagen ihm, dass wir selber nach Johannisburg fahren werden, um dort die Reifen zu bekommen. Dann, so meint er, sollten wir sie schon bei ihm bezahlen, damit sie für uns bereitliegen und nicht verkauft seien. Wir bezahlen die nicht gelieferten Reifen und kaufen noch einen neuen HiJack. (großer Wagenheber, hebt das Auto bis 1,20m an) Unser 30 Jahre alter HiJack ist mir nicht mehr sicher genug.
Zurück am Platz mache ich die ersten Aufnahmen mit der reparierten Kamera und bekomme die Plötze. Durch die Mitte des Bildes zieht sich ein heller Streifen, der Rest des Bildes ist abgedunkelt. Das ist Afrika: ich Idiot habe vergessen, die reparierte Kamera zu kontrollieren! Für uns heißt das, wir fahren morgen zu der schwangeren Nikonbraut und knallen ihr den Apparat auf den Tresen.

 

Tag 416
16.11.2012 Freitag

Früh aufstehen fällt leicht, denn Ihr wisst es schon, ganz Afrika erwacht laut
um 6.
Wir quälen uns mal wieder im Berufsverkehr nach Kapstadt zu Nikon. Parkplatzsuche, irgendwann finden wir einen Platz halb auf dem Bürgersteig.
Ziemlich sauer entern wir das Nikoncentrum. Die Schwangere begrüßt uns freudig und fragt, ob wir den Akku, den der Monteur in der Kamera vergessen habe, zurückbringen wollen. Wollen wir nicht, wir wollen die ganze Kamera zurückbringen. Sie schaut nach dem Akku in der Kamera, es ist unserer. Enttäuscht ruft sie den Monteur. Der ist auch enttäuscht, dass es nicht sein Akku ist. Wir sind enttäuscht, dass die Kamera nicht funktioniert. Der frustrierte Monteur macht einige Aufnahmen und stellt fest, dass die Nikon nicht so richtig funktioniert. Wer hätte das gedacht? Er will checken, was mit dem Teil falsch läuft. Man ruft uns an!
Wir fahren ins Aquarium der 2 Ozeane. Ein schönes Aquarium, das u.a. das Leben in einem Fluss von der Quelle bis zur Mündung zeigt, eine Froschabteilung besitzt (don`t froget me) und ein Haifischbecken, in dem man tauchen darf. Es kommt der Anruf der Schwangeren beim Becken der Nemos. Das Ersatzteil, das für die Reparatur der Kamera benötigt würde, ist weder in Kapstadt noch in Johannesburg vorhanden und muss in Japan bestellt werden. Die Lieferzeit betrage 3 Wochen, wir sollen den Schrott besser nach Deutschland schicken.
Wir fahren mal wieder zu Nikon. Die Schwangere ist zerknirscht und leidet, als sie uns die Kamera zurückgibt. Ich frage sie, wo man hier eine neue Kamera kaufen kann. Sie lässt uns den Weg beschreiben. Nach der Beschreibung irren wir umher und kehren zu Nikon zurück. Neue Wegbeschreibung und wir finden einen großen Fotoladen. Wir wollen die gleiche Kamera wiederhaben, obwohl ich mit einer D800 liebäugele. Die Kamera, die wir wollen, gibt es nur als Set mit Objektiv. Ich kann den Verkäufer überreden, uns nur das Gehäuse zu verkaufen.
(570 EUR).
Kapstadt hat uns kein Glück gebracht und wir wollen morgen weiterfahren.

 

Tag 417
17.11.2012 Samstag

Wir verlassen Kapstadt mit einem letzten Blick auf den Tafelberg ganz ohne Wolken und fahren die paar Kilometer nach Stellenbosch auf den Campingplatz, auf dem wir schon gewesen waren. Es ist Wochenende und der Platz ist wieder reichlich voll, wie wir auch bald.
Wir haben einfach zu viele Klamotten dabei und das Auto wird immer voller. Wir müssen ausmisten und kaufen einen großen Karton, um Überflüssiges, wie die Schrottnikon nach Hause zu schicken. Der Karton ist in der Tat groß. Die alten Kleidungsstücke, die wir eigentlich verschenken wollten, benötigen wir zum Auspolstern. Der Karton füllt den Toyoinnenraum er kommt auf den Beifahrersitz, zumindest über Nacht.

 

Tag 418
18.11.2012 Sonntag

Nix da mit Weiterfahren. Sigrid geht`s schlecht. Das Frühstück bleibt keine 10 Minuten drin. Sie legt sich wieder ins Bett. Erst ein frischgebrühter Roibostee hilft ihr am Nachmittag.

 

Tag 419
19.11.2012 Montag


Wir brechen auf, Sigrid hat aufgehört damit, und fahren zur Post, um das Monsterpaket los zu werden.
1500 Rand kostet es per Luftfracht, 450 Rand normal. Wir haben keine Eile und nehmen den Billigtarif in der Hoffnung, dass das Paket vor Ablauf der Garantie der Schrottkamera in Deutschland ankommt.
Wir fahren eine wunderschöne Küstenstraße über Strand, Gordons Bay nach Bettys Bay zu einer großen Pinguinkolonie am Stony Point Natural Reserve. Unsere Wild Card, freier Eintritt in den National Parks, wird wieder einmal nicht anerkannt. Langsam werden wir sauer, hat uns doch diese Karte 200 EUR gekostet.
Pinguine sind toll. Ein Küken hockt in einem Gebüsch auf Zweigen und weiß nicht, wie es wieder herunterkommen soll. Ein Pinguin ist eben kein Papagei. Wir sehen die Pinguinmutter, die ihre beiden Sprösslinge füttert, es sieht aus, als wenn sie die Kinder fressen will, so tief stecken die ihren Kopf in den Schnabel der Mutter.
Wir kommen am Kleinmond Camping an S 34.33589
E 019.04215. Ein schöner Campingplatz, groß mit künstlichem Wasserfall und Flusslauf und kleinen Holzbrücken. Wir sind die einzigen Gäste und genießen abends das Frosch-und Grillenkonzert.

 

Tag 420
20.11.2012 Dienstag

Ab 6 Uhr weht es heftig, so dass wir wach werden. Auch der Wind hält sich an die afrikanische Weckzeit.
Dicke Regenwolken ziehen auf und wir fahren an der Küste entlang und besuchen die Aussichtspunkte, in der Hoffnung Wale zu sehen, die hier in Strandnähe umher schwimmen sollen. Wir kommen nach Hermanus, der Stadt der Wale und essen in einem Aussichtsrestaurant am Shimmy Village Square. Im heftigen Regen sehen wir tatsächlich 2 Wale in der Bucht. Wir erkennen sie, weil sich die Brandung an ihrem Rücken bricht und sie ab und an blasen. Sie sind etwa 50m von den Klippen entfernt. Es sind „right Whales“, südafrikanische Glattwale, die 15m lang werden und 40t wiegen.
Wir kommen am Onrus Campingplatz an, der Regen hat aufgehört. S 34.41541 E 019.16883. Die Stromanschlüsse an den Plätzen besitzen hier meistens Steckdosen, für die wir keinen Adapter haben. Wir suchen ziemlich lange einen Platz mit Strom für unseren Kühlschrank. Wir spannen die Plane über unserem Toyoeingang auf, das Wetter ist doch zu mies. Es ist windig und kalt.

 

Tag 421
21.11.2012 Mittwoch

Beim morgendlichen Duschen entfessele ich die Viktoriafälle. Ich drehe den Heißwasserhahn auf und warte, bis das Wasser heiß ist, dann drehe ich den Kaltwasserhahn auf und ein Erdbeben rollt heran. Splitternackend suche ich schon voller Schrecken einen schnellen Ausweg aus der Dusche, drehe aber den Kaltwasserhahn wieder zu. Das Erdbeben kommt zum Stehen. Stille, nur das heiße Wasser rauscht und verbrüht mir den Hintern. Also kaltes Wasser marsch und wieder naht das Erdbeben. Ein Wasserrohr schlägt dermaßen an ein anderes, dass dieses Getöse entsteht. Gut, dusche ich eben mit Getöse, nur dass jetzt der Wasserdruck so stark ist, dass die Duschstrahlen mich fast niederdrücken. Ich habe die Viktoriafälle entfesselt. Es tut weh auf der Haut. Ich denke an unsere Tropfduschen im Kongo oder in Kamerun.
Es ist bewölkt und das Meer hat hohe Wellen. Schon bald hat der immer noch stürmische Wind die Wolken weggeblasen und wir haben herrlichen Sonnenschein.
Wir fahren wieder nach Hermanus zum Hauptaussichtspunkt, hier stehen zahlreiche Touristen mit Ferngläsern und schauen aufs Meer. Ein Einheimischer entlockt einer Art römischen Lure unheimliche Töne. Es ist der Whale Cryer. In der Bucht sehen wir Wale. Der Walschreier bläst und ruft, sie sollen herauskommen und ein Wal springt aus dem Wasser. Whalewatching vom Parkplatz. Das hat was. Hier ist es verboten, mit Booten hinauszufahren, um Wale zu sehen, vielleicht kommen sie deshalb bis auf etwa 50m an die Klippen heran. Sigrid entdeckt eine Walmutter mit Baby, die dicht am Strand entlang schwimmen. Das Baby hat eine hellbraune Farbe und ist gut zu erkennen. Ab und an steckt es eine Flosse aus dem Wasser. Es sind Glattwale, die hier in der Bucht Kälber gebären und den Winter verbringen. Wir entdecken in einer Stunde etwa 8 Wale. Zwei springen und einige zeigen beim Abtauchen ihre Fluke.
Wir fahren weiter zur Stanfordbrauerei im Weingut Robertson.
S 34.43843 E 019.46569
Auf dem Weingut werden auch 8 verschiedene Sorten Bier gebraut. Klar, dass wir dort hin müssen. Wir können alle 8 Sorten in kleinen Gläsern probieren, entscheiden uns aber für eine Sorte in vernünftiger Glasgröße von 500ml. Sigrid trinkt ein Pilsener und ich ein Bier, welches etwas nach Honig schmeckt. Lecker.
Die Brauerei und das Weingut liegen in einem Park am Fuße der Berge in einer wunderschönen Landschaft.
So gestärkt fahren wir weiter nach Gansbay. Ich habe die Nase voll, den Toyo immer dicht an den Stromanschluss der Campingplätze zu stellen, damit wir mit unserem selbstgebastelten Stromkabel von 6m aus Togo Elektrizität für den Kühlschrank bekommen. In der kleinen Stadt finden wir einen noch kleineren Elektroladen, dem ich die einzige kleine Kabeltrommel abkaufe. Irgendwie passt sie noch in den Toyo, zwischen Kühlschrank und Fresskorb.
Wir fahren ans Meer. Große Schilder weisen auf die Möglichkeit hin, hier im Käfig zu tauchen, um Weiße Haie zu sehen. Hier gibt es die „Shark Alley“, die zwischen zwei Inseln liegt. Auf der einen Insel gibt es eine Robbenkolonie, auf der anderen eine Pinguinkolonie. Alles Futter für die Großen Weißen. Nirgendwo sonst soll es so viele Weiße Haie geben wie hier. Am Ufer liegen die Schiffe auf dem Trocknen mit den Tauchkäfigen. Es ist kalt und wir fahren nicht mit einem der Schiffe raus. Die Wahrscheinlichkeit eine Rückenflosse zu sehen ist doch zu gering und tauchen wollen wir ganz bestimmt nicht.
Zwischen Gansbay und Pearly Beach finden wir den Campingplatz Uilenkraalsmond S 34.60434 E 019.41154. Ich kann erstmalig die neue Kabeltrommel benutzen. Natürlich hat auch sie nicht den Stecker, der in die Campingdose passt und ich suche verzweifelt einen Stromkasten mit passendem Stecker. Ein Stellplatz hat die passende Dose. Die Steckdosen an der Kabeltrommel sind natürlich auch nicht europäisch, so dass ich für den Kühlschrankstecker wiederum einen Adapter benötige. Die ganze Kabelage sieht richtig afrikanisch aus und funktioniert sogar.
Auf diesem Campingplatz haben viele ihren Wohnwagen umbaut, so dass richtige Wochenendhäuser entstanden sind. Es wird an vielen Ecken gesägt und gehämmert und weitere Zimmer angebaut. (Die Weißen hier sind und bleiben eben Holländer.)
Wir machen einen Spaziergang auf die Dünen und suchen vergebens Wale und Haie in der Bucht. Captains Corner ist eine erreichbare Kneipe, die wohl ein Treffpunkt der Dorfjugend ist. Es ist ein Bummslokal. Die beiden Schnösel und der ebenso junge Wirt beäugen uns misstrauisch.
Zurück an unserem Campingplatz staunen wir, dass ein Zelt in unmittelbarer Nähe des Toyos aufgebaut wurde. Kuschelig nahe, obwohl wir die einzigen Camper auf dem doppelt fußballfeldgroßen Platz waren. Es ist ein Pärchen mit einem winzigen Auto, das angibt aus Kolumbien zu kommen. Die Grillwanne haben sie belegt. Ich mache mich auf die Suche nach einer anderen Wanne und hebe mir bald einen Bruch, als ich eine verrostete gußeiserne Wanne finde und hinter mir her schleppe zu unserem Platz. Wir grillen, und die Kolumbianer fahren weg und benutzen ihre nicht. Groll!
Es gibt hier keine warmen Duschen. Was sind wir schon wieder verwöhnt.


 

Tag 422
22.11.2012 Donnerstag

Wir fahren morgens noch einmal an den Strand, um vielleicht doch eine Haiflosse zu erblicken. Nichts, kein Hai, kein Wal, kein Seelöwe.
Wir fahren über eine gepflegte Schotterpiste nach Elim. Hier leben nur Schwarze in netten kleinen weißen rietgedeckten holländischen Häusern. Am Ende der Hauptstraße steht die ebenfalls rietgedeckte Kirsche der mährischen Mission mit einer Herrenhuter-Uhr von 1764. Die Kirche ist ein großer Kasten.
Die kleine Stadt sieht aus, wie ein holländisches Dorf vor 300 Jahren, nur dass hier Schwarze mit Flipflops an den Füßen und nicht holländische Meisje mit Klompen aus den zweigeteilten Türen kommen.
Die alte Wassermühle ist ein bescheidenes Restaurant, wo wir etwas essen. Kein Bier in Elim!
Wir fahren weiter zum Cap Agulhas auf den südlichsten Campingplatz Afrikas. S 34.82682 E 020.01220
Nach 51600 km sind wir am südlichsten Punkt Afrikas angekommen.
Der Platz ist völlig kahl. Drumherum stehen Wohnhäuser. Wir stehen dort wie auf dem Präsentierteller. Die Steckdosen passen mal wieder nicht. An der Rezeption ist man verwundert, seien doch dies die internationalen Steckdosen für Campingplätze. Beim südlichsten Kaffeshop, gleichzeitig general dealer, gäbe es Adapter. Dort werde ich freudig begrüßt. Ich muss einen Stecker kaufen und eine Steckdose. Beide müssen mit einem Kabel zu einem Adapter verbunden werden. Ein kleines Stück Kabel bekomme ich geschenkt. Mit einem „wir warten auf das Feuerwerk, wenn Du Deinen Strom anschließt“ werde ich entlassen.
Ich bastele aus den beiden Dosen einen Adapter für den Adapter. Er funktioniert und wir sind noch nicht abgebrannt.
Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zum südlichsten Punkt Afrikas, den wir nach einer halben Stunde erreichen. Hier gibt es zwar eine große Tafel, die auf die beiden Ozeane hinweist, die hier aufeinander treffen, aber leider keine Koordinaten und wir haben kein Navi dabei, deshalb hier die Koordinaten aus dem Reiseführer. S 34.83278 E 020.00333
Ein seltsames Gefühl kommt bei uns auf. Fahren wir doch ab jetzt nach Hause. Die Hauptrichtung wird Nordosten sein und wir werden von „S 34°“ zurückzählen.


 

Tag 423
23.11.2012 Freitag

Wir fahren über Arniston am Indischen Ozean, das jetzt Waenhuinskrans heißt. Hier ist das Schiff Arniston untergegangen, fast alle Passagiere sind umgekommen. Das Örtchen besteht aus weißen rietgedeckten Häusern und lebt vom Tourismus. Wir klettern mit dem Toyo über die Dünen am Meer entlang, um ein Höhle zu finden, die nur bei Ebbe begehbar ist. Klar! Als wir sie finden wissen wir, dass jetzt Flut ist; denn der Höhleneingang ist nicht zu erreichen. Wir fahren noch ein wenig durch den Park an den Finboos-bewachsenen hohen Dünen entlang. Im Meer gibt es keine Wale, dafür finden wir zwei medizinballgroße Leopardschildkröten, die schildkröteln. Ein mühsames Geschäft nach den angestrengten Lautäußerungen des Männchens zu urteilen.
Auf dem De Hoop Campingplatz
S 34.45211 E020.40170
treffen wir die Kolumbianer wieder, sie sind wieder unsere Nachbarn. Wir erfahren, dass sie seit einem Jahr unterwegs sind und in Los Angeles wohnen, jetzt aber zurückfahren, weil sie schwanger wurde. „Congratulation“
Etwas neben uns steht eine deutsche Jugendgruppe, die richtig Party machen. Sie haben sich aber bereits so akklimatisiert, dass sie wie die Buren um 22 Uhr im Zelt liegen.


 

Tag 424
24.11.2012 Samstag

Es regnet. Die Kolumbianer aus Los Angeles sitzen in der Küche des Campingplatzes und frühstücken frierend. Wir sitzen im Toyo und essen frierend Müsli. Swellendam ist auch wieder eine historische Stadt mit gewaltiger Kirche und viel Tourismus. Eigentlich wollten wir hier auf den Campingplatz. Es windet jedoch so stark, dass wir nur noch das alte Gerichtsgebäude fotografieren und weiterfahren nach Heidelberg. Ein trostloses Nest.
In Witsand stürmt es dermaßen, dass wir in einem Bed and Breakfast unterkommen. Am Strand gibt es das einzige Restaurant, das von unserer Pension zu erreichen ist. Wegen des Sturmes ist das Erreichen ein echtes Abenteuer, wir liegen bald waagerecht in der Luft.
Das Whalewatchers Inn ist zu empfehlen.
S 34.09473 E 020.96069
Nette Wirtsleute. Wir bekommen einen Kaffe zur Begrüßung und werden herzlich empfangen.
Wir schlafen mal wieder in einem richtigen Bett!

 

Tag 425
25.11.2012 Sonntag (heute hat mein kleines Kind Meike Geburtstag, sie wird auch schon 32. Herzlichen Glückwunsch)

Der Frühstücksraum im Whalewatchers Inn ist beeindruckend. Hier gibt es richtig alte Möbel und richtig alte kupferne Samoware.
Wir fahren immer am Wasser entlang über Still Bay West und Albertina nach Mosselbay.
Der Wind hatte nachgelassen, die Wellen waren aber hoch genug, dass sich die Surfer im Neoprenanzug im Meer tummelten.
Auch Mosselbay ist völlig auf Tourismuseingestellt. Der Kommunale Campingplatz liegt direkt an der Seepromenade, die Innenstadt ist bequem zu Fuß zu erreichen. S 34.18383 E 022.1573-
Wir gehen in die Stadt und finden eine urige Bierkneipe, in der sich weiße Menschen die Kante geben. Natürlich werden wir gefragt, wo wir herkommen. Dann passiert das, was wir hier nicht erwartet haben. Allen Ernstes werden wir aufgefordert, ein Bier auszugeben; denn wer soweit fährt, muss reich sein.
Raus aus der Kneipe!
Wir schlendern ein wenig durch die Stadt mit den üblichen Souvenirläden und finden eine andere Kneipe, in der wir hängenbleiben, weil das letzte Formel 1 Rennen der Saison übertragen wird. Neben uns sitzt ein Sikh mit seiner Frau, ein Alonso-Fan (das kann man wohl nur als Sikh sein).
Er gratuliert mir herzlich, als nach einem aufregenden Rennen Sebastian Vettel zum dritten Male Weltmeister wurde. In der Kneipe gibt es mit Käse ertränkte Pizza, die wir neiwürgen; denn es ist zu spät, um noch am Toyo zu kochen.
SchnickSchnak gratuliere ich telefonisch zum Geburtstag. Sie ist heute von einem USA-Urlaub zurückgekommen und noch im Jetlag.

 

Tag 426
26.11.2012

Wir sind schon wieder über 5000km gefahren. Der Toyo braucht einen Ölwechsel und muss abgeschmiert werden. Wir geistern durch Mosselbay auf der Suche nach einer kleinen Autowerkstatt, die das mal eben erledigt. Irgendwo in den Außenbezirken wird uns geholfen. Die Werkstatt ist spezialisiert auf den Austausch von Auspuffen, das merkt man. Sie kaufen irgendwo 5 Liter Öl und sind erstaunt, als ich ihnen sage, dass der Toyo gerne 11 Liter im Motor hätte. Dann wird das Auto hochgeliftet und mir werden die Knie weich. Der Unterboden ist nass, vom Unterfahrblech tropft Diesel. Der Chefmechaniker schraubt über dem Unterfahrblech an dem Schalter, mit dem man die beiden Tanks zuschaltet und hat bald einen kurzen Schlauch in der Hand. Er meint, der sei undicht. So ganz glaube ich ihm nicht. Er holt einen neuen Schlauch, schraubt ihn an. In der Zwischenzeit haben sie die restliche Menge Öl besorgt und kippen 10 Liter in den Motor. Es fehlt ein Liter, also wird noch ein 5 Liter Kanister besorgt. Ich solle doch die restlichen 4 Liter mitnehmen. Kann ich nicht, wir haben keinen Platz.
Dann beginnt das Abschmieren. Die Jungs haben nur eine Fettpresse mit starrem Abschmiernippel. Ich muss unsere mit dem flexiblen herausrücken und ihnen die Nippel zeigen. Alles in allem kostete uns dies 800 Rand.
Wir fahren die 30km zurück in die Stadt und gehen in das Diaz Museum. Es ist ein ganzer Komplex mit historischen Gebäuden. Der Höhepunkt ist die Rekonstruktion der Karavelle, mit der Bartolomeu Dias 1488 das Kap umrundet hat und in der Mossel Bay angekommen. Sie ist in Portugal 1988 nachgebaut worden und dann haben sich 16 Wagemutige in dieser Nussschale auf den Weg gemacht, den 500 Jahre vorher Diaz gesegelt ist. Wir machen das lieber mit dem Toyo.
Wir bewundern das Muschelmuseum und fotografieren den Post Office Tree, in dessen Astlöcher Briefe und Nachrichten hinterlegt wurden.
So’n Museum macht durstig. Wir trinken erst einmal ein Bier auf der Terrasse des Strandhotels. Bier vom Fass mit wunderschönem Blick aufs Meer, ohne Delphine, die sich hier massenhaft tümmlern sollen.

Wir scheinen Glück zu haben. Jedes Mal, wenn wir irgendwo anhalten sehe ich nach, ob noch Diesel tropft. Es tropft nicht. Der Chefmechaniker hatte Recht.

 

Tag 427
27.11.2012

Wir werden wach vom Regen und dem heftigen Wind morgens um 4 Uhr. Deshalb fahren wir recht früh los über Du Plessis Pass, Roiibergpass. Die Schotter-Passstraßen sind eng und steil und führen an tiefen Schluchten vorbei. Die Hänge sind mit Fynbos bewachsen, die Büsche blühen teilweise noch. Auf der Strecke wurde es richtig warm bis zu 33°C-endlich mal. Auf einmal blicken wir in ein fruchtbares Tal, sehen Traktoren und Weizenanbau. Es kommt uns vor, als hätten wir Shangri La endeckt. Die Asphaltstraße bringt uns nach Oudtshoorn, das Zentrum der Straußenzucht. Die Straußenzüchter sind hier in der Zeit, als sich die Mädchen Straußenfedern an den Hut steckten, richtig reich geworden. Von den paar Karnevalsprinzen, die dieser Mode immer noch frönen, können sie heut nicht mehr leben. Straußenfleich und Sraußenleder bringen heute Profit.
Wir fahren auf den Platz Klein Plaas und bekommen einen Stellplatz, der ziemlich schlammig ist.
S 33.57615 E 022.20323 Der Platz selber ist schön mit Baumbestand und schattig.
Nebenan wohnt eine Gruppe schwarzer junger Männer in Bungalows. Die Jungens machen Party und wir haben Angst, dass bis spät in die Nacht Krach ist. Fehlanzeige. Auch die Jungens sind um 22 Uhr im Bett.


 

Tag 428
28.11.2012

Es ist mal wieder Waschtag. Und es wird wieder warm und windstill.
Oudtshoorn ist eine geschäftige Stadt mit einem interessanten Stadtmuseum, in der die Geschichte der Straußenzucht erzählt wird. 750.000 Strauße wurden hier gehalten, die Leute wurden reich mit deren Federn, die den Viechern bei lebendigem Leibe ausgerissen wurden. Die Straußenfarmer haben sich in Oudtshoorn prunkvolle Wochenendhäuser gebaut, wovon wir eines besichtigen, das Le Roux Haus.
In der von Menschen wimmelnden Haupteinkaufsstraße gibt es in einem Möbelgeschäft Fußmatten, solche Dinger, die vor den Haustüren liegen, im Sonderangebot. Wir schlagen zu. Schleppen wir doch ständig zu viel Dreck in den Toyo.
Wir finden in diesem Oudtshoorn nur eine Bar, in der wir hoffen ein Bier vom Fass zu trinken. Diese Bar ist eine miese Kneipe, in der sich die weißen Besoffskies treffen. Kein Bier vom Fass, Dosenbier haben wir selber im Toyo und wir verschwinden schnell wieder.
Wir haben am Campingplatz um einen anderen Platz gebeten, den wir auch bekommen, unser Wunschplatz allerdings wird von Roteltours belegt. Der Chef des Campgrounds meint, wir könnten dann ja die ganze Nacht deutsch sprechen. Tun wir nicht. Wir treffen von den Rotlern zwar einige, die aber noch nicht einmal einen Gruß erwidern.
Es kommt noch ein Schwung Deutsche an, in gemieteten Wohnmobilen. Sie sind erstaunt ein Auto mit deutschem Nummernschild zu finden. Unser „ME“ wurde schon für Memmingen, Meißen oder Meerbusch gehalten. Dieses Mal setzt eine Dame den Höhepunkt und hält „ME“ für Metz. Sie ist erstaunt, als ich ihr erkläre, dass Metz seit ziemlich langer Zeit nicht mehr deutsch ist.
Die schwarzen Jungens von nebenan sind dieses Mal besser drauf, stören aber die Rotler, die direkt neben ihnen in den Särgen im Anhänger schlafen.

 

Tag 429
29.11.2012

In der Nähe von Oudtshoorn gibt es eine Tropfsteinhöhle, die wir besichtigen wollen. Sie wurde 1780 von einem Schaffarmer entdeckt, der ein verlorenes Schaf suchte. Eine Asphaltstraße schlängelt sich in die Berge und endet am Visitor Center der Höhle. Alles ist so, wie wir es auch aus Amerika kennen. Souvenirladen, Restaurant, Ausstellungsaum. Es werden geführte Touren in der Höhle durchgeführt. Wir buchen die Standardtour, die Abenteuertour nimmt nur Leute mit, die nicht schwerer als 85 kg sind und führt durch enge Spalten und über glitschige Kletterpartien.
In der Höhle sind die Wege betoniert. Es geht zuerst in eine riesige Halle, in der die Führerin mit schöner Stimme ein Lied singt, um die Akustik zu demonstrieren. Die Tropfsteinhöhle ist wirklich sehenswert. Ich halte sie für die schönste, die wir je gesehen haben, Sigrid findet die in Griechenland, wo man mit einem Boot durchfährt, noch schöner. Unsere Führerin spricht etwas deutsch. Sie will im nächsten Jahr Freunde in Hannover besuchen. Ich empfehle ihr, sich Freunde in München, Hamburg oder Berlin zu suchen. Hannover sei nicht gerade der Höhepunkt Deutschlands.
Höhlen machen durstig. Wir freuen uns so, im Restaurant ein Bier vom Fass aus der lokalen „Mitchel`s“ Brauerei zu bekommen, dass wir den 20 minütigen Film über die Höhle verpassen.
Auf dem Rückweg nach Oudtshoorn kommen wir an einer Straußenfarm vorbei, die besichtigt werden kann. Wir kommen rechtzeitig zur Führung. Wir dürfen auch die Strauße füttern, so wird uns versprochen. Ich sage denen an der Rezeption, dass ich nicht Strauße füttern will, sondern Strauße futtern will im Restaurant.
Wir bekommen als Einführung erklärt, dass nach Känguru leder Staußenleder das haltbarste Leder ist. Wer hätte das gedacht. Es geht an einigen Gehegen, wo wir Strauße füttern, vorbei zum Reitplatz. Einige deutsche Mädchen, die eine Reise um die Welt machen, dürfen auf Strauße reiten. Der Straußenmann, mit einer Satteldecke auf dem Rücken wird gefangen, indem ihm eine Sichtmaske über den winzigen Kopf gestülpt wird. Die Reiterin wird in einen Overall gesteckt. Der Strauß kommt in eine Vorrichtung, die das Aufsitzen auf den Vogel erleichtert. Jetzt wird das Mädchen auf den Strauß bugsiert. Beine unter die Flügel und festhalten an den Flügeln. Der Strauß geht ab wie ein Bulle beim Rodeo, die beiden Helfer hetzen nebenher und versuchen das Mädchen obenzubehalten, was für einen kurzen Moment gelingt. Das Mädchen, jetzt runter vom Tier, ist amused, der Vogel weniger. Nachdem 3 Mädels nun Strauße beritten haben, kommt einer der Helfer. Maske auf den Straußenkopf, der Helfer benötigt keine Aufsteighilfe, sondern bespringt von hinten das Tier, Maske runter vom Straußenkopf und ab geht die Post. Gelenkt wird, indem man den Hals des Vieches schnappt und umdreht. Schon wendet der blöde Vogel.
Natürlich werde ich als Freiwilliger ausgewählt, der mit Regenjacke bekleidet mit dem Rücken zu fünf Straußen mit einem Fresseimer in der Hand dastehen muss und das Vogelpack stürzt sich an meinem Kopf vorbei auf den Eimer. Ich mag überhaupt keine Federn anfassen, weder beim Huhn noch beim Strauß. Nun habe ich diese fedrigen Köpfe an den Ohren und am Hals. Widerlich. Die Gruppe ist amused, die Strauße auch, ich nicht. Das Spektakel ist vorbei. Die Führerin frage ich nach der Geflügelpest. Es sei auf dieser Farm kein Fall aufgetreten, doch auf der anderen Seite des Flusses seien 60.000 Strauße getötet worden.
Im Restaurant essen wir Straußenfleisch. Es ist ausgesprochen lecker. Selbst Sigrid versucht das Straußen-Carpaccio. (Hoffentlich stimmt das mit der Vogelgrippe, die auf dieser Farm nicht aufgetreten ist.)
Mir wachsen schon wieder die Haare über die Ohren und wir finden in einer etwas schmuddeligen Seitengasse einen etwas schmuddeligen Friseur. Ich werde sofort bedient. Ein Transvestit mit sehr erben männlichen Gesichtszügen macht sich an mir zu schaffen. Sie schnippelt sehr professionell, flötet dabei ein Liedchen und wiegt sich in den schmalen Hüften. Sigrid amüsiert sich köstlich. Ich bekomme ungefragt eine Brikettfrisur verpasst, so dass ich mich kaum wiedererkenne. Die nächste Zeit werde ich meinen Hut nur zum Haare waschen abnehmen.
Zum Abend wird es mal wieder kalt und windig. Wir bezweifeln langsam, dass es in diesem Land je Sommer wird.


 

Tag 430
30.11.2012

Der Wind hat nachts noch mehr zugenommen und es hat zu regnen begonnen, was einen Hund veranlasst ununterbrochen zu bellen.
Wir fahren die Küstenstraße entlang nach George, was keine Attraktionen bietet. An der Schnellstraße gibt es den „Dolphin-Aussichtspunkt“, an dem lt. Reiseführer unbedingt angehalten werden sollte. Tun wir und haben einen tollen Blick über den Strand unter uns. Erstaunt sind wir über große Schilder, auf denen in Piktogrammen gewarnt wird. Es wird gezeigt, dass man keine Wertsachen im Auto lassen darf, und dass man sich nicht alleine vom Auto entfernen soll. Sollte die Gegend hier wirklich so gefährlich sein. Wir berücksichtigen die Warnungen und verschwinden hier schnell wieder.
Wir fahren weiter nach Wilderness einer kleinen Touristenstadt an der Küste. Im Pub werden wir von Donna angesprochen, die für die Lokalzeitung arbeitet. Sie fotografiert uns und will über unsere Reise in der Zeitung schreiben.
Wir klettern die sehr steil Straße (1 Gang) hoch zum Aussichtspunkt „Map of Afrika“ und fahren zum „Big Tree“ eine Gelbholzbaum, der wegen seiner Größe zum nationalen Monument erklärt wurde. Wieder beginnt es zu regnen. Wir haben die Nase voll von dem schlechten Wetter.
Wir finden einen netten Backpacker, wo wir unter hohen Bäumen übernachten.
Fairy Knowe, S 33.99249 E 022.59976
Etliche Deutsche sind hier abgestiegen, selbst die Empfangsdame ist eine Deutsche, die hier hängengeblieben ist.
Wir kochen in der Küche. Es ist nach wie vor kalt.

 

Tag 431
01.12.2012

Die Backpackerküche sieht heute Morgen aus, als sei eine Bombe eingeschlagen. Wir kennen das von anderen Backpacker, die, die hier schon länger wohnen, sind erschüttert und meinen, dies sei das erste Mal, dass es so aussehe.
Wir fahren auf der Schnellstraße nach George zurück, um von dort die berühmte 7 Pässe Straße zu fahren. Sie ist gesperrt. Wir fahren die Umleitung und gelangen auf das Gelände der Universität mitten im Walde, wo es auch nicht weitergeht. Als fahren wir wieder zurück nach Wilderness und klettern von dort wieder den Berg hinauf, um dort oben die 7 Pässe Straße zu finden. Sie führt durch Kulturlandschaft mit Rinderzucht und beeindruckt uns nicht sehr. Außerdem beginnt es wieder zu fieseln, die Sicht in die Täler ist mies bei diesem Wetter. Über den Phantom Pass kommen wir in den Touristenort Knysna. Die Bäckerei eines Österreichers, die Ile de Pain, wird hochgelobt. Es regnet in Strömen, als wir dort einkehren und etwas essen. Als es aufhört zu regnen finden wir am Meer ein Restaurant, in dem man die 8 Sorten Bier, die Mitchel´s hier braut, probieren kann. Wir beschränken uns mal wieder auf eine Sorte, das Glas in vernünftiger Größe. Es ist kalt und uselig, als wir nach Wildernes zurückfahren. Unser Platz unter den Bäumen bei dem Backpacker ist belegt, so dass wir auf den Campingplatz des Nationalparks fahren, der nur einige Kilometer entfernt ist. Ebbe und Flut S 33.98550 E 022.60798
Der Platz ist sehr groß. Wir finden einen schönen Platz am Flussufer. Es beginnt wieder zu regnen und wir schaffen es gerade noch unsere Plane anzubringen. Der Regen stört ein Pärchen im Kanu auf dem Fluss offensichtlich nicht. Klitschnass sitzen sie im Boot und trinken ihr Bier. Wir frieren alleine beim Anblick.
Es regnet den ganzen Abend bis wir ins Bett klettern.


 

Tag 432
02.12.2012 (erster Advent!)

Es hat aufgehört zu regnen, die Sonne kommt durch die Wolken. Wir hoffen auf besseres Wetter und fahren wieder nach Knysna. Wollen wir doch beim Österreicher noch Brot kaufen.
Erst einmal besuchen wir die kleine Waterfront mit Geschäften und Restaurants. Es ist nett touristisch hier. Im Restaurant 34° Süd esse ich ein Dutzend Austern. Hier gibt es auch wilde Austern zu kaufen, aber die sind mir zu teuer. Gesättigt fahren wir zum Bäcker und freuen uns auf richtiges Brot. Von der englischen Kleisterbrotpampe haben wir die Nase voll. Klar! Der Bäcker macht um 14 Uhr dicht und wir klopfen um 14.10 Uhr vergebens an seine Pforten.
Wir fahren die Küstenstraße weiter zum Plettenberg Bay Camping. Auf mein „wir würden gerne hier übernachten“ bekomme ich die Antwort „ich glaube nicht, dass ihr das hier gerne tun wollt, hier ist eine Gruppe von 700 Studenten und es könnte laut werden.“
Also fahren wir bis knapp vor Knysna zurück zur Hakerville Forest Lodge. S 34.04630 E 023.23011.
Die Gegend ist sehr schön, es gibt dort auch eine Bar und ein uriges Gasthaus. Der Campingplatz ist uneben und eng. Es beginnt wieder zu regnen, als ein holländisches Pärchen mit einem Landcruiser auftaucht. Sie haben eine große Landkarte von Afrika auf der Motorhaube, in der sie die Ostquerung eingezeichnet haben. Wir hoffen einige Informationen zu erhalten. Leider haben sie die Route schon vor 5 Jahren gefahren und seit dem ihr Auto hier n Süd Afrika deponiert. Sie wollen im nächsten Jahr auf der Westroute wieder nach Haus fahren. Wir geben ihnen die Hinweise, dass die Visabeschaffung immer schwieriger wird.
Hinter ihrem Landcruiser haben sie eine große Plane gespannt, die deutlich besseren Wetterschutz bietet, als unsere kleine. Wir beschließen, uns so eine irgendwo nähen zu lassen.


 

Tag 433
03.12.2012

Ganz in der Nähe von Harkersville gibt es ein „Elephant Sanctuary“. Hier soll man auf Elefanten reiten können. Das will ich, Sigrid nicht so unbedingt. Elephant Sanctuary ist geschlossen! Die Elefanten haben Ruhetag. Nebenan gibt es die „Monkey World“, als besuchen wir die und das dortige „Birds of Eden“.
Durch die Monkey World werden wir von Eva aus Koblenz geführt, die hier ein Volontariat macht. In einem eingezäunten großen Waldgebiet werden hier hauptsächlich Neuwelt-Affen gehalten, die aus Privathaushalten oder Zoos stammen und hier ziemlich „wild“ leben können. Auch eine Vielzahl von madagassischen Lemuren tummeln sich hier. Eva ist hochengagiert. Wir erzählen ihr etwas von der Auswilderungsstation in den Alfi mountains in Nigeria, die wir vor langer Zeit besucht hatten. Eva zeigt uns noch die Haltung der Problem-Affen. Ein Brüllaffe, der hierher verbannt wurde, weil er es sich angewöhnt hatte einen speziellen Pfleger zu beißen, kabbelt sich mit einem Spinnenaffen. So ein Tier haben wir noch nie gesehen.
Wir gehen zu den Birds of Eden. Ein riesiges Netz überspannt den Regenwald. Ein 1 stündiger Rundweg führt durch dieses große Freifluggelände mit Bächen, kleinen Wasserfällen und Teichen. Außer Goldfasanen sehen wir erst einmal nichts. Doch dann kommen Hyazintharas angeflogen und eine Vielzahl anderer Vögel auch Tukane. Im Gebüsch entdecken wir sogar die kleinen Steinböckchen. An der Wasserfront tobt das Leben. Verschiedene Gänse, Enten, Flamingos gibt es hier und ein Tantenhuhn (haben wir so genannt, weil sich die Viecher immer wie aufgeregte Tanten benehmen) hat Streit mit einem Blässhuhn. Das schwimmt im Wasser und wird vom Tantenhuhn am Ufer angemacht. Wir warten darauf, dass die Tante ins Wasser plumpst. Tut sie nicht, sie kriegt immer gerade so noch die Kurve.
Auch die Strafe Gottes, die Schreihalsvögel sind vertreten. Diese elenden braungrauen Geschöpfe sind hühnergroß auf langen Beinen mit langem gebogenen Schnabel, mit dem sie im Boden rumstochern. Sie sehen aus wie eine Art Trappe, sind wahrscheinlich Attrappen. Sowie sie sich zu zweit in die Luft erheben-spätestens um 6 Uhr morgens- schreien sie sich an, in einer Lautstärke, die einer Feuerwehrsirene Konkurrenz macht. Leider sind sie hier weitverbreitet.
Birds of Eden hat uns gut gefallen. Typisch afrikanisch ist das allerdings nicht.
Wir fahren zum Natures Valley Campingplatz, der am Groot River im Wald liegt. S 33.96978 E 023.56304


 

Tag 434
04.12.2012

Um 8 Uhr beginnt es zu regnen. Wir beschließen, die Hauptstraße zu fahren; denn im Regen sehen wir sowieso nichts. Wir sehen noch nicht einmal die berühmten Bogenspannbrücken, weil die Wolken bis in die Täler hängen.
In Jeffrey´s Bay hört es auf zu regnen. Jeffrey´s Bay ist die Hochburg der Surfer und wir sehen einige, die so richtig gut wellenreiten.
Wir übernachten auf dem Caravan-Camping S34.04293
E 024.92742. Hier bekommen wir einen Seniorenrabat von 25%!


 

Tag 435
05.12.2012

Port Elisabeth ist eine Großstadt mit internationalem Hafen. Auf dem Weg dorthin fängt es wieder an zu regnen. Wir scheinen das schlechte Wetter mit zu nehmen.
Im Internet habe ich eine Zeltnäherei gefunden, die wir suchen. Die Hortonstreet findet unser Navi nicht, so dass wir zu einem Campingladen fahren, der die Ausmaße eines Kaufhauses hat. Hier fragen wir nach dem Weg zur Zeltnäherei. Sogleich wird uns der Weg beschrieben und über Google maps eine Karte und Wegbeschreibung ausgedruckt. Und wie wir grade in dem Laden sind, kaufen wir eine neue Schaufel; denn unsere ist ja bei der Bergung des Toyos im Kongo zerbrochen.
Die Zeltnäherei ist in einem etwas heruntergekommenen Viertel. Die Empfangsdame lässt sich erklären, was wir wollen, zeigt uns das Material, aus dem sie die Plane fertigen kann, misst die Kedergröße, erzählt, dass sie keine Stangen haben, die müssten wir woanders kaufen und erklärt zum Schluss, der Laden sei ausgebucht und erst im Neuen Jahr könne unser Auftrag erledigt werden. Sie gibt uns zwei weitere Adressen, wo eventuell so eine Plane gefertigt werden könne, versucht die Leute anzurufen, ohne Erfolg, und wir verschwinden. In der 4X4 Mega World wird uns eine Plane gezeigt, die nicht größer ist, als unsere. Er könne uns aber ein Zelt beschaffen, das man hinter den Toyo aufbaut, aber erst im nächsten Jahr. Das war´s. Wir sind einige Stunden erfolglos durch Port Elisabeth gefahren und trennen uns von dem Gedanken an eine größere Plane.
Am Leuchtturm, hoch über der Stadt stellen wir den Toyo vor das King Edward Hotel, einem viktorianischem Kasten, ab und gehen die Besichtigungstour, die durch blaue Markierungen auf dem Fußweg gekennzeichnet ist. Sie führt durch halbverfallene Häuserzeilen.
Obwohl Port Elisabeth voller Kunst steckt, wirkt die ganze Stadt irgendwie heruntergekommen. Auch die Haupteinkaufsstraße passt besser nach Kamerun, als nach Süd Afrika. Die Straßen an der Küste, am Strand entlang, erinnern wieder an die prachtvollen Mittelmeerstädte Nizza oder Cannes.
Weit außerhalb der Stadt finden wir das Willows Holliday Ressort. Eine Superanlage am Strand mit allem Drum und Dran. S 34.04466 E 025.60587
Nach wie vor ist es kalt und regnerisch. In der Nacht wird es stürmisch und es gibt ein kurzes Gewitter.

 

Tag 436
06.12.2012 Nikolaustag

Das Wetter kann in Deutschland nicht schlechter sein, als hier. Nur gut, dass wir die Schuhe nicht vor den Toyo gestellt haben. Es nieselt nach wie vor und wir gehen in das kleine Bistro, das es auf dem Holliday Ressort gibt und frühstücken dort. Der Wirt ist überfordert. Endlich kommt seine Frau, die uns Eier mit Speck braten kann.
Wir kaufen noch einmal ein in Port Elisabeth und fahren in den Addo-Elephant-Park. Dieser Nationalpark wurde uns von vielen empfohlen. In dieser Gegend hatten die Elefanten immer wieder die Farmfelder zerstört, so dass vor 60 Jahren ein Großwildjäger angeheuert wurde, der die Störenfriede abschießen sollte. Bis auf 16 Elefanten erlegte er alle. Diese kleine Gruppe wurde von Hapoor, einem erfahrenen Bullen geführt. Hapoor war ein schlimmer Rüssel. Nachdem er am Ohr angeschossen wurde, hatte er einen ziemlichen Groll auf Menschen und tötete einige. Aber auch unliebsame Elefantendamen und Nebenbuhler brachte er um.
Aber einigen Farmern wurde die Bejagung der Elefanten zu dumm, und sie verboten sie auf ihrem Gebiet abzuschießen. Hapoor und seine Herde bekam der Großwildjäger sowieso nicht. Es entstanden die ersten Schutzgebiete. Die Elefanten hielten sich aber nicht nur in dem ihnen zugewiesenen Gebiet auf, so dass ein Elefantenzaun errichtet wurde. Die Inzucht in Hapoors Herde bewirkte, dass die Elefantenkühe im Addopark bis heute keine Stoßzähne mehr bekommen.
Hapoor wurde nach 25 Jahren Führerschaft von einem seiner Nachkömmlinge entthront und aus der Herde ausgestoßen. Er haute ab und schaffte es als einziger Elefant, den Elefantenzaun aus Eisenbahnschienen zu überwinden. Aber: ein Elefant vergisst nie. Weiterhin hasste er die Menschen, zertrampelte einige Ranger, zerstörte Felder, ermordete Rinder, so dass er erschossen wurde. Er hat bei den Addo-Elefanten eine ziemliche Aggressivität vererbt, die wir noch kennenlernen sollten.
Wir können uns einen Stellplatz auf dem Campground aussuchen, allerdings nur für eine Nacht, dann sei der Platz ausgebucht. Als Alternative wird uns ein Safarizelt im Park angeboten.
S 33.44396 E 025.74440
Wir stellen Tisch und Stühle auf den Stellplatz, der sowohl Sonne für Toyos Solarpaneele hat, als auch einen Schattenbaum. Der Campingplatz ist ziemlich voll und wir sind froh, so früh angekommen zu sein, um noch einen schönen Platz zu bekommen.
Wir fahren los, um nachmittags noch Tiere zu sehen.
In diesem Park haben wir Glück. Neben zahllosen Antilopen, begegnen uns Büffel, die zum Wasserloch ziehen und erst einmal eine Elefantenkuh mit ihren unmündigen Kindern von Wasser vertreiben. Sie steht ziemlich dumm etwas entfernt und die Büffel latschen um sie rum. An einen alten Bullen fahre ich sehr dicht heran und trenne ihn von der Herde, was der Alte gar nicht lustig findet und ziemlich böse schnaubt. Ich lasse es nicht drauf ankommen, mache schnell ein paar Fotos und fahre flott weg.
Wir finden eine große Leopardschildkröte, die in einem Wasserloch baden geht.
Auf einer Piste steht mal wieder eine Elefantenfamilie mit dem größten Bullen, den wir je gesehen haben. Er ist noch größer, als die Etosha-Elefanten und seine Stoßzähne reichen bis fast auf den Boden. Wir stehen und betrachten die Pistenblockade, als sich aus der anderen Richtung ein Wohnmobil nähert, das auch brav stehenbleibt. Und nun passiert das, was wir ja selbst schon erlebt haben. Der Bulle geht auf das Wohnmobil zu, das rückwärts zu entkommen versucht. Er scheucht es bis zur Biegung der Piste und kommt zurück. Wir wenden und hauen vorsichtshalber ab, wollen wir doch nicht noch einmal vor einem Elefanten im Rückwärtsgang fliehen. Dem Fahrer eines entgegenkommenden Autos, sagen wir, dass dort der Bulle die Straße blockiert hat. Kurz darauf treffen wir ihn wieder, er musste auch wenden, der Elefant war noch nicht bereit, den Weg frei zu geben.
Zurück am Campground trifft uns der Schlag. Eine Familie mit Landrover hat einfach unsere Stühle und den Tisch beiseite geräumt und ist dabei auf unserem Platz sich einzunisten. Sie würden hier länger bleiben als wir und wollten einen schönen Platz. Vor lauter Wut fahre ich rückwärts in eine Hecke. Auf dem neuen Platz gibt es keinen Schatten und keinen ebenen Platz. Die Stuhllehne, die Sigrid verloren hat und die noch wütender ist als ich, wird ihr vom Platzbesetzersohn noch hinterhergetragen. Wir diskutieren lange über dieses seltsame Verhalten, sind uns dabei nicht sicher, ob ein kleiner Campingtisch und ein paar Stühle als Platzbesetzung hier in Süd Afrika anerkannt werden.
Am beleuchteten Wasserloch, dicht am Restaurant sehen wir abends noch einige Elefanten. Ein anderer versteckter Beobachtungsplatz liegt so hinter einer Erdaufschüttung, dass man von dort nur die Viecher erahnen kann.

 

Tag 437
07.12.2012

Wir werden uns nie daran gewöhnen, dass die Buren um 5 Uhr morgens Krach machen und um 6 Uhr die ersten Autos gestartet werden.
Es wird heiß! Endlich scheint es hier Sommer zu werden. Es wird sehr heiß und wir haben keinen Schatten, während es sich die Platzbesetzer unter unserem Schattenbaum gut gehen lassen.
Wir kochen zum Frühstück einige Eier, die Sigrid abends im Salat verarbeiten will. Wir haben es immer noch nicht gelernt! Sie legt die gekochten Eier auf den Stuhl zum Abkühlen und die zweite Strafe Gottes, die verdammten bis dahin unsichtbaren Meerkatzen, klauen ein gekochtes Ei.
Ein Ranger erzählt uns, dass an einem bestimmten Wasserloch zwei Löwenmänner seien. Da fahren wir hin. Natürlich stehen an dem Wasserloch schon einige Autos. Ein mächtiger großer Löwe langweilt sich am Wasserloch. Endlich sehen wir einen ausgewachsenen Löwenkater mit dichter Mähne. Als er sich entschließt einen neuen Ruheplatz zu suchen, kommt aus dem Gebüsch der andere Löwe, geht ans Wasser und schlappt im Liegen.
Obwohl wir dicht an die Tiere herankommen, sind die Löwen auf den Fotos mit unserem 300er Objektiv doch ziemlich klein. Hier beschließen wir, uns in Durban noch ein großes Objektiv zu kaufen.
Eigentlich sind Löwen stinklangweilig. Außer Rumliegen und Dösen tun sie nichts.
Wir fahren zum Spekboom-Tented-Camp, wo wir für diese Nacht ein Safarizelt gebucht haben. Dieses kleine Camp ist gesichert wie Fort Knox. Elektrozäune verhindern das Eindringen eines jeden Tieres, das größer ist als eine Maus. Und von denen gibt es viele. Sie fressen die Seife, die im Zelt neben den Handtüchern liegt. Unser Zelt wird gerade vorbereitet und geputzt. In einer Kiste im Zelt gibt es Geschirr, einschließlich Weingläser. Selbst Spülmittel und Abtrockentücher gibt es. Auf einer kleinen Terrasse kann man gemütlich sitzen. Es gibt eine Gemeinschaftsküche mit einem Gasherd, die Streichhölzer dafür sind in der Kiste. Insgesamt 5 Zelte stehen im Camp weit voneinander entfernt im Busch. Es ist richtig nett und romantisch. Hier klaut keiner Eier, die Eierklauer würden vorher im Elektrozaun gebraten.
Wir essen etwas im Restaurant, Sigrid nimmt Springbock-Carpaccio. Vor dem Restaurant treffen wir Gregor und seine Frau, die in München einen Allradsprinter stehen haben und hier mit einem Winzauto unterwegs sind. Sie laden uns herzlich ein, sie in München zu besuchen, wenn wir denn wieder da sind.
Am Wasserloch am Restaurant toben die Elefanten. Eine Herde von etwa 30 Tieren ist angekommen. Zwei halbwüchsige Bullen planschen über eine Stunde im Wasser, wobei der kleinere den etwas größeren untertaucht und auf dem getauchten rumkrabbelt. Von dem unter Wasser sieht man die meiste Zeit nur den Rüssel als Periskop. Einige Elefantenkühe gehen zu der Stelle, wo die beiden rumtoben und schütteln entrüstet den Kopf, nehmen ihre Kälber und gehen zu einer anderen Stelle am Wasser.
Wir fahren noch zu einigen anderen Wasserlöchern, wo nichts los ist und besuchen noch einmal die Löwen, die immer noch an ihrem Wasserloch liegen und nichts tun.
Um 18 Uhr sind wir pünktlich an unserem Zelt, auch die anderen Gäste treffen pünktlich ein; denn nach 18 Uhr darf niemand mehr im Park umherfahren.
Wir schlafen prächtig und lange.

 

Tag 438
08.12.2012 Samstag

Nach den Elefanten wollen wir uns die Bergzebras im Mountain Zebra Nationalpark ansehen. Aber es ist mal wieder Wochenende und die Südafrikaner sind mit Kind und Kegel unterwegs, so dass wir befürchten, dort keinen Platz zu bekommen. In Cradock, einem kleinen Ort, der nicht weit vom Park entfernt liegt, gibt es um eine Schwefelquelle einen Spa mit Schwimmbädern innen und außen, das auch einen Campingplatz haben soll.
Unsere Hoffnung dort unterzukommen wird nicht enttäuscht. Der Platz ist erstaunlicherweise gähnend leer bis auf einige schwarze Familien, die dort an den eingerichteten Grillstellen als Tagesgäste ihre Steaks bruzzeln und die Schwimmbäder eifrig nutzen.
S 32.13670 E 025.62568
Wir nutzen die Schwimmbäder nicht, alles ist ein wenig schmuddelig. Und dann kommt die zweite Strafe Gottes. Die Meerkatzen haben ihre Schlafbäume direkt hinter dem Toyo und haben nichts anderes im Sinne, als uns zu beklauen. Wir sind nun langsam schlau geworden und passen auf wie die Luchse. Enttäuscht klettern sie in ihre Schlafbäume. Eine Dreiergruppe klemmt sich so in eine Astgabel, dass sie uns beäugen kann. Im Dunkeln beleuchte ich sie mit der Taschenlampe. Ich will sie auch ein wenig ärgern. Die Hoffnung, dass wenigstens einer vor Schreck vom Baum fällt, erfüllt sich nicht. Sie pennen einfach weiter.
Sigrid kommt vom Klo. Davor liegt eine Schlange. Eine kleine vielleicht 40 cm lang. Wir fotografieren sie, was sie nicht lustig findet. Dann ringelt sie sich wieder ein und bleibt an der Mauer zur Damentoilette liegen. Sie stört uns nicht und ist am nächsten Morgen verschwunden.

 

Tag 439
09.12.2012 Sonntag zweiter Advent

Wir verlassen Cradock Spa, tanken und fahren zum Mountain Zebra National Park. Unsere Wildcard wird endlich mal anerkannt.
Der Campingplatz ist elendig teuer, obwohl wir den Senioren Rabatt aushandeln. 192 Rand!
Der Platz ist ziemlich voll, wiewohl normalerweise sonst viele sonntags abreisen. Wir sind bereits um kurz vor 12 Uhr da und finden einen schönen Platz, den wir mit unserem Tisch und den Stühlen als besetzt markieren und fahren dann durch den Park.
S 32.22483 E 025.47908
Wir sehen Weißschwanz-Gnus, Cape Mountain- und Burschell´s Zebras, Blessböcke, Springböcke, Oryxe, Kudus, graue Rehböcke und Red Hartebeest, weiß der Dotter, wie die auf Deutsch heißen.
Spektakulär ist die Fahrt auf den Bergpisten; denn über den Bergen und in den Tälern hängen dicke Kumuluswolken, die phantastische Formationen bilden. Leider werden sie auch immer dunkler, uns schwant Böses.
Es beginnt schon leicht zu tröpfeln, als wir wieder unseren Stellplatz am Camping erreichen. Wir trauen unseren Augen nicht. Wieder hat sich ein PKW mit Hänger auf unseren mit Tisch und Stühlen markierten Platz gestellt. Die Familie mit zwei Kindern, hat bereits begonnen, ihre Klamotten aufzubauen. Sie haben sich nicht die Mühe gemacht unsere Sachen beiseite zu räumen. Uns schwillt der Kamm! Dieses Mal lassen wir uns nicht vertreiben und ich knurre den Familienvater an, er möge dort verschwinden, der Platz sei besetzt, was ja wohl durch Tisch und Stühle, die dort stehen, zu bemerken sei. Er antwortet ironisch, er schätze mein Verhalten, während seine Frau, die Sachen wieder in ihr Auto packt. Langsam beginnt es stärker zu regnen, als der Familienvater zum Auto kommt und mich fragt, wo wir denn herkämen. Ich antworte ihm aus Deutschland. Er fragt ironisch, ob es dort noch mehr Leute meiner Art gibt. Nun reicht’s. 80 Millionen antworte ich und keiner davon sei so unverschämt wie er. Nun reicht’s auch ihm, er fährt seine Kiste samt Anhänger weg. Und es beginnt ein Hagelsturm nieder zu gehen, der es in sich hat. Wir sitzen im Auto und haben Angst um unsere Solarpannele, haben die Hagelkörner doch knapp Taubeneigröße. Innerhalb kurzer Zeit ist der Campingplatz weiß und kurz darauf eine Seenlandschaft.
Wir spannen unsere Plane hinter den Toyo, gerade rechtzeitig vor dem nächsten Gewitter. Nur gut, dass es hier ein Restaurant gibt, das bequem zu Fuß zu erreichen ist; denn Kochen wäre bei dem Regen ziemlich aufregend geworden. (zur Not hätten wir ja immer noch unseren Spirituskocher, mit dem wir auch im Toyo kochen könnten)


 

Tag 440
10.12.2012

Wir verbringen eine ruhige Nacht, die Gewitter haben sich verzogen. Nur die dritte Strafe Gottes, die Schreihhalsvögel, haben uns früh geweckt.
Das Frühstück steht noch auf dem Tisch. Sigrid ist Duschen und ich komme vom Klo, als ich von einer Campnachbarin in perfektem Deutsch gefragt werde, ob wir „cream cheese“ zum Frühstück hatten, der sei nämlich jetzt dort oben im Baum. Die Sauviecher, die zweite Strafe Gottes, die elendsverdammten Meerkatzen hatten sich die ganze Zeit versteckt, nur um unseren Käse zu klauen. Aber, die Elendsviecher mit der himmelblauen Schambehaarung, haben auch unsere Marmelade in einer Klickbox geklaut, und Klickboxen gibt es hier nur selten zu kaufen, Marmelade nicht. Vor den Duschen treffe ich noch den Mann der Affenwarnerin, der ebenfalls perfekt deutsch spricht. Er habe es gelernt, indem er deutsches Fernsehen guckt, am liebsten „Wetten Dass“. So bringt Thomas Gottschalk deutsches Kulturgut in die Welt.
Wir fahren gegen den Rat des Reiseführers in die ehemalige Ciskai und Transkai und sind urplötzlich wieder in Afrika. Queenstown und Umtata (Mthata), die Hauptstadt der Transkai, sind typische afrikanische Städte. Es gibt Straßenmärkte, es wimmelt voller Menschen und es ist dreckig. Hier wird der Müll wieder auf die Straße geworfen. Alles wirkt zerloddert und kaputt. Auch die Asphaltstraße wird löchrig. Das geleckte Süd Afrika erscheint meilenweit weg, obwohl es nur 20km entfernt ist. Und es gibt Rundhütten in Fertigbauweise und traditioneller Bauart. Die Landschaft ist völlig zersiedelt. Es gibt keine Haufendörfer, sondern dort, wo es möglich ist, steht eine Hütte. Ein paar Maisfelder sind angelegt. Die grünen Hügel sind durch Erosionen zerrissen. Überall ist ein Bächlein dabei, den Grand Canyon zu formen. Kühe und Schafe rennen über die Straße und (!) die Kinder schreien wieder den Weißen im Auto hinterher und betteln mit ausgestreckten Händen, die Handflächen nach oben gedreht.
Wir nehmen das schlechte Wetter mit. Immer wieder regnet es ein wenig.
An der „Wild Coast“ in Coffee Bay kommen wir am Campground spät an.
S 31.98684 E 029.14904
Der Campingplatz ist in einem tropischen Regenwald. Die Stellplätze sind durch hohe Bäume und Büsche voneinander getrennt. Es ist wildromantisch, so wie wir den Regenwald aus Gabun kennen.
Es gäbe keine Affen hier, so wird uns versichert, als wir genug gestraft nach den Bestien fragen.
Nachts um 1 Uhr kippt ein Viech den Mülleimer mit Getöse um. Affen nein, aber „spotted wild cat“.

 

Tag 441
11.12.2012

Eigentlich wären wir gerne noch in Coffee Bay geblieben, wo irgendwann mal ein Kaffeeschiff gesunken ist. Doch uns beginnt die Zeit zu drücken; denn wir müssen am 24 Januar Süd Afrika verlassen haben.
Unser Navi führt uns bescheuert nach Mtatha zurück. Uns erwartet afrikanischer Verkehr, der Kampf um jeden Zentimeter Straße, Menschengewimmel, Läden und Straßenmarkt. Wir kaufen hier im Spar-Markt ein, nachdem wir uns dorthin durchgekämpft haben. D.h. Sigrid kauft ein. Es gibt erstens keinen Parkplatz und zweitens ist ein Feuerwehrschlauch verlegt, der, wie sich das gehört, undicht ist und die einzigen erreichbaren Parkplätze so unter Wasser gesetzt hat, dass man beim Aussteigen aus dem Auto ersoffen wäre. Ich lasse Sigrid an trockener Stelle raus, stehe dabei mit dem Toyo auf dem Schlauch, was Proteste zur Folge hat, und bleibe auf einem submarinen Platz stehen.
Nachdem ich Sigrid wieder eingeladen habe, fahren wir nach Port St. Johns.
Die kleine Stadt ist nur über eine Straße zu erreichen, die wunderschön in einer Schlucht am Fluss verläuft. Der Fluss mündet im Indischen Ozean und dort liegt die Stadt, die wir mit dem Auto, auf der Suche nach einer Bierkneipe erkunden. Wir finden das wenig einladende Restaurant eines deutschen Aussteigers, bewundern aber von dort die Rinder, die sich am Strand sonnen. Unser Bier trinken wir in einer anderen Kneipe, aus der Flasche.
Wir wollen zum Campingplatz fahren, doch die Hauptstraße wird gerade bei einer Demo blockiert. Es werden Mülltonnen auf die Straße geworfen, die Müllbetonbehälter werden mit aller Anstrengung umgekippt, die Straße ist blockiert. Wir stehen direkt an der Polizeistation, als es passiert. Dort drinnen rührt sich nichts. Mühsam wende ich den Toyo und wir suchen einen anderen Weg aus der Stadt zum Campingplatz und haben keine Chance. Die Demonstranten haben alle Straßen, die auf die einzige Zuwegung führt, blockiert. Ich frage einen Polizisten an einer Straßenecke, der sich köstlich zu amüsieren scheint. Die Knöllchen seien zu hoch, die für falsches Parken verhängt worden seien, deshalb das Theater. Aber man verhandele bereits auf der Wache. In ein oder drei Stunden sei alles vorbei.
Das kann ja heiter werden. Wir fahren zu einem Backpacker, bei dem Camping möglich sein soll. Der Backpacker liegt an einem Steilhang, den wir mühsam erklimmen. Oben erwartet uns eine Bar, wie wir sie eigentlich mögen, mit seltsamsten Typen, die sich dort die Kante geben. Wir erhöhen das Durchschnittsalter doch beträchtlich und werden überhaupt nicht beachtet. Der Lautstärkespiegel ist beachtlich und als wir ein Schlagzeug in einer Ecke entdecken, ziehen wir es vor klammheimlich zu verschwinden.
Die Straße ist offen. Wir kurven um den Müll herum aus der Stadt heraus zum Cremorne Estate. Eine Luxusanlage in der Schlucht des Flusses „Mzimvubu“.
S 31.5867 E 029.53191
Der Platz ist leer und wir bekommen einen Stellplatz mit eigener Terrasse und mit Blick auf die Mündung des Flusses, die Berge und eine Gänsefamilie, die uns viel Freude macht, im Gegensatz zur dritten Strafe Gottes, den Schreihalsvögeln, die sich hier besonders eifrig betätigen.