Tag 340

01.09.2012 Samstag

Wir fahren noch einmal nach Kasane, um kräftig einzukaufen, in Zimbabwe soll es noch teurer sein, als in Botswana.
Fleisch und Obst darf nicht eingeführt werden. Das Obst kommt ins (ungenutzte) Klo, das Fleisch in den Medikamentenkühlschrank, der in einer Kiste steht und nicht gefunden werden kann. Die erste Tankstelle hat keinen Diesel mehr. Ich hoffe auf die Tankstelle an der Grenze. Dort bekommen wir 120 l und sind damit randvoll betankt. Die 300 l sollten für Zimbabwe reichen.
Auf der botswanischen Simkarte haben wir noch ein Guthaben. Ich versuche, meinen Bruder einen Tag vor seinem Geburtstag zu erreichen. Leider geht nur die Maschine ans Telefon. Wir wissen auch nicht, ob er sich noch auf seinem Boot aufhält und auf hoher See segelt.
Grenzen machen mich immer noch nervös.
Am botswanischen Zoll gibt es Schwierigkeiten mit dem Carnet. Die duselige Zollkuh hatte damals den Einreisestempel auf eine Seite geklatscht, aber den Einreisezettel, den der Zoll behält, von einer leeren Seite abgerissen. Jetzt ist der Einreisezettel noch auf der Seite vorhanden, auf dem der Einreisestempel ist. Das geht ja nun gar nicht. Nach einiger Diskussion, schnappe ich mir das Carnet, reiße den Einreisezettel heraus, knülle ihn zusammen und schmeiße ihn weg. Das geht ja überüberhaupt nicht. Der Zöllner ist perplex, nimmt das Carnet, und klatscht den Ausreisestempel auf die leere Seite, auf der der Einreisezettel schon fehlte. Gut, nun sind wir aus Botswana ausgereist, bevor wir eingereist sind. So etwas hatten wir schon einmal im Senegal, dort sind wir 4 Mal ausgereist, aber nur 2 Mal eingereist und in DRC sind wir nur ausgereist, aber nie eingereist. Ich bin gespannt, was das für ein Theater gibt, wenn wir zurück nach Botswana fahren.
Simbabwe: in der Schlange warten, bis wir den Visumantrag bekommen. Visaantrag ausfüllen, mit den Passdaten, in dem weder ein Botswana- noch ein Namibiastempel sind. In der Schlange warten, bis man den Pass abgibt. Der Beamte spricht deutsch und freut sich über uns. Er sucht eine leere Passseite, während er mit uns schwätzt, fragt nicht nach dem botswanischen Ausreisestempel im Pass, und klebt das Visum ein. Stempel drauf, und wir haben den Pass aktiviert, mit dem wir wieder 3 Monate Namibia bekommen. Das Visum kostet 30 US$ pro Kopf. Die Straßenbenutzungsgebühr kostet 70 US$. Zimbabwe ist teuer. Keine weitere Kontrolle, wir haben unser Obst ganz umsonst ins Klo geschmissen.
Der Schlagbaumöffner will irgendein Papier haben, das ich hätte ausfüllen müssen. Ich gebe ihm das korrekt vom Zoll abgestempelte Carnet. Das will er nicht und rennt weg, kommt mit einem anderen wieder, beide studieren das Carnet, kapieren nichts, klappen aber den Schlagbaum hoch. Wir sind in Zimbabwe. Für Zimbabwe haben wir keine Autoversicherung. Robert Mugabe stand, als wir die Reise planten, nicht auf unserer Liste. Ich frage in einem Frachtbüro nach einer Versicherungsagentur. Mir wird geantwortet, dass ich keine brauche, wenn die mir an der Grenze nichts gesagt haben. Auch gut, ich glaube, ich werde unseren Versicherungsschein fälschen.
Kein 5 km weiter ist die erste Polizeikontrolle. Sehr freundlich erklärt der Polizist, dass er jetzt das Auto kontrolliert. Er geht um den Toyo rum und sagt, dass wir keine Reflektoren am Auto haben. Vorne müssen weiße dran und hinten rote. Ich sage ihm, dass ich umgehend in Victoria Falls welche kaufen werde und bedanke mich für den Hinweis. Ne, so geht das nicht. Ich habe gegen die zimbabwische Straßenverkehrsordnung verstoßen und soll 10 US$ für die vorne fehlenden und 10 US$ für die hinten fehlenden zahlen. Ich habe große Mühe meinen Humor zu behalten. Bei der nächsten Kontrolle am selben Tag, soll ich den Bußgeldbescheid zeigen, und sagen, ich sei auf dem Weg, die Reflektoren zu kaufen. Ich könne aber auch mit botswanischen Pula bezahlen, kostet 200Pula. Unter einem Baum wird der Bescheid gefertigt. Im internationalen Führerschein steht keine Adresse. Ehe ich den immer noch freundlichen und lachenden Beamten meine Adresse aufschreibe, zeige ich ihnen die ausstellende Behörde auf dem Führerschein als Adresse. Ich wohne also jetzt in „Mettmann, Der Landrat“.
Das mit den Reflektoren scheint ja eine beliebte Abzocke zu sein, so dass wir sofort in Vic Falls zu einer Tankstelle fahren, wo wir Reflektoren kaufen wollen. Von einer dicken Rolle schneidet der Tankwart für vorne zwei 10cm lange und 5cm breite selbstklebende Folie ab, für hinten, das Gleiche in rot und will 4 US$ haben. Ich gebe ihm 5, nein, sagt er freundlich, jeder Streifen kostet 4 US$. Das kann ja heiter werden. Drei Stunden Zimbabwe haben uns bereits 170 US$ gekostet. Also nichts wie hin zum Geldautomaten. Dort passiert das, was ich nicht für möglich gehalten hatte. Der Automat spuckt US$ aus. Das Land ist so marode, dass es seine Währung nur noch als Souvenir an Touristen verkauft.
Wir kommen im Victoria Falls Restcamp unter S 17.92596 E 025.83878. Kostet 56 US$ für 2 Nächte.
Victoria Falls Town ist ein einziger Touristenort, so wie es ihn in jedem Land gibt. Souvenirläden reihen sich aneinander, nur die Bars sind rar. Die großen Paviane laufen über die gepflegten Straßen und schmeißen die Papierkörbe um. Warzenschweine weiden auf den Grünanlagen. Wir trinken in Lolas Tapas Bar ein Bier und ich vergesse mal wieder meine Hut, den ich allerdings 2 Stunden später wiederbekomme.
Das Restcamp ist ein großes Areal, welches hauptsächlich von den LKW-Touristen-Autos bevölkert ist. Es ist schwer einen Stellplatz zwischen den Zelten zu finden. Die Toilettenanlagen erinnern an tierschutzwidrige Betonschweinekoben. Aber es gibt heißes Wasser. Und es gibt Meerkatzen, das heißt: Fenster zu, Türen zu, nichts unbewacht draußen stehen lassen.
Heute Abend gibt es Reis, den wir von Campnachbarn im Senyati Camp geschenkt bekommen haben, weil deren Urlaub zu Ende war, und Steaks, gegrillt, ohne Feueranzündergeschmack. Und dann besaufen wir uns, ohne es zu wollen und gehen sturztrunken ins Bett, nur um noch im Dunkeln von den LKW-Touristen geweckt zu werden, die vor Sonnenaufgang rumklappern. Was treibt die nur so früh aus dem Schlafsack?

 


Tag 341

02.09.2012 Sonntag

Heute hat mein Bruder Peter, der Seefahrer, Geburtstag. Unseren herzlichen Glückwunsch. Ohne seine Besorgung des Angolavisums wären wir nicht hier.

Wir brechen auf, um die größten Wasserfälle der Welt zu sehen. Das Rauschen hatten wir in der Nacht, wenn es mal still war, gehört.
Der Eingang ist nur etwa 2 km entfernt. Wir stellen den Toyo auf dem Parkplatz ab. Ich versuche am Kassenschalter uns als Botswaner auszugeben, die bezahlen nämlich weniger. Er will den Pass sehen. Hat nicht geklappt und wir müssen pro Person 30 US$ zahlen.
Die Victoriafälle sind ein Ereignis. Auf einer Länge von etwa 2,5 km stürzt das Wasser das Sambesi 107m tief in eine enge Schlucht. Die Gischt hat um die Fälle einen Regenwald entstehen. Wir haben Regenjacken dabei, die wir nicht brauchen, weil ein wenig Abkühlung ganz angenehm ist, die Kamera steckt in einer wasserdichten Hülle und der Regenschirm schützt sie beim Fotografieren. Es ist überwältigend. Das Wasser stürzt von der zambischen Seite in die Schlucht, so dass man von zimbabwischer Seite trocken in die Schlucht blicken kann.
Vor den Wasserfällen steht Dr. Livingstone in Bronze und blickt hinab auf den Teufelsfall. Auch er verschwindet ab und zu in der Gischt.
Wir wandern auf den gut ausgeschilderten Wegen bis zur Eisenbahnbrücke, die stark an die Müngstener Brücke erinnert. Von der Brücke kann man am Bungee-seil hinabspringen (130 US$). Drei Stunden verbringen wir an den Fällen und sehen zwei wunderschöne Regenbogen.

 

Tag 342

03.09.2012 Montag

Wir fahren zum Zambezi Nationalpark, der als besonders reizvoll beschrieben ist. Wir finden nicht das Eingangstor und kommen über eine „verbotene“ Piste ans Gate. Die Leute sind freundlich, es stört sie nicht. 15 us$ pro Person kostet der Eintritt für 7 Tage,
15 us$ pro Person und Nacht ein Campplatz. Wir bekommen den Platz Kandaha zugewiesen. Die Ranger machen uns darauf aufmerksam, dass es dort kein Wasser gibt. Da wir kein Wasser mitgenommen haben, wollen wir hier am Eingangstor etwas Wasser in die Kanister und die Stoßstange füllen. Ein Ranger zeigt uns einen Wasserhahn, der 10cm über dem Erdboden angebracht ist. Es ist unmöglich ein Gefäß unter den Wasserhahn zu stellen. Er schleppt einen Schlauch an, dessen Durchmesser zu klein für den Hahn ist. Deshalb ist er aufgeschnitten. Nun versucht er mit Gummiband den Schlauch so am Hahn zu befestigen, dass Wasser fließt. Hoffnungslos! Wir finden einen anderen Wasserhahn, aus dem ein Rinnsal fließt und bekommen nach 15 Minuten 10 Liter Wasser.
Als wir in Kandaha ankommen, über eine einigermaßen gut befahrbare Piste, glauben wir nicht, dass dies ein Campground sein soll. S 17.86395 E 025.78030
Es gibt einen kleinen Wasserturm, ohne Wasser, eine gemauerte Hütte mit zwei Räumen, die abgebrannt ist und eine nicht funktionierende verrottete Dusche und Toilette. Brandschutt liegt herum und dafür zahlen wir 30 us$ die Nacht.
Wir stehen direkt am Fluss und sehen auf die Inseln, die Sandbänke (ohne Krokos) und das abgebrochene Steilufer, die Hippos grunzen, lassen sich aber nicht blicken.

Tag 343

04.09.2012 Dienstag

Wir fahren den Fluss entlang. Stichpisten führen an verschieden Picnicplätze direkt am Fluss. Jeder Platz biete einen neuen wunderschönen Ausblick. Es sind einige Kanuten unterwegs, die den Fluss hinab paddeln. Auch ein Krokodil lässt sich den Fluss hinabtreiben.
Wir verlassen die Flusspiste und fahren durch den Busch. Hohes Gras säumt die Piste. Und plötzlich springt eine Hyäne über die Piste. Ich habe nicht gewusst, dass die Viecher so groß sind. Eine kleine Gruppe Elefanten steht im Busch und lässt sich nicht stören.
Der Campplatz „Chundu 2“, der uns für diese Nacht zugewiesen wurde, besitzt eine Feuerstelle und ein benutzbares Plumpsklo. Er liegt noch romantischer am Fluss, als der abgebrannte Kandaha.
S 17.82213 E 025.69622

 

Tag 344

05.09.2012 Mittwoch

Beim Frühstück fahren ein deutsches Paar an unserer Campsite vorbei. Sie fliegen morgen wieder nach Hause.
Wir fahren an der Flussseite zurück in Richtung Victoria Falls. An einem schlammigen Seitenarm des Zambezi siehr Sigrid Büffel. Durch die Büsche hindurch kann ich sie nicht fotografieren, also steige ich aus. Das finden die Rindviecher nicht lustig und springen in panischer Hast aus dem Schlamm und die steile Uferböschung hinauf und weg sind sie. Etwas weiter steht eine kleine Elefantenherde im selben Schlamm, die sich allerdings nicht daran stören, dass ich aus dem Auto aussteige.
Zurück in dem Restcamp wechseln wir das Wasser in der Stoßstange und in den Kanistern. Einen Tag später werden wir merken, dass sich die Dichtung der Filteranlage verschwunden ist. Wir kaufen noch einen Internetanschluss. 8 MB für 5 $, die wir nicht verbrauchen. Wir finden keinen sympathischen Menschen, dem wir die restlichen MBs schenken können. Fazit Zambezi Nationalpark: Nicht unbedingt lohnenswert. Die Landschaft ist phantastisch, aber das Ganze ist zu teuer.


 

Tag 345

06.09.2012 Donnerstag

Wir fahren möglichst dicht am Zambesi entlang, ohne ihn zu sehen. Die Piste ist gut befahrbar, das Wellblech hält sich in Grenzen. Wir finden eine Stelle, an der man den Canyon, den der Fluss gegraben hat sehen kann. S 18.00955 E 025.96886
Auf der Suche nach den Moebo Fällen verlassen wir die Hauptpiste und fahren durch zahlreiche sich aneinander reihende Dörfer auf einer Sandpiste. Die Rundhütten sind umgeben von Zäunen, die aus armdicken Ästen bestehen. Für diese Zäune müssen ganze Wälder gefällt worden sein. Die Hütten sind teilweise verputt und bemalt. Wir wissen nicht, weshalb einige Hütten auf etwa 1,50m hohen Gestellen stehen. Das Gekreische und das Schreien „give me“ der Kinder ist nervig. Wir sind wieder in Afrika!
Wir fahren nach Deka und folgern dem Schild „sundowner adventures“. Über eine holprige Abfahrt kommen wir zu einigen verwahrlosten Häusern, die früher einmal eine Lodge waren. Es gibt eine Bar dort und einen Swimmingpool, aus dessen grüner Wasserpfütze die Ziegen trinken. Die Lodge besaß mal Anlagen zum Launchen von Booten und Gärten, die immer nch bewässert werden. Alles ist verkommen, nichts funktioniert mehr.
Der Chef dieser Anlage will 10 us$ haben, dann können wir dort bleiben. Er schließt uns ein „Chalet“ auf, mit funktionierender dreckiger Dusche und Toilette.
S 18.07258 E 026.70215
Wir trinken ein Bier in der Bar, preiswert, in der einige Leute den Tag verbringen. Auch der Schwiegersohn des Lodgebesiters, der schon reichlich gesoffen hat und vom großen Helden Afrikas, Robert Mugabe, schwärmt. Von Deutschland wusste er zumindest, dass es zwei Deutschlands gibt und ist erstaunt, dass es jetzt nur noch ein Deutschland gibt. Die Typen auf der Veranda der Kneipe drehen sich Zigaretten aus Zeitungspapier mit einem Tabak, den sie aus der Tüte holen. Wir vermuten irgendein Kiffzeug. Sie trinken aus einem braunen 2 Liter Plastikcontainer ein Maisbier, das unbedingt vor dem Öffnen des Behälters geschüttelt werden muss und sind entsprechend gut drauf. Überden Zambesi kommt noch ein Gast angeschippert. Er sitzt auf einem Floß, das ihn gerade noch trägt und paddelt mit einem Stock. Krokodile, sind ungefährlich!
Unsere Wasseranlage funktioniert nicht. Hier erst stelle ich fest, dass die Dichtung des Filtergehäuses fehlt. Das Wasser steht drei Finger hoch im Wasserkasten.
Jetzt weiß ich, was ich morgen zu tun habe.


 

Tag 346

07.09.2012 Freitag

Nach dem Frühstück versuche ich eine passende Dichtung für den Filter zu finden. Ich habe keine. Wir versuchen aus dem Gummiband meiner Hose eine Dichtung zu basteln, es funktioniert nicht. Die Einweckgummis, die wir immer dabei haben, können wir auch nicht als Dichtung verwenden, so dass ich den ganzen Wasserfilter ausbaue und einen Schlauch zurechtschneide, mit dem ich die Leitungen überbrücke. Das wird dann ein echter Otto. Der Schlauch ist zu kurz. Er hat einen Knick, so dass überhaupt kein Wasser fließt. Jetzt nehme ich einen Schlauch, der in schöner Spirale die Pumpe mit dem Ausgleichbehälter verbindet. Wasser fließt, ungefiltert und sprotzend. Manchmal fließt gar nichts mehr, die Pumpe ackert. Klar, in meiner Schlauchspirale ist Luft, die die Pumpe nicht abgesogen bekommt. Ich habe keine Lust, noch einmal die Schläuche abzubauen, denn ich muss sie mit dem Feuerzeug erhitzen, damit ich sie überhaupt auf die Anschlüsse stecken kann. Abziehen kann ich sie dann nicht mehr. Ich muss sie abschneiden, und irgendwann habe ich dann gar keinen Schlauch mehr. Eine Schelle ist außerdem nur unter akrobatischen Verrenkungen zu erreichen.
Durch eine Buschlandschaft mit vielen Rundhüttendörfern fahren wir nach Binga. Die Dörfer sind nicht mehr umzäunt und die Menschen sind hier richtig schwarz. Es ist eine andere Volksgruppe.
In Binga fahren wir zur Kulizwe Lodge, die eine Campsite hat. Eine Bar oder eine Restaurant gibt es hier nicht, sondern gegenüber im Restcamp, das einen Pool hat, der aus einer heißen Quelle gespeist wird. Das Bier dort ist kalt und gut.
Die Campsite unserer Lodge ist sauber, die Toiletten funktionieren, Warmwasser gibt es nur bei den Frauen. Wir sind die einzigen Gäste. S 17.58846 E 027.35664
Vorbei an dem gepflegten Swimmingpool kommen wir zum Kariba See. Hier kann man riesengroße Hausboote mieten, einige sehr gepflegt, einige völlig vergammelt.
Als wir den schlammigen Weg zum See gehen, springt vor uns ein kleines Kroko in Panik ins Wasser.
Unsere Campsite ist, obwohl sauber, nicht unbedingt zu empfehlen. Also, falls jemand nach Binga fährt, sucht eine andere Campmöglichkeit.


 

Tag 347

08.09.2012 Samstag
 

In Binga gibt es ein Business-Center mit einem Sparmarkt. Dessen Warenangebot ist sehr übersichtlich. Es gibt kein Trinkwasser, keine Eier oder Fleisch-und Wurstwaren. Auch in dem zweiten Supermarkt finden wir nichts. Mangels Wasser kaufen wir 2 Liter Orangenlimonade. Wie sich herausstellt, ist das Zeug so süß, dass man es mit Wasser mischen muss, um es genießbar zu machen. Zwiebeln und Tomaten finden wir auf dem Frauenmarkt, so wie wir es kennen. Zwiebeln und Tomaten sind liebevoll zu kleinen Pyramiden aufgebaut. Man muss immer die ganze Pyramide kaufen. Es gibt auch keine funktionierende Tankstelle in Binga. Wir haben seitdem wir in Zimbabwe sind überhaupt noch keine Tankstelle gefunden.
Wir fahren in den Nationalpark Matusadona. Dort, wo die Piste sich teilt, ist die Polizeikontrolle. Nett und freundlich wird mir erklärt, dass wir jetzt ein „ticket“ bekommen, weil wir nicht angeschnallt waren. Ich glaube es nicht und protestiere vehement. Die Bullen bleiben freundlich und wollen 40 us$. In Zimbabwe muss man sich anschnallen und nicht auf Gott vertrauen, wird mir klargemacht. Ich kann sie auf 20 $ runterhandeln. Das „ticket“ auszufüllen braucht seine Zeit. Dieses Mal heiße ich „Kreis Mettmann“ und wohne in Harare. Hinter uns wird ein Kleinlaster angehalten, in dem natürlich keiner angeschnallt ist und die Leute auf der Ladefläche sitzen. Die vorderen weißen Reflektoren fehlen auch. Ich erkläre, dass wir jetzt solange hierbleiben, bis das Knöllchen für diesen LKW bezahlt ist. Die Polizei guckt ein wenig blöde, aber sie meinen, dass der jetzt auch zahlen muss. Natürlich warten wir nicht, sondern fahren weiter. S 17.39670 E 029.28084
Die Piste, die zum Eingangsgate führt, ist etwas für Offroad-Fanatiker. Steilste schwierige Abstiege führen zu Trockenflussquerungen, entsprechend sind die Aufstiege. Wir quälen den Toyo im ersten Gang durch den Busch.
Am Gate erwartet uns ein Ranger. Wir erklären, dass wir zum Tashinga-Camp wollen und am nächsten Tag nach Senyati-West. Er will von uns keinen Eintritt haben, wir sollen im Headquarter bezahlen. Die Piste bessert sich nicht. Einige Abschnitte sind gut befahrbar, um dann wieder fast unbefahrbar zu werden. An manchen Stellen gibt es zwei Spuren aus Beton, die an die DDR erinnern, wo es so etwas auch gab.
Vor dem Abzweig nach Tashinga finden wir ein Hinweisschild zum Ume-Camp. Dort fahren wir hin und finden nichts, außer einem freien Platz direkt am Seeufer. S 16.82062 E 028.42345
Es ist schon ziemlich spät und wir etablieren uns dort. Der Fresskorb, in dem alle Lebensmittel sind, die nicht in die Kühlung müssen kommt wie immer nach vorne in den Fußraum der Fahrerseite, das Dach wird aufgestellt, Das Reserverad abgeklappt. Die Dusche wird angeklippt, die vordere Fußmatte als Duschmatte ist hingelegt. Tisch und Stühle sind aufgestellt. Sigrid sieht eine Bewegung im Busch, etwa 30m entfernt steht ein Elefant im Busch. Es ist der größte, den wir bisher gesehen haben, mit den längsten Stoßzähnen. Durch die Büsche hindurch ist er schlecht zu fotografieren. Wir stehen neben dem Auto, als sich der Elefant zu uns umdreht. Jetzt sehen wir, dass er nur einen großen gelben Stoßzahn hat. Sigrid sagt, dass sei nicht Benjamin Blümchen. Das- ist- nicht- Benjamin- Blümchen geht langsam auf uns zu, klappt die Ohren nach vorne und wiegt den Kopf hin und her. Noch bleiben wir gelassen. Das- ist- nicht- Benjamin- Blümchen kommt näher. Ich fotografiere ihn noch schnell, schmeiße unseren Fresskorb aus dem Auto, Sigrid sitzt schon auf dem Beifahrersitz, ich starte den Toyo und fahre mit aufgestelltem Dach und offenen Hecktüren los. Das Reserverad klappt nach vorne. Ich halte 50 m weiter an, klappe das Dach ein, schließe die Türen. Das- ist- nicht- Benjamin- Blümchen steht an der Stelle, an der noch vor Sekunden der Toyo stand. Wir fahren ein wenig weiter und stellen fest, dass wir auf einer Halbinsel stehen. Das- ist- nicht- Benjamin- Blümchen muss, wenn er die Halbinsel – hoffentlich – bald verlässt, sehr dicht an uns vorbei. Wir wenden und tasten uns zurück zu einer Stelle, wo wir Das- ist- nicht- Benjamin- Blümchen in der Dämmerung sehen können. Er steht immer noch an der Stelle, an der wir standen und stopft sich etwas ins Maul. Klar, er hat unseren Fresskorb mit Äpfeln, Kartoffeln, Brot und Eiern gefunden. Nach etwa 30 Minuten latscht er weiter. Im Dämmerlicht fahren wir an ihm in 20m Entfernung vorbei. Das- ist- nicht- Benjamin- Blümchen hat den Fresskorb umgekippt und die Äpfel gefressen, samt Plastiktüte. Möge er Bauchschmerzen bekommen. Das Brot war gut eingepackt. An der Tüte klebt nur Elefantenrotze. Die Kartoffeln wollte er auch nicht. Von 12 Eiern hat er nur 3 nicht zerstört. Die Eimasse schmaddert in den Eierbehältern. Heute Abend gibt es Omelette. Das- ist- nicht- Benjamin- Blümchen lässt sich nicht mehr blicken. Langsam haben wir die Faxen dicke mit den Elefanten.
Die Nacht bleibt ruhig, nur die Hippos grunzen in der Ferne.


 

Tag 348

09.09.2012 Sonntag

Wir fahren von der Halbinsel weg und wollen den ausgeschilderten „Rhino Drive“ fahren, um zum Senyati River Camp zu kommen. Allerdings sollen es bis dahin über 70km sein, die uns ein wenig schrecken, vor allem, weil es dort, laut unserer Karte, keine Möglichkeit mehr gibt, den Park zu verlassen.
Der Rhino Drive wird nach einigen Kilometern nicht mehr befahrbar. Die rechte Fahrspur ist ein tiefer Graben, in diesen Traversen würde der Toyo mal wieder umkippen. Wir fahren zurück und beschließen den Park zu verlassen. Ein weiteres Hinweisschild weist auf den „Moringa“ Campground hin. Die Piste dorthin ist offensichtlich lange nicht mehr befahren worden und entsprechend überwachsen. Sie endet in einer Sumpffläche am Seeufer. Auch hier gibt es nichts, was an einen Campground erinnert. Wir fahren zum Gate, wo der Ranger nun unsere Quittung über den Parkeintritt sehen will. Haben wir nicht. Ich erzähle ihm ein Märchen über eine Reifenpanne und dass wir am Morenga Campground haben übernachten müssen. Nun müssen wir ins Büro. Dort herrscht eine dicke freundliche Dame, die wir beim Zubereiten des Essens auf einer offenen Feuerstelle stören. Die Tochter(?), gesegnet mit einem gerade den Windeln entfleuchten Buben, sitzt auf einer Decke auf einer Betonplatte und säugt den jüngsten Spross. Sie sieht unglaublich unglücklich aus. Die Mamma muss jetzt Funkverbindung mit dem Hauptquartier aufnehmen, um rauszukriegen, was wir bezahlen müssen. Das dauert. Also 15$ pro Person kostet der Eintritt. Schließlich einigt man sich auf 10$ fürs Übernachten im Park, weil wir eine Reifenpanne hatten. Die Quittung wird in dreifacher Ausfertigung gemalt.
Wir quälen uns zurück zur Hauptpiste und fahren dem Navi entsprechend in Richtung Kariba.
Uns ist klar, dass wir Kariba nicht mehr erreichen können und beginnen mit der Suche nach einem Schlafplatz. Die Gegend ist dicht besiedelt. Es gibt keine 500m ohne Hütte am Pistenrand. Die Jugend promeniert auf der Piste und winkt uns hinterher.
Wir fahren kleine Pisten hinein und treffen immer wieder auf Hütten. Endlich, es ist 30 Minuten vor Sonnenuntergang, finden wir einen Platz am Rande eines abgeernteten Baumwollfeldes.
S 16.96241 E 029.00783
Kaum stehen wir dort, kommt flotten Schrittes ein Mann an und stellt sich als Mr. Masuli vor. Wir stünden auf seinem Land, und er wolle mal sehen, was wir hier treiben. Ich drücke ihm ein Bier in die Hand, wir stellen uns vor und fragen, ob wir hier die Nacht bleiben dürfen. Das sei gar kein Problem, ob er uns Wasser bringen soll. Wir erklären, dass wir alles haben und erzählen ihm unsere Reise. Nun hat er das Bier ausgetrunken und fragt - klar er ist Afrikaner- nach einem Bier für den Rückweg zu seiner Hütte. Ich hole zwei Dosen aus dem Kühlschrank, eine für mich, eine für ihn, er bedankt sich herzlich für die beiden Dosen, schnappt sie und verschwindet im hohen Gras.
Wir bleiben dort ungestört, nur der Hahn kräht in weiter Ferne und der Scheißmetronomvogel (pro Sekunde ein immer gleicher Piep) treibt wieder sein Unwesen.

 

10.09.2012 Montag
Tag 348

Auch am Morgen bleiben wir ungestört, einige Leute gehen vorbei, grüßen, aber betteln nicht.
Über eine aufregende Bergpiste kommen wir in ein Tal, das nach Kariba führt. Unser Navi führt uns zu einem Sparmarkt, der keiner ist. Kariba ist bergig, Hütten stehen ziemlich ungeordnet am Straßenrand. Einen Supermarkt gibt es nicht. Wir suchen Trinkwasser, das es nicht gibt und kaufen an einem Kiosk 12 Eier und H-Milch. Außerhalb Karibas haben wir eine große Tankstelle mit angeschlossenen Läden gesehen. Auch dort gibt es kein Wasser, aber einen Geldautomaten, der nicht funktioniert. 4km weiter, so der Sicherheitsmensch, soll es noch einen Geldautomaten geben. Dort fahren wir hin und siehe, es gibt zwei Geldautomaten, die nicht funktionieren, zwei lästige Bettler, einen richtigen TM Supermarkt mit Trinkwasser und eine Bar, wo wir einkehren, die Bettler im Schlepptau. Als sie sich auch noch an unseren Tisch setzen wollen brülle ich sie an. Sie setzen sich nicht, sondern stehen vor uns und starren uns an.
Wir suchen einen Campground und finden einen Gemeindeplatz. Die Preisliste hängt außen aus und erschrickt uns. Es wird alles einzeln berechnet, es fehlt nur noch, dass man pro Blatt Lokuspapier bezahlen muss. Wir hauen ab und finden Lomagundi Lake Side. 18$ kostet der Stellplatz. S 16.52685 E 028.83581
Es ist eine gepflegte Anlage mit Restaurant, Bar, Swimmingpool, Elektroanschluss, an den wir den Kühlschrank anschließen und Schildern, die vor rumlaufenden Hippos warnen.
Von der Veranda der Bar hat man einen schönen Blick auf den See. Die Hippos hört man nur grunzen.
Wir beschließen, hier zwei Tage zu bleiben und gehen zurück zum Auto und grillen unsere Steaks.
Pünktlich um 18:00 Uhr beginnt Musik zu spielen. Typischer afrikanischer Reggea, mit sich immer wiederholenden Akkorden. Dazwischen hören wir, wie einer „Halleluja“ krächzt. 19:00 Uhr, die Musik verstummt, die christliche Veranstaltung beginnt. Einer brüllt, tobt, schreit, verstummt – Kunstpause - beginnt wieder zu brüllen. Die Intonation erinnert an „den großen Diktator“ von Charlie Chaplin. Wir verstehen nichts, außer ab und zu Halleluja, können uns aber die Gestik sehr gut vorstellen. Der schreiende Heilbringer hält das 1 ½ Stunden durch, dann kommt der Abgesang und pünktlich um 21:00 Uhr das erste Hippo, das etwa 2m an uns entfernt vorbeiläuft. Wir bleiben wie erstarrt sitzen. Hippos sollen die meisten Menschen umbringen in Afrika, schießt uns durch den Kopf. Das Hippo schaut zu uns rüber und scheint zu grinsen. Im Lampenschein sehen wir dann weitere Hippos auf dem Campingplatz, die uns aber nicht mehr nahekommen. Sie grunzen die ganze Nacht.

11.09.2012 Dienstag
Tag 350

Immer, wenn wir Filterkaffee im Supermarkt finden, frischen wir unsere Vorräte auf. Das letzte Mal haben wir ins Regal gegriffen und einen medium roasted Kaffee erstanden. Als wir ihn heute zum Frühstück filtern wollen, stellen wir fest, dass das Zeug eine Mischung aus Kaffeebohnen und Zichorie ist. Wir filtern ihn, er schmeckt gruselig. (Mit einem Löffel löslichen Nescafe wird er genießbarer)
Wir waschen mal wieder, und ich versuche noch einmal, der Wasseranlage das Sprotzen abzugewöhnen - ohne Erfolg. Wir gehen auf die Veranda der Bar und staunen, dass neben der Stelle, an der die Boote ins Wasser gelassen werden, ein Krokodil liegt. Etwas weiter entfernt auf einer Sandbank liegen zwei richtig große Krokos, eines mit aufgerissenem Rachen, die sich auch nicht durch Motorboote stören lassen. Wir hoffen, dass die nicht auch auf den Gedanken kommen, nachts über den Campingplatz zu laufen. Und dann findet der Computer ein WiFi. Ich will mich einloggen, das Netzwerk ist geschützt. Ich kaufe für 2 US$ für eine Stunde Internet, gebe den Usernamen und das Passwort ein, es funktioniert für 10 Minuten, dann ist Schluss. In diesen 10 Minuten haben wir zumindest erfahren, dass unser Freund Paul in Zambia unterwegs ist und sich dort recht wohl fühlt.
Auf unserer Campsite gibt es Trinkwasser aus dem Hahn. Wir füllen die Tanks des Toyos mit Trinkwasser voll.
18:00 Uhr, die Heils-und Frohlockensveranstaltung beginnt wieder. Uns erscheint der „Hinkel“ (große Diktator) etwas heiser, aber er zieht die Show durch und überzieht sogar um 10 Minuten. Die Hippos wollten sich das Theater offensichtlich nicht noch einmal anhören und sind im Wasser geblieben.

 

12.09.2012 Mittwoch
Tag 351

Es ist mal wieder so weit, wir werden heute mal wieder eine Grenze überschreiten. Wir wollen nach Zambia, vielleicht finden wir ja Paul hier irgendwo.
Wir fahren erst einmal zum Geldautomaten, um zu sehen, ob wir wieder eine Handvoll Dollar bekommen. Es klappt, und weil das so schön ist, ziehe ich gleich 500 US$ aus dem Kasten. Dann gehen wir im TM Supermarkt einkaufen, in Zambia soll alles noch viel teurer sein. Danach wird der Toyo vollgetankt. Uns haut der Preis um, wir müssen 1,45 US$ pro Liter Diesel bezahlen; bisher der teuerste Sprit, den wir gebunkert haben.
Der zimbabwische Grenzposten ist direkt oberhalb der Staumauer, die hier den Zambesi zum Lake Kariba aufstaut. Völlig problemlos bekommen wir unseren Ausreisestempel. Die Polizei kapiert nicht ganz, dass wir ausreisen und will das Auto kontrollieren. Wir dürfen den Damm fotografieren, was höchst ungewöhnlich ist in Afrika. Auf einer steilen Straße geht es hinunter zum Damm, einer gewaltigen Bogendruckmauer, 128m hoch, unten 23m dick, oben 13m. Der Lake Kariba, den sie aufstaut, ist 280km lang. Bereits 1954 wurde mit dem Bau begonnen. Wir fotografieren eifrig, keiner stört sich dran, auch gibt es kein Militär, das den Damm bewacht. Höchst ungewöhnlich in Afrika.
Die Straße führt über die Dammkrone auf die zambische Seite. Und dann wird es wieder richtig afrikanisch.

1. Immigration: Wir füllen die obligatorischen Zettel aus und haben natürlich wieder keine Adresse in Zambia. Das regelt sich aber schnell und nachdem wir pro Person 50 US$ für ein 30-Tage-Visum bezahlt haben (keine Quittung), bekommen wir den Stempel in den Pass.
2. Zoll: Ich gebe ihm das Carnet. Er will wissen, wie stark das Auto ist. 150 horse power. Dafür soll ich 150.000 Kwacha bezahlen. Ich erwidere, dass ich keine Kwachas habe und in Dollar bezahle. Nein, das geht nun nicht, draußen würde mir geholfen. Als raus aus der Baracke. Wie immer lungern ein paar Typen rum, die ich frage, wo ich Geld wechseln könne. Sie zeigen auf einen, der gerade mit dem Auto angekommen ist und rufen ihm etwas zu. Er packt uns ins Auto, ich denke, dass er zu einer Wechselstube fährt, denkste, er fährt in den nächsten Feldweg. Dort bekommt er erst einmal unsere Pulas aus Botswana, und dann noch einmal 100 US$. Wir haben vom Wechselkurs keine Ahnung und werden wahrscheinlich beschissen. Wir bekommen eine unglaubliche Menge an Scheinen, alles 50.000er.
Zurück an der Grenze kommen Holländer an, mit einem Landcruiser. Sie sind die Ostroute gefahren und haben keine Probleme gehabt. Sie wollen jetzt nach Zimbabwe. Leider haben wir kaum Zeit uns auszutauschen.
Drinnen sitzt der Zollfritze mit unserem Carnet. Das Auto soll jetzt kontrolliert werden. Nach einigem Suchen finden wir den Kontrolleur, im weißen Hemd und gelben Lackschuhen. Ich soll die Motorhaube öffnen. Ich frage, wonach er denn sucht, und er meint, nach der Motornummer. Ach du grüne Neune. Danach habe ich zu Hause stundenlang gesucht und dann ein Phantasienummer aufgeschrieben, die im Carnet vermerkt ist. Er sucht sogar an der richtigen Stelle und fummelt an seinem Handy. Auf den Gedanken, die Stelle, wo die Motornummer sein könnte, blind zu fotografieren, um sie dann ansehen zu können, bin ich nicht gekommen. Es ist ihm aber zu schmutzig dort unten im Motorraum, so dass er sagt, es sei alles in Ordnung. Zurück zum Zollfritzen, der hat jetzt rausbekommen, dass das Auto 4.200 ccm Hubraum hat. Das kostet 200.000 Kwecha an Abgassteuer, als etwa40 US$. Er bekommt sie und dann warten wir. Der Computer ist abgestürzt und er kriegt ihn nicht wieder in Gang. Der Administrator kommt, gibt sich redliche Mühe, die Kiste aber will nicht mehr. Ohne Quittung, die er mit dem Computer drucken muss, dürfen wir nicht weg. Also sollen wir mal die Straßenbenutzungsgebühr in einer anderen Baracke bezahlen. Wir tappen dorthin, der will 20 US$ haben, keine Kwachas. Ich frage, ob meine internationale Versicherung hier akzeptiert wird. Er weiß es nicht, ich soll den Zoll fragen. Also zurück zum Zollfritzen, der hat es geschafft eine Quittung zu drucken, hat das Carnet richtig abgestempelt, wir dürfen gehen. Ich frage nach der Versicherung, na da sollen wir mal den Straßenbenutzungsgebührkassierer nach fragen. Wir beschließen, dass die Versicherung gültig ist. Das Theater kostete 160 Dollar und zwei Stunden Zeit.
Wir fahren nach Siavonga, das malerisch am See liegt, und finden das Centrum, das aus einer Bank, einer Bäckerei und einer Hondavertretung besteht. Die Bank hat einen Geldautomaten, den ich ausprobiere. Zu unserer Barclay-Karte meint der Automat, dass das Guthaben nicht ausreicht, um 2.000.000 Kwachas rauszurücken. Mit der Postbankkarte klappt es. Mir schwant, dass die Barclay-Fritzen mal wieder die Karte gesperrt haben. Vielleicht ist das Tageslimit überzogen, immerhin habe ich ja heute schon 500 US$ in Zimbabwe aus dem Kasten geholt.
Wir finden eine wunderschöne Lodge mit Campsite. „Eagles Rest“ S 16.53736 E 028.72778
Mit 51.000 Kwachas pro Person nicht gerade billig. Unser Stellplatz liegt etwas oberhalb des Wassers und ist richtig romantisch. An der Bar trinken wir das hiesige Bier „Mosi“ für 8.000 Kwachas die kleine Flasche. Wir grillen uns abends unsere Steaks und genießen den Blick über den See. Vor Crocs und Hippos warnen große Schilder.
Nachts müssen wir raus, die Blase drückt. An der Wasserlinie sehen wir zwei Augen, die im Taschenlampenlicht glühen. Wir haben keine Ahnung, wer dort lauerte. (Das-ist-nicht-Benjamin-Blümchen war‘s nicht)


Fazit Zimbabwe: Mugabe hat es nicht geschafft, die Freundlichkeit abzuschaffen. Zimbabwe ist teuer aber bezahlbar, es gibt alles. Zimbabwe hat die humorvollsten und gnadenlosesten Polizisten, keine Korruption